Читать книгу Western Ferien Sammelban 9018 - 9 Romane um Gunfighter und Helden - Pete Hackett - Страница 24

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Am Abend erreichten sie die Felsmassive und lagerten an einer geeigneten Stelle.

Mickey machte ein Feuer. Wainright hatte sich etwas um ihn gekümmert und seine Verfassung schien jetzt etwas besser zu sein.

McCann blickte sich ständig nach allen Seiten um, so als erwartete er jeden Moment, dass jemand auftauchte.

Farley beobachtete dies, sagte aber nichts dazu.

Die Dunkelheit kam sehr schnell und es wurde merklich kühler. Sie lagerten rund um das Feuer.

Farley sah Laura in sich gekehrt dasitzen und in die lodernden Flammen blicken.

Die tiefe Traurigkeit, die sie erfüllte, war nicht zu übersehen.

Farley setzte sich zu ihr.

"Die Ranch hat Ihnen viel bedeutet, nicht wahr?"

Sie nickte.

"Sie war alles für mich", sagte sie. "Ich habe dafür gelebt!"

"Ich verstehe..."

Sie wandte den Kopf.

"Ich weiß nicht, ob Sie das wirklich verstehen können, Farley. Es ist nett, dass Sie das sagen, aber Sie sind einer, der ständig unterwegs ist. Ein Nomade mit einem Stern an der Brust, der aber immer bereit ist, seine Zelte jederzeit abzubrechen."

"Ich denke, dass ich Sie viel besser verstehe, als Sie ahnen, Miss."

"Was wollen Sie damit sagen?"

Farley schob sich den Hut in den Nacken, beugte sich etwas noch vorn und rieb sich die Hände über dem Feuer.

"Ich bin auf einer Ranch groß geworden. Mein Vater hat auch Rinder gezüchtet... Und Pferde, so wie Sie!"

Er lehnte sich wieder etwas zurück und sah mit den Augenwinkeln, dass sich ihr Gesicht wieder etwas aufheiterte.

Er mochte ihr Gesicht. Vielleicht lag es an den dunkelgrünen Augen, vielleicht auch an diesem gewissen Zug, der um ihre Mundwinkel spielte...

Er wusste es nicht und war vielleicht auch nicht der Passende Augenblick, um darüber nachzudenken.

"Erzählen Sie, Farley!"

"Es war nicht hier, in Arizona, sondern drüben in Texas."

"Und warum sind Sie nicht auch Rancher geworden? Sie hätten doch sicher bei Ihrem Vater einsteigen und die Ranch eines Tages weiterführen können... Damit hätten Sie einen leichteren Anfang gehabt als viele andere!"

Farley atmete tief durch.

Sein Gesicht bekam einen leicht melancholischen Ausdruck, den die junge Rancherin bisher noch nicht bei ihm bemerkt hatte.

"Ja", murmelte Farley dann leicht in sich gekehrt. "Ihre Frage ist berechtigt, Miss. Aber leider kommen die Dinge nicht immer so, wie es sich wünscht!"

"Erklären Sie mir das!"

Er wandte den Kopf zu ihr, blickte sie einen Augenblick lang schweigend an und schien zu überlegen, ob er weiterreden sollte.

Er wusste nicht mehr, wann er das letzte Mal über diese Sache mit jemandem gesprochen hatte.

Es musste wohl schon ziemlich lange her sein.

Schließlich sagte er: "Eines Abend kam ein Mann auf unsere Ranch. Er hatte sich einen günstigen Zeitpunkt ausgesucht. Fast die gesamte Mannschaft hing halbbetrunken an der Theke des nächsten Saloons, fünf Meilen entfernt in der Stadt. Er kam einfach daher und schoss meinen Vater nieder. Mein Vater hatte ihn noch freundlich begrüßt. Er trug nicht einmal einen Revolver, als er starb..."

"Das tut mir leid."

"Das braucht es nicht."

"Warum hat der Kerl das getan?"

Farleys Augen wurden schmal. Seine Stimme belegte sich etwas, was ihm gar nicht gefiel.

Er bereute schon, die Geschichte überhaupt erzählt zu haben, aber er hatte geglaubt, dass die alten Wunden verheilt waren.

Sie waren es nicht.

"Es war ein bezahlter Killer", sagte Farley dann. "Ein Revolvermann, der für ein Dollar bereit ist, jeden beliebigen Menschen abzuknallen. Es gab da einen Großrancher, der noch größer werden wollte. Erst hat er versucht, uns unser Land abzukaufen, dann hat er den Killer geschickt... Und als mein Vater tot war, hat meine Mutter das Land dann erwartungsgemäß an ihn verkauft. Ich war damals gerade zehn und sie sah keine Chance, die Ranch unter diesen Umständen weiterzuführen..."

"Hat man den Mann gekriegt - den Killer?"

Er nickte.

"Ja. Er ist später wegen eines anderen Verbrechens gehängt worden."

Sie wirkte betroffen.

"Kein Wunder, dass Sie Sternträger geworden sind!"

Er versuchte ein Lächeln.

"Nein", sagte er. "Das ist wirklich kein Wunder."

Sie wirkte nachdenklich.

"Sind Sie wegen dieser Geschichte so wild auf das Halbohr? Schließlich ist er ein Mann von derselben Sorte, wie der, der Ihren Vater auf dem Gewissen hatte..."

Er überlegte eine Weile.

Dann meinte er: "Das kann schon sein, Miss. Darüber habe ich nie nachgedacht!"

Western Ferien Sammelban 9018 - 9 Romane um Gunfighter und Helden

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