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Clayburn saß an einem aus rohen, ungehobelten Brettern zusammengenagelten Tisch, auf dem eine Lampe flackerte. Ein paar Motten kreisten um das Licht.

Die Treibmannschaft müsste bald zurück sein!, überlegte er.

Vielleicht kamen die Männer, die die Herde nach Mexiko gebracht hatten, noch heute Nacht zurück. Und mit ihnen das Geld, dass ihnen das alles eingebracht haben würde!

Es musste ein ziemlicher Batzen sein, auch dann, wenn Gomez und die anderen das Vieh unter Wert auf den Markt werfen mussten...

Und dann waren da die Pferde von der Barrington-Ranch.

Ein schönes Zubrot, dachte Clayburn.

Die Sache hatte sich gelohnt.

Aber das Auftauchen des fremden Marshals zeigte ihm überdeutlich, dass die schöne Zeit nun bald vorbei war.

Besser, sie brachen ihre Zelte ab, bevor es in der Gegend zu ungemütlich wurde...

In diesem Moment vernahm Clayburn ein Geräusch.

Er blickte auf und sah, wie der Zelteingang auseinandergeschlagen wurde.

Clayburns Hand ging instinktiv sofort zur Hüfte. Aber schon im nächsten Augenblick entspannte sich seine Haltung wieder sichtlich. Er legte die Hand zurück auf den Tisch.

"Was gibt's, Juanito?"

Alles was er zunächst sehen konnte, war ein riesiger Sombrero und ein zerrissener Poncho. Diese Mexikaner waren zumeist arme Schlucker, viele von ihnen ehemalige Tagelöhner und Landarbeiter, die lange brauchten, bis sie genug beisammen hatten, um sich eine Waffe leisten zu können.

Clayburn nahm sie mit Vorliebe in seine Bande auf. Sie beschwerten sich nicht so oft, wie die Americanos und waren auch mit weniger Geld zufrieden. Einem Mexikaner bezahlte in der Regel nur die Hälfte dessen, was er einem Gringo gab.

Aber für die Männer mit den Sombreros bedeuteten die paar Dollars bereits den Himmel auf Erden.

Dafür waren sie zu allem bereit und gingen notfalls durch jede Hölle.

"Bist du nicht zur Wache eingeteilt, Juanito?"

Clayburn runzelte die Stirn, als sein Gegenüber den Kopf hob und der Schein der Lampe ihm ins Gesicht schien.

Er wollte erneut zur Hüfte greifen, aber da zeigte bereits der blanke Lauf eines Winchester-Gewehrs auf seinen Oberkörper und erstarrte er mitten in der Bewegung.

"Sie sind nicht Juanito..."

"Nein. Mein Name ist Farley und ich bin U.S. Marshal. Betrachten Sie sich als verhaftet."

In diesem Moment kam Laura Barrington herein und ein zweites Gewehr zeigte auf Clayburn, der sich sichtlich unwohl in seiner Haut fühlte.

"Sie sind wahnsinnig!", rief Clayburn. Da war Farley schon herangekommen und hielt ihm den Gewehrlauf direkt unter die Nase.

"Wenn Sie etwas zu sagen haben, dann tun Sie es leise! Und auch nur dann, wenn Sie gefragt werden. Verstanden?"

Dann griff Farley über den Tisch und zog ihm den Revolver aus dem Holster. Er steckte sich die Waffe hinter den Gürtel.

"Sie haben keine Chance davonzukommen, Farley! Meine Männer..."

"... kommen jeden Moment aus Mexiko zurück!", lachte Farley.

"Das wollten Sie mir doch sicher sagen! Aber bis Ihre Leute zurück sind, sind wir längst mit Ihnen über alle Berge. Und mit den paar Figuren am Lagerfeuer werden wir leicht fertig! Ich schätze, die Whiskyflasche, die da herumkreist, wird unser stärkster Verbündeter sein!"

"Was haben Sie vor?"

"Sie kommen vor ein Gericht!"

Farley griff unter seinen Poncho. In der Jackentasche befand sich ein Paar Handschellen, die er jetzt hervorholte und auf den Tisch knallte.

"Legen Sie dort Ihre Hände hinein, Mister!"

Clayburn gehorchte, aber der Widerwillen stand ihm im Gesicht geschrieben.

"Sie werden sich noch wünschen, nicht geboren worden zu sein!", zischte der Anführer der Bande, als die Handschellen ins Schloss gingen.

"Abwarten!"

Der Marshal bedeutete Laura mit einer Handbewegung, einen Blick hinaus in die Nacht zu werfen.

Sie verstand sofort, schlug die Zeltplane etwas zur Seite und meinte dann: "Alles ruhig. Am Lagerfeuer tut sich nichts!"

Farley nickte.

Er hatte die ganze Zeit über nicht den Blick von Clayburn gelassen.

"Einem Ihrer Männer fehlt der obere Teil des linken Ohres... Wo ist dieser Mann?"

Clayburn sah den Marshal trotzig an.

Dieser lud mit einer energischen Bewegung sein Gewehr durch. "Ich habe nicht allzuviel Zeit!"

"Okay, okay..."

"Also?"

"Er ist drüben bei Slimmy. Der operiert ihm eine Kugel der Schulter!"

"Wo ist das?"

"Es ist das vorletzte Zelt..."

Farley wandte sich an Laura.

"Ich denke, es wird kein Problem für Sie sein, den Kerl in Schach zu halten!"

Sie fasste das Gewehr fester.

"Kein Problem."

"Okay..."

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