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Die Dämmerung setzte ein, als sie das Lager der Bande erreichte. Sie befanden sich oben an einem steilen Hang und blickten hinab in das Tal, in dem die alten Army-Zelte aufgestellt waren.

Es sah aus wie ein kleines Heerlager.

Hinter ein paar Büschen waren sie in Deckung gegangen und beobachteten nun, was sich unten tat.

Es war nicht besonders viel.

"Was meinen Sie, wo die Pferde und meine Rinderherde geblieben sind?", flüsterte die junge Rancherin. Sie hatte die Winchester grimmig mit beiden Händen gepackt.

Farley zuckte mit den Schultern.

"Ich weiß es nicht. Vielleicht in eine benachbarte Schlucht getrieben... Oder schon über der Grenze. Letzteres halte ich für das Wahrscheinlichste."

"Weshalb?"

"Zählen Sie mal die Leute im Camp!"

"Ich zähle nicht einmal ein halbes Dutzend!", meinte sie. "Vielleicht ist der eine oder andere noch in den Zelten..."

"Ja, aber es ist nicht anzunehmen, dass die meisten von diesen Kerlen jeden Abend schon bei Sonnenuntergang in den Zelten liegen und schlafen... Wir haben gesagt, es müssen ungefähr dreißig Mann sein. Einige sind schon tot, aber da fehlt trotzdem noch ein ganzer Trupp!"

Sie schluckte.

"Sie meinen, die treiben jetzt gerade meine Herde nach Mexiko?"

"Verlassen Sie sich drauf: Es werden nicht nur Ihre Tiere sein. Sie werden sie aus der gesamten Umgebung zusammengesammelt haben, bis sie eine Herde zusammen hatten, die ein solches Unternehmen lohnt!"

Farley blickte wieder hinab auf das Lager.

Er sah bei einem der Zelte eine Bewegung. Ein Mann trat hinaus. Er trug einen dunklen Anzug und eine Schleife um den Kragen.

Farley deutete mit dem Winchester-Lauf.

"Sehen Sie, Laura! Das muss dieser Clayburn sein!"

"Der Anführer?"

"Ja, wenn es stimmt, was die beiden Latinos gesagt haben!"

"Auf mich wirkten sie vertrauenswürdig!"

Und dann sah Farley ganz genau hin.

Seine Augen wurden schmal.

Noch ein Mann trat aus dem gleichen Zelt, aus dem Clayburn gekommen war. Es war ein guter, alter Bekannter!

"Sehen Sie mal, wen wir da haben!", lachte Farley dann.

"McCann!"

"Ja."

Laura sah ihn triumphierend an.

"Mein Verdacht war also von Anfang an richtig!"

Sie sahen zu, was sich weiter ereignen würde. McCann und Clayburn schienen sich zu unterhalten.

Man konnte zwar nichts verstehen, aber dem Augenschein nach war das alles andere, als ein freundlicher Plausch. Beide gestikulierten wild herum.

Es schien ein paar Meinungsverschiedenheiten zu geben.

Dann setzte sich der Sheriff von San Pablo auf sein Pferd, dass er in der Nähe festgemacht hatte und ritt davon.

Farley pfiff leise durch die Zähne.

"Für einen lahmen Gaul geht sein Tier plötzlich ganz gut, was?"

"Was hat der Kerl vor?", fragte Laura.

Farley zuckte mit den Schultern.

"Ich schätze, er reitet zurück in die Stadt, um dort weiter seine Rolle als rechtschaffener Sheriff zu spielen!"

Laura drehte sich zu ihm herum.

"Wie geht's jetzt weiter, Marshal?"

"Wir warten noch, bis es ganz dunkel geworden ist."

Western Ferien Sammelban 9018 - 9 Romane um Gunfighter und Helden

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