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Wenn man die Sache nüchtern betrachtete, war ihre Lage mehr als verzweifelt.

"Zu dumm, dass Sie keine Kanone mehr haben, Miss!"

"Lässt sich jetzt leider nicht mehr ändern."

"Ich weiß..."

Einen Augenblick lang lauschten sie beide angestrengt.

Dann fragte sie leise: "Was tun die?"

"Sie arbeiten sich langsam heran... Wir müssen hier weg!"

Aber das war leichter gesagt, als getan. Farley wusste sehr genau, dass sie beide wahrscheinlich eine Kugel im Kopf haben würden, sobald sie ihre Köpfe hinausreckten.

Dann war da ein unscheinbares Geräusch, das wie eine Art Scharren oder Kratzen klang...

Farley wirbelte im Liegen herum, und blickte im nächsten Moment in die blanken Mündungen zweier Winchestergewehre.

Aus einem der Rohre krachte es noch im selben Augenblick.

Ein grelles Mündungsfeuer zuckte hervor.

Das Blei landete dort, wo Farley noch einen Augenaufschlag zuvor gelegen hatte...

Blitzartig riss Farley seine Waffe hoch und feuerte zwei Mal. Dann krachte auch die andere Winchester, aber deren Schuss ging ins Leere.

Farley hatte den Schützen zuvor unterhalb des Brustkorbs erwischt, so dass er wie ein Taschenmesser zusammenklappte.

Auch der andere Bandit war tot.

Mitten auf der Stirn hatte er ein kleines, rundes Loch.

Irgendwo war zu hören, wie jemand rannte. Farley wandte sich an Laura.

"Bleiben Sie hier liegen!"

Er schnellte nach oben.

Im letzten Moment konnte er sich dann noch ducken, als eine Kugel auf ihn abgefeuert wurde.

Der Schuss riss ihm den Hut vom Kopf, während sein Gegenüber sich zu Boden warf und sich abrollte.

Es war Rogers - oder Mortimer, wie er sich inzwischen nannte.

Farley feuerte postwendend zurück. Ein unterdrückter Schrei kam ihm über die Lippen. Farley hatte ihn an der Schulter erwischt.

Für den Bruchteil eines Augenaufschlags war Rogers wie gelähmt.

Dann hob er blitzschnell die Waffe.

Farley ging ebenso schnell zu Boden, und der Schuss krachte ins Leere. Er rollte sich herum und wollte dann zurückfeuern.

Aber da war der Mann mit dem halben Ohr bereits hinter einem Felsen verschwunden.

Anscheinend hatten die Kerle dort ihre Pferde versteckt.

Farley hörte das Wiehern der Tiere und spurtete hinter dem Killer her.

Pferdehufen klackerten im wilden Galopp auf hartem Grund.

Farley kam hinterher, aber er konnte nicht schnell genug sein. Er sah Rogers dann wenige Augenblicke später nur noch davonreiten.

Die Pferde seiner Komplizen ließ er mit sich davonrennen.

Farley fluchte und ballerte noch einmal hinter ihm her. Aber er sah schnell ein, dass es keinen Sinn machte.

Er steckte den Colt zurück ins Holster und wandte sich um.

Zu dumm, dass der Kerl alle Pferde davongejagt hatte!

Als er zurückkam, war Laura inzwischen aus ihrer Deckung hervorgekommen.

Farley kam heran, bückte sich zwischendurch und nahm einem der Toten den Revolver ab und warf ihn der jungen Rancherin hin.

Sie fing die Waffe geschickt auf.

"Nehmen Sie den", meinte er. "Schätze, sie werden das Ding noch brauchen!"

"Was machen wir jetzt? Die Pferde einfangen?"

Farley schüttelte den Kopf.

"Nein, es ist nicht mehr weit. Wir gehen zu Fuß weiter, sonst würden wir zu viel Zeit verlieren!"

Western Ferien Sammelban 9018 - 9 Romane um Gunfighter und Helden

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