Читать книгу Western Ferien Sammelban 9018 - 9 Romane um Gunfighter und Helden - Pete Hackett - Страница 28

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Das Tal lag ziemlich im Verborgenen.

Eine richtige Zeltstadt war hier errichtet worden.

Es waren alte Army-Zelte, die ausgedient hatten und die man ihnen billig überlassen hatte.

Daneben einige Planwagen.

Ein unbefangener Betrachter hätte das alles vielleicht für ein Lager von Eisenbahn- oder Minenarbeitern halten können, aber natürlich war nichts davon.

Ein paar Wochen vielleicht noch, dann hatten sie die Gegend abgegrast, würden die Zelte abreißen und weiterziehen.

Langsam wurde auch zu heiß hier. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis zu sehr auf sie aufmerksam werden und ihnen nachstellen würde...

Und dann lohnte sich die Sache nicht mehr, so hoch die Gewinne auch waren, die man mit dem Verkauf gestohlener Rinder und Pferde nach Mexiko einstreichen konnte!

Aber im Moment war es noch nicht soweit. Die Menschen in der Gegend von San Pablo hatten immer noch höllische Angst.

Kaum einer von ihnen würde es wagen, sich zu rühren...

Er trug eine dunkle Jacke und eine ebensolche Schleife um den Hemdkragen und wirkte damit fast ein bisschen vornehm für die Gegend hier draußen.

Er war gerade aus einem der Zelte getreten und wirkte ziemlich unzufrieden.

Der Mann mit der schwarzen Jacke blickte den Männern, die er vor sich hatte durchdringend in die Augen.

Er hatte die Daumen hinter seinen tiefgeschnallten Revolvergurt geklemmt und baute sich vor dem Zelt breitbeinig auf.

Sein Name war Will Clayburn, und er war hier der Boss.

Es gab niemanden im ganzen Camp, dessen Wort mehr gegolten hätte. Er war hier ein absoluter Herrscher in einem kleinen Königreich. Sein Wort war hier Gesetz und sein nach unten gerichteter Daumen konnte den Tod bedeuten.

Einige hatte es gegeben, die versucht hatten, ihn abzusetzen und sich selbst an die Spitze der Bande zu stellen.

Es war ihnen nicht gut bekommen. Clayburn hatte sie alle der Reihe nach abserviert.

Keiner von denen war noch am Leben.

Aber im Augenblick quälten ihn andere Sorgen.

Von seinen Gewährsleuten in der Stadt hatte er erfahren, dass ein fremder Marshal aufgetaucht war, der überall nach einem Mann fragte, dem ein halbes Ohr fehlte.

Clayburn hatte natürlich sofort gewusst, um wen es sich da nur handeln konnte: um Mortimer - oder wie immer er in Wahrheit heißen mochte - seinen besten Mann.

Alle, die sich in diesem Camp aufhielten - und das waren fast dreißig Mann - waren nicht gerade fromme Chorknaben, aber Mortimer übertraf sie alle an Skrupellosigkeit und Kälte.

Solche Männer waren nach Clayburns Geschmack. Sie waren am leichtesten in ihrem Verhalten zu berechnen, denn sie kannten nur eine einzige Loyalität und die galt ihrem eigenen Vorteil und einer gefüllten Geldbörse.

Genau wie Clayburn selbst.

Aber Clayburn wusste auch, dass man auf Leute wie Mortimer sehr genau achten musste, sonst konnten sie einem eines Tages gefährlich werden.

Sie waren selten so dumm wie die bisherigen Konkurrenten, der versucht hatten, Clayburn als Leitwolf des Rudels abzulösen.

Diese hatten sich großmäulig aus dem Fenster gelehnt und waren dann abgestürzt.

Ein Mann wie Mortimer konnte auf seine Stunde geduldig warten. Und Clayburn würde alles tun, um zu verhindern, dass diese Stunde je schlug...

Doch vorerst hatte er andere Probleme, die näherliegender waren. In San Pablo hatte man beobachtet, wie der fremde Marshal nach dem Überfall auf die Barrington-Ranch einen kleinen Suchtrupp ausgerüstet hatte.

Clayburn hatte ein paar Männer losgeschickt, um den Trupp gebührend zu empfangen...

Jetzt waren die Wölfe zurückgekehrt, aber es schien, als hätte man ihnen ordentlich Fell gerupft.

Clayburn hob den Blick und musterte die Männer, die sich da vor ihm versammelt hatten.

"Was gibt es, Leute?"

"Die haben tatsächlich einen Suchtrupp hinter uns hergeschickt, Boss! Es ist unfassbar! Wir haben versucht, sie aufzuhalten, aber es ist uns nicht gelungen... Es hat einige erwischt!"

Clayburn schien es nicht im Geringsten zu interessieren, was mit den Männern geschehen war.

Er machte die Augen schmal.

Sein Blick wirkte kalt und unbeteiligt.

"Sie sind also noch auf dem Weg hier her, ja?"

Der Angesprochene blickte zu Boden und gab zunächst keine Antwort. Es war ihm anzusehen, dass er sich in seiner Haut alles andere als wohl fühlte.

Clayburns Züge verrieten wachsenden Ärger.

"Raus damit! Ja oder nein!"

"Ja!" Der Mann fauchte es geradezu hinaus und machte sich damit etwas Luft.

Clayburn ließ nicht locker.

"Ist McCann..."

"McCann ist auch dabei."

Clayburn ballte unwillkürlich die Rechte zur Faust.

"Dieser Hund!", zischte er. "Nimmt unsere Dollars und versucht dann, uns Knüppel zwischen die Beine zu werfen!"

"Ich bin mir da nicht sicher, Boss..."

"Was?"

"Die Gruppe wird von dem Marshal angeführt, der in San Pablo dauernd nach Halbohr herumgefragt hat... Ich meine, welche Möglichkeit hatte McCann, sich auszuschließen?"

'Halbohr', dass war der Spitzname, den Mortimer hier im Camp unter den Männern hatte.

"McCann ist doch nie verlegen darum gewesen, eine Möglichkeit zu finden, sich vor der Arbeit zu drücken!", schimpfte Clayburn.

Er wandte sich um.

Einer der Männer meinte: "Ach, Mr. Clayburn...?"

"Ja?"

"Dieser Marshal ist ein exzellenter Schütze. Vor dem muss man sich in Acht nehmen..."

Clayburn hörte nur halb hin. Weder drehte er sich zu dem Sprecher um, noch gab er eine Antwort.

Bevor er dann ins Zelt trat, raunte er noch: "Bringt mir Halbohr her! Ich habe eine Aufgabe für ihn..."

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