Читать книгу Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan - Страница 46
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Der Roboter und die Residentin
Perry Rhodan hielt eine Sekunde inne und schloss die Augen.
Der letzte Augenblick, dachte er, ehe er den Fuß aufsetzte.
Dann stand er auf Terras Boden.
Ein Schritt wie tausend andere, und trotzdem fühlte er sich an, als würde er alles verändern.
Nach ihm verließ zuerst Farye das Beiboot, das sie aus dem Orbit zum Terrania City Spaceport gebracht hatte. Tergén, Mulholland und Sichu folgten.
»Seltsam«, sagte Tergén. »Ich habe nie an Terras Existenz gezweifelt, und seit wir in diesem Solsystem angekommen sind, konnte ich den Planeten ja sogar sehen ... aber erst jetzt kann ich es mir wirklich vorstellen.«
Rhodan drehte sich kurz zu dem Vergleichenden Historiker um. Er hatte noch nie Terra besucht. Für ihn war die Erde bereits eine halbe Ewigkeit vor seiner Geburt verschwunden, was für nahezu alle lebenden Terraner im Heimatuniversum galt. Die ursprüngliche Besatzung der RAS TSCHUBAI, die Jahrhunderte in der Suspenison übersprungen hatte, bildete in dieser Hinsicht eine absolute Ausnahme.
Sie hielten sich am Rand eines der weniger frequentierten Landefelder auf. Trotzdem standen etliche kleinere Schiffe in der Nähe – meist Kugelraumer, aber auch ein Dominoraumer aus NATHANS Flotte. Im Hintergrund sah er die gedrungene Halle einer Gleiter-Reparaturwerft.
Die Sonne brannte heiß, und es wehte ein leichter Wind. Obwohl sie sich mitten im Raumhafen befanden, roch es ... frisch. Angenehm. Rhodan schmeckte einen Hauch fruchtiger Würze.
Oder bildete er es sich ein, weil ihn zu viele Gefühle überwältigten?
Wie auch immer, er fühlte sich wohl, und in diesem Moment vergaß er alle Bedrohung durch die Vanothen, das Ultimatum der Topsider, vergaß, dass sie Terra zwar gefunden hatten, aber dass es keinerlei Möglichkeit zur Rückkehr gab – ganz zu schweigen davon, die Erde und den Mond wieder ins Heimatuniversum zu bringen.
Mit dieser unbewussten Feststellung kam die Erinnerung sofort zurück. Selbst wenn sie einen Weg fanden, stand absolut nicht fest, dass die gegenwärtige Menschheit das auch wollte. Und durfte er gegen den Willen dieser Menschen handeln?
Später, dachte er.
Er konnte sich später darum kümmern, sobald die akuten Probleme beseitigt waren – was schwer genug werden würde. Dennoch war der Moment, die Rückkehr zu genießen, bereits vorüber.
»Willkommen zu Hause«, sagte eine klangvolle Stimme. »Eure Ankunft erfreut mich, Perry Rhodan, Farye Sepheroa, Sichu Dorksteiger, Tergén, Iwán/Iwa Mulholland.«
Rhodan sah auf. Er zweifelte keine Sekunde, dass Rico vor ihnen stand, aber so hatte er den Roboter noch nie gesehen.
Rico hatte sich im vergangenen halben Jahrtausend äußerlich verändert. Bliebe er reglos und stumm, müsste man ihn für ein Standbild halten. Eine hochgewachsene, gut proportionierte Gestalt, ein klassisch-arkonidisches, edles Gesicht, jedoch ohne jeden Haarwuchs ... und vor allem mit metallisch aussehender und trotzdem geschmeidiger Haut. Der Farbton erinnerte an Bronze, aber in einem dunkleren, satteren Ton als bei den Ylanten.
Der Roboter trug eine schlichte weiße Kombination aus Hose und Jackett, dazu ein dunkelrotes Hemd. Nun streckte er ihnen die Hand entgegen.
Rhodan ergriff sie. »Es ist mir eine Freude.«
»Ich hörte von deiner Ankunft«, sagte Rico. »Es hat mich nicht überrascht. Ich hätte keine Prophezeiung gebraucht, um zu wissen, dass du eines Tages kommen wirst. Ob heute oder in tausend Jahren, ein Perry Rhodan kehrt immer zur Erde zurück.«
»Es war nicht leicht, den Weg zu finden.«
»Was ist schon leicht?«, fragte Rico. »All die Zeit über hier gewesen zu sein? Neu-Atlantis zu schützen und weiter aufzubauen? Nein. Es ist nicht einmal einfach, sich das Bürgermeisteramt mit Xaphia da Zavaron zu teilen. Sie ist fähig, und die Bürger haben sie zu Recht gewählt, doch sie ist stur.« Die metallenen Lippen verzogen sich zu einem geschmeidigen Lächeln. »Sie erinnert mich an Atlan. Interessant, dass ich erst dir begegnen musste, um das festzustellen.«
»Vermisst du ihn?«, fragte Rhodan.
»Atlan? Sollte ich das?«
Der Zellaktivatorträger hob die Schultern.
»Wie geht es ihm?«, wollte Rico wissen.
»Als ich ihn zuletzt gesehen habe, ging es ihm gut. Er kümmert sich um Probleme in seiner alten Heimat.«
»In der Bleisphäre?«
»Vielleicht sollten wir den Ort besser Arkonsystem nennen, auch wenn es sich verändert hat.«
»Also ist es noch immer unzugänglich?«
»Ich bin einige Zeit unterwegs gewesen, ehe ich den Weg durch die Zerozone hierher gefunden habe, aber als ich aufgebrochen bin ... ja. Damals war es versperrt und rätselhaft wie die Jahrhunderte vorher.«
»Wenn Atlan dorthin zurückgekehrt ist und das Problem in die Hand genommen hat, wird sich womöglich bald etwas ändern«, sagte Rico. »Ich traue ihm vieles zu, wenngleich ihm ein treuer Begleiter fehlt.«
»Meine Mission war eine andere.«
»Ich rede nicht von dir, Perry Rhodan. Sondern von mir.« Scheinbar unerschütterliches Selbstvertrauen lag in Ricos Worten. »Aber du bist nicht hier, um über die verlorene Heimat zu sprechen. Obwohl es schön ist, an die alten Zeiten zu denken. Es gäbe tausend Dinge, die sich zu erinnern lohnen. Etwa, als ich mit Atlan als Coiro-Karn zur Wikingerzeit unterwegs war.«
»Diesen Namen hast du weitaus später genutzt«, stellte Rhodan gelassen fest. »Was dir wahrscheinlich entfallen ist, trotz deiner zweifellos guten positronischen Gedächtnisspeicher. Oder willst du mich am Ende ebenfalls prüfen, weil dir NATHANS Einschätzung nicht genügt?«
»Das Mondgehirn ist weise«, sagte Rico. »Aber nicht unfehlbar. Du mögest mir verzeihen. Ich gelange gerne zu meiner eigenen Schlussfolgerung, und die basiert nicht nur darauf, dass du mich verbessert hast, sondern vor allem war es interessant, wie du dabei vorgegangen bist. In diesem Sinne wiederhole ich mein Willkommen an dich, Perry Rhodan.«
»Faszinierend«, sagte Tergén. »Ich habe viel über dich gelesen, Rico. Die Überlieferungen widersprechen sich in der Einschätzung, woher du wirklich stammst. Es gibt zahllose Varianten, die dein Wirken beleuchten. Die Menge deiner Zeitabenteuer an der Seite von Atlan ist geradezu unüberschaubar. Manche behaupten, es habe dich nie gegeben, wie auch die Existenz des alten Atlantis angezweifelt wird, genau wie diejenigen anderer versunkener Kontinente wie Lemuria, Xantilon oder Fa'rasan.«
»Die beiden Letzteren sind mir unbekannt«, sagte Rico, merklich verblüfft. »Aber wie kann es einen Zweifel an meiner Existenz geben? Es existieren Milliarden Belege dafür.«
»In der Milchstraße ist nach Terras Verschwinden einiges passiert«, sagte Rhodan. »Die Dinge haben sich grundlegend geändert, und die Vergangenheit ... nun, es gibt viele Versionen davon. Tergén versucht als Vergleichender Historiker die Wahrheit ans Licht zu bringen, die nahezu niemand mehr kennt.«
»Wir werden uns unterhalten müssen«, sagte Rico.
»Ich möchte dir tausend Fragen stellen«, kündigte Tergén an.
»Ich dir ebenfalls. Aber nun führe ich euch nach Neu-Atlantis. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Es gibt ein dringendes Problem.«
»Worum geht es?«, fragte Sichu.
Rico drehte sich langsam zu ihr um. »Homer G. Adams.«
*
Rico führte sie zu einem kleinen Gleiter, dessen Passagierraum leer war. Die Einstiegsluke schloss sich hinter ihnen. Sie setzten sich. Die Seitenwände bestanden aus einer einzigen, nach außen gewölbten Sichtscheibe.
Der Roboter informierte den Piloten über Funk, dass sie starten konnten. »Ich habe einen Panoramagleiter gewählt, da ich deine Sentimentalität kenne, Perry Rhodan.«
»So würde ich ihn nicht beschreiben«, sagte Sichu, und ihre Stimme zitterte ein wenig vor unterdrücktem Lachen.
»Es kommt auf die Situation an«, meinte Rhodan. »Terra zu sehen, lässt mich nicht kalt, aber ich denke nicht, dass ...«
Er unterbrach sich, als zwei weitere Passagiere vom Pilotenraum her eintraten. Beide hatte er noch nie getroffen, doch die Frau erkannte er sofort. Er kannte Bilder von ihr. »Residentin«, sagte er.
Sie nickte. »Willkommen. Ihr alle. Offenbar wisst ihr ja, wer ich bin.«
»Kommandantin Madouni hat mir einiges berichtet«, sagte Rhodan. Demnach war Orfea Flaccu kurz nach ihrem fünfzigsten Geburtstag ins höchste Amt gewählt worden und seit knapp zehn Jahren Residentin der hiesigen Liga.
Sie trug ein einfaches, grau-blau gemustertes Kleid aus einem Material, das wie gestrickte Wolle aussah, aber einen eigenartigen Glanz aufwies. Ihr Lächeln wirkte sympathisch und einnehmend. Die braunen Haare waren fingerlang geschnitten; die Frisur ließ die Ohren frei.
»Hat sie auch mich erwähnt?«, fragte der Begleiter der Residentin, dessen unzeitgemäß wuchtige, dunkle Brille sofort auffiel. Er hatte dichtes weißgraues Haar und einen schlohweißen Bart um Lippen und Kinn; die Wangen waren völlig glatt rasiert. »Ich vermute, nicht, wie ich die gute Ghizlane einschätze.« Er sprach langsam und wirkte hoch konzentriert bei jedem einzelnen Wort.
Rhodan schätzte ihn dem ersten Eindruck nach als einen Mann ein, dem kein Detail entging.
»Dass sie dich nicht erwähnt, liegt wohl daran, dass du gerne im Hintergrund bleibst und sie diesen Wunsch respektiert«, sagte Orfea Flaccu. Sie wies auf den Neuankömmling. »Dies ist Sloud Silverman, der Direktor des TLD. Wir wären euch lieber unter besseren Umständen begegnet, aber machen wir uns nichts vor – wann immer ihr gekommen wärt, es hätte auf jeden Fall Probleme gegeben.«
»Etwas ist immer«, gab Farye eine abgedroschene Weisheit zum Besten.
Silverman schob seine Brille zurecht, die aussah, als müsste sie viel zu schwer sein für seinen Nasenrücken. Rhodan fragte sich, welche technologischen Spielereien in den dicken Rahmen eingearbeitet waren.
Der TLD-Direktor winkte ab. »Sagen wir es so – bevor euer Schiff aufgetaucht ist, sah es wesentlich ruhiger aus. Eure Ankunft hat die aktuellen Spannungen ausgelöst, und ich sehe kein Ende der Problematik. Im Gegenteil.«
Durch die Sichtscheibe sah Rhodan einen blau angestrichenen Gleiter mit einem riesigen Logo, das vermutlich auf einen Urlaubsveranstalter verwies. An einer offen stehenden Luke standen zwei Personen – zu weit weg, als dass er sie auch nur einem Geschlecht zuordnen könnte. Sie sprangen ab und fielen einige Sekunden, ehe sich Fallschirme über ihnen öffneten. Rhodan verlor sie aus der Sicht, aber ihm gefiel, dass der Alltag auf Terra weiterging. Menschen verreisten, gingen in Urlaub, erlebten Abenteuer.
»Gibt es neue Hinweise in Sachen des Advisors?«, fragte Rico.
»Deine Mit-Bürgermeisterin hätte dich zweifellos informiert«, antwortete der TLD-Chef. »Sie ist allzu zuverlässig.«
»Wovon der Geheimdienst sie nicht unterrichtet«, sagte der Roboter, »das kann sie nicht weitergeben. Und allzu gesprächig sind weder du noch deine Agenten.«
»Wir sollten unsere Gäste ins Bild setzen«, mahnte Orfea Flaccu.
Inzwischen hatte der Gleiter den Raumhafen längst hinter sich gelassen und flog nicht über das Stadtgebiet von Terrania City, sondern überquerte in raschem Tempo die weiten Steppen des ehemaligen China. Er gewann an Höhe und Geschwindigkeit, und bald ließ sich am Horizont eine riesige Wasserfläche erahnen – das Kaspische Meer.
»Darf ich vorab eine Frage stellen?«, meldete sich Farye zu Wort.
Die Residentin nickte und warf ihr einen auffordernden Blick zu.
»Die Topsider haben ein Ultimatum gestellt. Wie geht die Liga damit um?«
»Offiziell?«, fragte Orfea Flaccu.
»Und inoffiziell«, sagte Farye.
»Die topsidische Kommandantin Hokkno verlangt die Auslieferung eures Schiffes und explizit diejenige von Perry Rhodan«, sagte Sloud Silverman. »Ihre gesetzte Frist läuft in drei Tagen ab, am 14. November. Noch besteht kein akuter Handlungsbedarf, dennoch nimmt der Zeitdruck zu.«
»Es gibt bislang keine offizielle Stellungnahme von mir«, ergänzte die Residentin, »aber das wird sich morgen ändern. Und damit werde ich ein Zeichen setzen. Ich teile den Topsidern mit, dass das von ihnen gewünschte Schiff nicht zur Liga gehört ... also zu unserer Liga. Ich habe keinerlei Verfügungsgewalt darüber. Und du, Perry Rhodan ... selbstredend gehörst du niemandem. Ich kann nicht über dich bestimmen, und wenn du um Asyl bittest, wird die Liga es dir gewähren.«
»Danke«, sagte er.
Orfea Flaccu deutete auf seine Begleiter. »Das gilt ebenso für euch – und für die restliche Besatzung eurer TESS QUMISHA.«
»Wie schätzt ihr die Gesamtlage ein?«, fragte Rhodan. »Greifen die Topsider tatsächlich an, wenn ich mich nicht ausliefere?«
»Wir werden auf keinen Fall ...«
»Wie du schon festgestellt hast – ich gehöre niemandem, und darum behalte ich es mir vor, mich zu entscheiden, ob ich mich möglicherweise den Topsidern aus eigenem Antrieb stelle.«
»Du bist ein erstaunlicher Mensch, Perry Rhodan«, sagte Orfea Flaccu. »Ein Mann mit deiner Erfahrung kann der Menschheit nur nutzen.«
»Das sieht nicht jeder so.«
»Die Frage, in der alle Terraner derselben Meinung sind, muss erst noch erfunden werden.« Die Residentin lachte.
Unter ihnen zog nun glitzernd das Kaspische Meer hinweg. Jenseits davon ballten sich dunkle Wolken. Blitze zuckten darin.
»Was die Echsen angeht«, fuhr Orfea Flaccu fort, »so müssen wir einen Angriff um jeden Preis verhindern. Wir sind für einen offenen Krieg nicht gerüstet. Wir könnten mit Mühe Terra und das Solsystem verteidigen, aber nicht unsere Kolonialwelten – obwohl es nicht viele gibt. Eine Chance, die die Topsider ergreifen werden, wenn es zum Äußersten kommt. Ich kann recht gut nachvollziehen, wie sie denken, denn ich war lange Botschafterin auf ihrer Heimatwelt, hat Kommandantin Madouni das auch erwähnt?«
»Das hat sie wohl vergessen«, meinte Rhodan trocken.
»Meine politischen Gegner werfen mir vor, ich hätte seit damals ein zu gutes Verhältnis zur Gelegemutter Bun-Akkbo.«
»Ein seltsamer Vorwurf«, kommentierte Tergén.
»Tatsächlich habe ich die Gelegemutter nur ein einziges Mal persönlich getroffen, aber einige Nachrichten mit ihr gewechselt. Was jedes Mal ein langwieriger Prozess ist. Hyperfunk über solche Entfernung funktioniert hier nicht, und eine Reise dauert sehr lange. Deshalb sind die jeweiligen Botschafter mit großen Vollmachten ausgestattet.«
»Es gibt demnach aktuell eine topsidische Botschafterin auf Terra?«, fragte Sichu.
Die Residentin bestätigte das. »Zhrecter fährt für gewöhnlich einen eher harten Kurs. Ich kann sie schwer einschätzen.« Wieder lachte sie. »So viel dazu, dass ich die Echsen gut verstehe. Für manche gilt das wohl, für andere nicht. Jedenfalls hat sich Zhrecter bislang nicht zum Ultimatum geäußert, das Kommandantin Hokkno gestellt hat.«
»Wie schätzt du die Gelegemutter ein?«, fragte Rhodan.
»Von der aktuellen Entwicklung einschließlich eurer Ankunft kann sie nichts wissen«, sagte Silverman, »aber die Information ist zu ihr unterwegs. Sowohl vonseiten des TLD, als wahrscheinlich auch über das topsidische Militär. Wir hoffen auf eine Antwort in absehbarer Zeit.«
Über der Meeresoberfläche zog träge ein Luftschiff dahin; es entfernte sich von der Gewitterfront.
»Allgemein ist Bun-Akkbo zwiegespalten«, erklärte die Residentin. »Sie steht der Liga nicht absolut ablehnend gegenüber, ist neugierig und verspricht sich von einer möglichen Kooperation wissenschaftlichen und technischen Fortschritt sowie allgemeinen Erkenntnisgewinn. Gleichzeitig will sie aber die Hegemonie des Sternengeleges nicht gefährden. Eine Haltung, die ich gut nachvollziehen kann. Wenn sie von der Ankunft eurer TESS QUMISHA erfährt, wird es sie alarmieren – sie wird ein Raumschiff mit überlegener Technologie befürchten, und damit unbekannte Ressourcen für uns, die wir gegen Topsid einsetzen könnten.«
»Dann zeigen wir dieser Botschafterin«, forderte Sichu Dorksteiger, »dass die TESS nur noch ein Haufen Schrott ist. Sollte sie es anzweifeln, erläutere ich ihr gerne haarklein die katastrophalen Folgen der erhöhten Hyperimpedanz auf unsere Technologie.«
»Eine gute Idee«, pflichtete Rhodan ihr bei. »Kannst du Zhrecter kontaktieren?«
»Das werde ich«, sagte Orfea Flaccu. »Aber zunächst müssen wir uns um Homer G. Adams kümmern.«
»Er befindet sich in Suspension«, sagte Sichu. »Und soweit ich das verstanden habe, durchläuft er diese Prozedur etwa alle zweiundsechzig Jahre. Worin also besteht das aktuelle Problem?«
»Nicht in der Suspensionstechnologie, obwohl diese extrem aufwendig ist«, sagte Sloud Silverman. »Der Advisor wird von einem Alkoven in der Maurits-Vingaden-Klinik in Neu-Atlantis in Suspension gehalten. Deren Chefmediker ist der Ara Ammun-Si, und er kümmert sich hervorragend um alles. Aber dem TLD liegen Hinweise darauf vor, dass die radikalen Vanothen planen, die Situation auszunutzen.«
»Und wie?«, fragte Farye.
»Es gibt bislang nur vage Andeutungen. Sie wollen Adams entweder in ihre Gewalt bringen – oder töten. Der Advisor ist eine der letzten Verbindungen ins Heimatuniversum und manchen Radikalen daher ein Dorn im Auge.«