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Wer alles durchschaut,

sieht nichts mehr.

(Anonyme Sammlung altterranischer Weisen,

Kapitel 33: »Clive Staples Lewis«)

Prolog

Briefe aus einem fremden Universum

Lieber Mésren,

es gab viele Antworten, seit wir die andere Hälfte des Dyoversums erreichten. Es stellen sich aber mit fast jeder Antwort gleichzeitig eine Menge Fragen, besonders für jemanden wie mich, der versucht, die Dinge zu verstehen, indem er sie vergleicht und historisch einordnet.

Ich kann hören, wie du nachhakst: »Jemand wie dich? Es gibt niemanden wie dich!« Vielleicht hast du damit recht. Meine Profession ist in diesen Zeiten tatsächlich sonderbar.

Ich vermisse dich. Seit deinem Tod ist es so viel stiller geworden. Dein Herzschlag fehlt. Ich erinnere mich an die Jahre, als alles doppelt in mir hallte. Ich weiß, wie deine Gedanken hinter dem Nebelschleier klangen, gerade noch sichtbare, aber ungreifbare, wunderschöne Gewächse. Wenn ich die Augen schließe, ist es manchmal ganz nah, dann wieder ein ferner Traum, von dem ich mich immer häufiger frage, ob er je wirklich war.

Doch zurück zur Gegenwart! Es gibt eine Menge zu berichten, Bruder!

Nachdem Perry Rhodan mich als Mitglied seines Einsatzteams ausgewählt hatte, landeten wir auf Luna. Ich sitze hier in einem arkonidischen Kelchbau, mitten auf dem Erdmond, der gemeinsam mit Terra seit mehr als vierhundert Jahren verschollen war. In einigen Stunden soll es weitergehen. Unser neues Ziel ist die Erde.

In meinem letzten Brief habe ich dir von meiner Angst erzählt. Mir geht es aber mit jeder Minute, während der wir nicht in irgendwelche Kämpfe verwickelt werden, ein wenig besser. Es spuken eben zu viele wirre Vorstellungen in meinem Kopf herum – als müsste es ständig Angriffe geben, als würden Perry Rhodan und seine Leute unablässig um ihr Leben fürchten. Vielleicht wird es ja bis zum Ende ruhig bleiben.

Wobei – wie soll dieses Ende aussehen?

Kehren wir in unser Heimatuniversum zurück? Wie könnte das gelingen? Wir haben keine Möglichkeit, erneut in die Zerozone einzufliegen.

Oder bleibt nur die Wahl, einen Weg zu finden, Terra und Luna nach Hause zu schicken und uns gemeinsam mit dem Planeten auf die Reise zu machen?

Aber was heißt das schon – nach Hause?

Für die Menschen liegt ihr Zuhause längst in diesem Teil des Dyoversums. Sie sind dort geboren, genau wie ihre Eltern, Großeltern und die Generationen davor.

Und wie fremd kann ein Universum eigentlich sein, das mit unserem gleichzeitig entstanden ist? Ein siamesischer Zwilling, in dem offenbar dieselben Planeten und Sonnensysteme existieren, mit uns am Punkt der Zerozone dauerhaft verbunden?

Siehst du, Mésren? Jede neue Erkenntnis bringt Fragen mit sich. Das habe ich immer versucht, dir zu erklären.

Fragen über Fragen!

Ich könnte Hunderte weiterer anhängen, aber welchen Sinn hätte das, solange es keine Antworten gibt?

Oh, schon wieder eine Frage, entschuldige.

Lass es mich anders formulieren: Ich glaube, dass dieser Teil des Dyoversums gar nicht so andersartig ist. Ein Zwilling kann dem zweiten nicht fremd sein, erst recht nicht, wenn sie miteinander verbunden sind ... verwachsen.

So wie wir es waren, Mésren.

Sobald ich Perry Rhodan wiedersehe, werde ich ihm das sagen.

Du fehlst mir, Bruder. Die Operation trennte uns nach dreißig gemeinsamen Jahren, und kurz darauf bist du gestorben. Trotzdem gibt es diese Momente, in denen ich dich weiterhin spüre, deine Gedanken hinter dem Nebelschleier.

Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

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