Читать книгу Roman-Paket Western Exklusiv Edition 11 Romane - Sammelband 7021 - Pete Hackett - Страница 32

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Im Morgengrauen begann es wieder zu regnen. Prärie und Himmel verschwammen grau in grau. Wasser sammelte sich in den Radgleisen der Kutsche, die mitten im offenen Gelände hielt. Windstöße prallten gegen sie. Clinton hängte den Pferden die Hafersäcke um. Obwohl es bei dem Wetter sinnlos schien, fing er danach an, ihr Fell zu bürsten und zu striegeln. Es war eine Massage für ihre verkrampften Muskeln. Auch einem Greenhorn wie Bancroft war klar, wieviel davon abhing, dass die Gäule durchhielten.

Die nächste Pferdewechselstation lag irgendwo im Westen, jenseits des Lodgepole Creeks. Wenn sie überhaupt noch stand, war es fraglich, ob die Cheyennes den Flüchtenden eine Chance ließen, auf die Overland Road zurückzukehren.

Clay und Scobey hoben Slaughter aus dem Fahrzeug. Seine Augen waren zu. Er schien wie in tiefen Schlaf versunken. Doch nachdem Clay seinen Puls gefühlt und ihm kurz ein Lid hochgezogen hatte, wusste er, dass es ein Schlaf für immer war. Wie ausgebrannt, bleich und mit hängenden Schultern stand Joana dabei.

Droben auf dem Dach, wo sonst die Gepäckstücke hingehörten, lag Mclntosh. Seine Hand und Fußgelenke waren an dem umlaufenden Gitter festgebunden. Rutland stieg ebenfalls aus. Während der Flucht hatte er sich den Pfeil aus der Schulter gezogen und die Wunde notdürftig verbunden. Scobeys Hilfe dabei hatte er abgelehnt. Sein schnurrbärtiges Gesicht war grau und hart. Zum ersten Mal wurde deutlich, dass der ehemalige Plantagenbesitzer und Bürgerkriegsmajor ein alter Mann war.

Clay richtete sich mit ernster Miene neben Slaughter auf.

»Tut mir leid, Joana.«

Sie blickte ihn leer an. Plötzlich wurde ihm bewusst, wie lange zwei Jahre sein konnten. Sie stand wie eine Fremde vor ihm.

»Ich hab ihn nie geliebt«, sagte sie leise, halb abwesend. »Es war nur Dankbarkeit, dass ich bei ihm blieb. Er wusste es, und er konnte es nicht ändern. Das war der Grund, weshalb er zu trinken anfing.« Ihre Lippen begannen zu zucken. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Ich habe jedem Mann nur Unglück gebracht!« Sie schlug die Hände vors Gesicht. Clay wollte zu ihr, sie beschwichtigen. Da war Clinton da, der einen Arm um sie legte. Den linken! Clay sah seine Rechte auf dem Kolben des tiefhängenden Colts.

»Wenn wir erst in Cheyenne sind, wird alles gut, Joana. Dann wird ein neues Leben für dich anfangen.« Sein Ton verriet, wie es gemeint war. Sein Blick war eine Herausforderung für Clay. Scobey, der noch bei dem Toten kniete, blickte erschrocken von einem zum anderen.

»Wir müssen ihn begraben«, sagte Clay ruhig zu ihm.

»Ich fürchte, dazu haben wir keine Zeit«, hakte Clinton nach.

Clay blickte ihm kalt in die unsteten Augen.

»Wir nehmen sie uns!«

Scobey lief um die Kutsche herum. Er machte den Spaten los, der an ihrer Rückfront befestigt war.

»Ihr seid verrückt!«, krächzte Bancroft. »Was hat Slaughter noch davon? Die Cheyennes werden uns erwischen!«

Clay antwortete nicht. Er nahm die hinter seinem Sattel zusammengerollte Decke herab und hüllte Slaughter in sie. Seine Bewegungen wirkten entschlossen. Scobey fing mehrere Yards abseits der Kutsche zu graben an.

»Hölle und Verdammnis, wie lange wollt ihr mich noch hier oben liegen lassen?«, schrie Mclntosh.

»Ich wüsste nicht, wo du besser aufgehoben wärst«, rief Clinton ihm zu. Der Hüne fluchte heftig.

»Bancroft!«, raunte er, als Clinton nach vorn ging und den Pferden die Futtersäcke abschnallte. »Ich hoffe, es ist Ihnen klar, was uns beiden blüht, wenn diese Bastarde tatsächlich mit der Stagecoach Cheyenne erreichen. Wir werden beide im Jail landen. Irgendein lausiger Sternträger wird Ihre Moneten kassieren. Vorausgesetzt, Clinton reißt sie sich nicht schon vorher unter den Nagel. Hören Sie, Bancroft, ich bin nach wie vor bereit, Sie durchzuboxen. Aber, verdammt, dazu müssen Sie mir erst aus dieser Klemme helfen!« Bancroft starrte mit flackernden Augen zu ihm hoch. »Schnappen Sie sich ein Messer!« zischte der Gefesselte. »Schneiden Sie mich los, verdammt noch mal!«

»Das wird er nicht!«, meldete sich Rutlands Stimme von der anderen Seite der Kutsche. »Es könnte sonst zu leicht geschehen, dass er neben Ihnen am Galgen baumelt, Mclntosh!«

Der Büffeljäger fluchte wieder.

»Was sollte ich machen? Slaughter hielt sein Schießeisen in der Hand. Mir blieb keine Wahl. Sein zweiter Schuss hätte ja losgehen können. Zum Teufel, Major, wenn ich ein Mörder bin, dann sind Sie auch einer!«

»Sie sind ja verrückt!«

»Fragen Sie doch Lorman!«, fauchte Mclntosh gehässig. »Fragen Sie, was er davon hält, dass Sie Talbot zu den Rothäuten hinausgeschickt haben, obwohl ...«

Rutland zuckte zusammen.

»Es war Ihre Idee! Außerdem ist Sam freiwillig gegangen. Was fällt Ihnen ein, Mclntosh? Sie werden mir keinen Strick daraus drehen.«

Mclntosh lachte heiser.

»Das wird Lorman auch viel besser und gründlicher besorgen.« Ein verschlagener Ausdruck erschien in seinen Augen. »Weshalb, glauben Sie, hat er Sie aus dem Lodgepole Creek gefischt, he? Du liebe Zeit, Rutland, gebrauchen Sie doch mal Ihren Verstand! Was Sie diesem Kerl alles an den Kopf geworfen haben. Glauben Sie im Ernst, dass der das einfach so runterschluckt? Der tut nur so geduldig. Der hat es faustdick hinter den Ohren. Wenn Sie schlau sind, Major ...«

»Geben Sie sich keine Mühe! Ich werde nie mit Ihnen oder Bancroft gemeinsame Sache machen. Wir Südstaatler haben zwar den Krieg verloren, aber nicht unsere Ehre!«

»Na, da kaufen Sie sich mal was davon!«, höhnte Mclntosh wütend.

Inzwischen hatte Clay Scobey mit dem Spaten abgelöst. Er wusste, wie die Zeit drängte. Bei Tagesanbruch wurde es nur wenig heller. Der Wind blies von Osten, und einmal war es Clay, als wehte fernes Hufgetrappel heran. Dann schien ihm die Grube tief genug.

Es war ein trostloses, beklemmendes Begräbnis. Schweigend senkten er und Scobey den in Decken gewickelten leblosen Körper hinab. Ebenso stumm standen Clinton und Joana dabei. Mit stockender Stimme sprach Scobey danach ein kurzes Gebet. Eine Minute später waren sie wieder mit der Kutsche nach Westen unterwegs.

Mit jeder Meile, die die Stagecoach durch den Regen schlingerte, sanken die Räder tiefer ein. Clinton lenkte die Pferde mehr nach Norden, vom Lodgepole Creek weg. Aber das brachte nichts. Die Fahrt wurde immer langsamer, mühsamer. Nur ein frisches Gespann hätte ihnen helfen können.

Auch Clays Brauner zeigte die ersten Anzeichen von Erschöpfung, nachdem der große Mann ein Stück auf der eigenen Fährte zurückgeritten war. Nun trieb Clay sein Pferd auf gleiche Höhe mit der Kutsche. Mclntosh lag immer noch wie ein nasser Kartoffelsack auf dem Dach. Er wurde gehörig durchgerüttelt. Aber die Erinnerung an Dave Slaughters armseliges Grab erstickte jedes Bedauern in Clay. Clinton drehte ihm das nasse, von harten Linien gezeichnete Gesicht zu.

»Sie sind nur mehr drei Meilen hinter uns!«, rief Clay. »Was denkst du, wie weit schaffen es die Pferde noch?«

Clinton lehnte sich zurück und stemmte sich gegen die Zügel. Die Tiere standen sofort. Während der letzten halben Stunde hatte Clinton nicht mehr versucht, sie mit der Peitsche anzutreiben. Ihre Flanken zitterten.

»Nicht weit genug!«, antwortete Clinton rau. »Am besten sehen wir uns gleich nach ’nem Platz um, an dem wir uns verteidigen können. Ich habe dir ja gesagt, dass wir nur kostbare Zeit mit Slaughter verlieren. Na schön, ob wir’s hier oder ein Dutzend Meilen weiter westlich austragen spielt keine Rolle.«

Er hatte viel von seiner tigerhaften Geschmeidigkeit eingebüßt, als er vom Bock kletterte. Fröstelnd stiegen die anderen aus. Ihre Mäntel flatterten. Pfützen bildeten sich zu ihren Füßen. Der Wind peitschte den Regen in schrägen Schnüren gegen das Fahrzeug.

»Bindet mich endlich los, ihr Bastarde!«, schrie Mclntosh. »Wollt ihr mich hier oben verrecken lassen?«

Niemand beachtete ihn. Kopfschüttelnd schaute Scobey auf die Prärie.

»Ein Platz zum Verteidigen?«, wiederholte er Clintons Bemerkung. »Ich sehe hier nur brettebenes Land mit einem vierrädrigen Kasten darauf, in dem wir alle zur Hölle fahren werden. Ich muss verrückt gewesen sein, dass ich nicht in Julesburg geblieben bin!«

»Das erste vernünftige Wort, das ich von Ihnen höre«, grinste Clay ihn an. Er war abgestiegen.

Scobey grinste zurück. Seit sie in der vergangenen Nacht den Lodgepole Creek durchfurtet hatten, wirkte der Zeitungsmann verändert. Seitdem hatte er auch seinen Notizblock und den Schreibstift nicht mehr gezückt. Der Riss an seiner Wange war verkrustet. Er trug ihn wie ein Siegeszeichen.

Rutland entfernte sich humpelnd von dem Fahrzeug. Die anderen nahmen erst an, dass er ein dringendes Bedürfnis zu verrichten hätte. Sie dachten sich nichts dabei, dass er sein Gewehr mitnahm. Da drehte sich Rutland, schon halb vom Regen verwischt, nochmals um.

»Seht zu, dass ihr die Hügel nördlich der Kimball-Station erreicht! Dort habt ihr vielleicht eine Chance, sie abzuhängen.«

Clay fuhr herum. »Rutland, was haben Sie vor?«

Rutland tauchte noch tiefer in das Grau ein.

»Verliert keine Zeit! Ich werd’ versuchen, sie eine Weile aufzuhalten. Bleiben Sie, wo Sie sind, Lorman! Es wäre zwecklos, mich zurückzuholen.«

Betroffen starrten alle auf die gegen den Wind gestemmte schattenhafte Gestalt.

»Machen Sie keinen Blödsinn, Mann!«, schrie Clay. »Verdammt, kommen Sie zurück!«

»Bancroft, die fangen jetzt der Reihe nach an, durchzudrehen«, zischte Mclntosh. »Tun Sie endlich was für mich!« Er zerrte an den Stricken, mit denen er ans Dachgitter gefesselt war. Doch Bancroft verharrte ebenfalls wie gelähmt.

Im nächsten Moment war Rutland verschwunden. Clay wollte zu seinem Pferd. Clinton vertrat ihm schnell den Weg.

»Vielleicht klappt es. Wenn nicht, war's wenigstens ein Versuch.«

Das Aufflammen in Clays Augen verriet, was er davon hielt. Drohend senkte er die Hand auf den Kolben seines 44er Colts. Da trat Clinton mit verkniffener Miene zur Seite. Clay schob sich an ihm vorbei. Im selben Augenblick begriff er den Fehler, den er damit machte. Die wilde Entschlossenheit in Clintons Blick wurde ihm den Bruchteil einer Sekunde zu spät bewusst. Er hörte das leise Schaben, mit dem Clintons Sechsschüsser aus der Halfter glitt. Der Schlag traf Clay im Herumwirbeln. Wie von weit her kam Joanas erstickt klingender Schrei. Dann wirbelten Funken vor Clays Augen. Sein letzter Eindruck war, dass er in einen pechschwarzen Schacht stürzte.

Sein Kopf schmerzte heftig, als er zu sich kam. Ein pelziger Geschmack füllte seine Mundhöhle. Dann flogen die ersten Fetzen der Erinnerung durch sein Gehirn. Er bewegte sich. Sofort spürte er den Druck einer Hand auf der Schulter.

»Still, um Himmels willen!«

Clay öffnete die Augen. Scobeys bleiches, angespanntes Gesicht war dicht über ihm. Scobey trug noch immer seinen runden, schmalkrempigen Hut, mit dem er besser nach St. Louis gepasst hätte. Der Regen floss in Strömen über seinen Ölhautmantel.

Clay lehnte zusammengesunken am Hinterrad der Kutsche. Sein Brauner war an diesem Rad festgebunden. Joana kauerte neben Scobey. Weiter vorn standen Clinton, Bancroft und Mclntosh. Ein Strick spannte sich zwischen den Handgelenken des Hünen. Clinton und Bancroft hielten Waffen. Auch Scobey umklammerte ein Gewehr. Die Kutsche stand zwischen moosüberwucherten Felsen. Tannen ragten düster in den grauen Regenschleiern auf. Clays Kopf schmerzte so heftig, dass er nur das Plätschern und Gluckern des Wassers hörte.

»Reiter!«, flüsterte Scobey. »Wir haben sie gerade noch rechtzeitig gehört. Weiß der Henker, wo sie jetzt stecken! Sie können jeden Moment hier sein.«

Clay tastete nach seiner verrutschten Halfter. Der Colt war noch da. Regenwasser lief Clays Rücken hinab. »Rutland?«

Scobey wich seinem Blick aus.

»Wir konnten nichts tun. Clinton ließ nicht zu, dass ihm einer folgte. Später hörten wir Schüsse ...« Er zuckte hilflos mit den Achseln. »Jetzt sind wir in den Hügeln, von denen Rutland gesprochen hat. Wir ...«

»Ruhe, verdammt!«, zischte Clinton bei den Pferden. »Komm her, Scobey, pass mit auf, damit diese verdammten Biester nicht zu wiehern anfangen!«

Scobey beeilte sich. Joana erhob sich ebenfalls. Nun hörte es auch Clay. Zuerst war es nur ein undeutliches Pochen im Rauschen des Regens. Dann kamen metallische Geräusche dazu. Gebissketten klirrten. Dann und wann schlug ein Hufeisen gegen blanken Fels.

Clay stemmte sich hoch. Seine Kopfschmerzen und die Benommenheit waren wie fortgeblasen. Er wollte sich über einem Cheyennefeuer rösten lassen, wenn das nicht die Pferde von Weißen waren.

»Da!«, ächzte Bancroft erschrocken, als die Reiter wie Schemen zwischen den Klippen und Bäumen auftauchten. Sie waren nicht viel mehr als zwanzig Yards entfernt. Der Regen fiel jedoch so dicht, dass sie das Fahrzeug und die Menschen zwischen den Felsen nicht bemerkten.

»Sergeant, sorgen Sie dafür, dass die Männer dichter beisammenbleiben!«, drang ein brummiges Kommando zu den Lauschenden. »Schärfen Sie ihnen ein, dass die Späher der verdammten Rothäute sich hier überall herumtreiben!«

»Aye, aye, Sir!«

Scobey ließ vor freudigem Schreck sein Gewehr fallen.

»Kavallerie!« Es war nur ein Krächzen. Dann öffnete er den Mund zu einem Jubelruf.

Als hätte Clinton es geahnt, schnellte er herum und schlug wieder mit seinem Colt zu. Der Hieb warf den Zeitungsmann neben den Pferden nieder. Im nächsten Augenblick deutete die Waffe auf Clay.

»Keinen Ton! Bleib stehen, Joana! Wenn du die Blauröcke rufst, stirbt Clay! Bancroft, ich schieße auch auf Sie, wenn Sie nicht vernünftig sind! Sie wollen doch nicht, dass Ihr Geld zum Teufel geht?«

Clay hatte seinen Colt losgelassen. Das Auftauchen der Kavalleristen war wie ein Wunder, das ihnen Rettung verhieß. Aber Clinton dachte jetzt nur an Bancrofts verfluchtes Geld. Clays Gedanken rasten. Doch er kannte Clinton. Er kannte ihn seit damals, als Clinton ihn während des Rebellenangriffs niedergeschossen hatte. Und diesmal würde Clinton besser zielen!

Der Revolvermann trat zu Mclntosh, zog ein Messer und zerschnitt seine Fesseln.

»Ich nehm' dich mit ins Geschäft, Büffeljäger.«

»Kluger Junge!«, lobte Mclntosh grinsend. Er blickte auf die im Regen verwischten Reiter. »Da verschwinden sie schon. Rutland würde sich freuen. Er hat die Blauröcke auch nie gemocht.«

»Rhett, um Himmels willen!«, keuchte Joana.

»Fünfzehntausend Dollar stehen auf dem Spiel«, sagte Clinton gepresst. »Die Burschen da drüben werden uns die Rothäute auch vom Hals schaffen, wenn sie nichts davon wissen.«

»Da kennst du die Cheyennes aber schlecht«, murmelte Clay heiser. »Vielleicht machst du dir auch nur selber was vor.«

Eine tiefe Müdigkeit überkam ihn, als die letzten schemenhaften Reitergestalten im Grau zwischen den Hügeln verschwanden. Mclntosh nahm dem ratlosen Bancroft das Gewehr aus der Hand.

»Fessle sie!«, befahl Clinton.

Der bärtige Hüne warf ihm einen schrägen Blick zu.

»Spiel dich nur nicht als Boss auf!« Aber er tat, was Clinton wollte. Er band erst Clay, dann dem langsam zu sich kommenden Scobey die Hände zusammen.

»Lass sie in Ruhe!«, zischte Clinton, als er sich auch der Frau näherte. Mclntosh grinste schmierig.

»Wenn du Ansprüche auf sie erhebst, Mann, dann tändle nicht so verdammt lange mit ihr herum! Zeig ihr, was ...«

»Misch’ dich nicht in Sachen, die dich nichts angehen, Mclntosh! Unsere Partnerschaft könnte sonst verdammt schnell zu Ende sein.«

»Du nennst diesen Mörder wirklich deinen Partner, Rhett?«, rief Joana betroffen.

Mclntosh spuckte aus.

»Glaube nur nicht, Süße, Clinton ist was Besseres, weil er nicht nach Büffelmist und Pulverrauch stinkt. Der ist wahrscheinlich noch ’n ganzes Stück abgebrühter und kaltschnäuziger als ich. Aber komm nur nicht auf die Idee, mich reinlegen zu wollen, Clinton. Das würde dir garantiert schlecht bekommen.«

»Behalte deine guten Ratschläge. Ich weiß schon, was ich tue.«

»Dann weißt du sicher auch, dass es Zeit wird, zu verschwinden. Bei diesem Sauwetter könnte es den Blauröcken vielleicht einfallen, dass sie umkehren. Lorman und Scobey lassen wir hier. Am besten mit einigen Zoll rostfreiem Stahl zwischen den Rippen.«

»Nein!«, rief Joana erschrocken.

»Du hast hier gar nichts zu melden, Schätzchen!«, knurrte Mclntosh.

Clinton starrte Clay an. Der presste die Lippen zusammen. Der Spieler und Revolvermann lächelte plötzlich.

»Nichts auf der Welt könnte dich jetzt zu der Bitte bringen, dass wir euch mitnehmen, was, Clay? Ich tu’s trotzdem.«

»Bist du verrückt?«, fauchte Mclntosh. »Lorman wird uns Ärger machen, wo’s nur gerade geht.«

»Was glaubst du, was passiert, wenn die Soldaten tatsächlich umkehren und ihn und Scobey finden? Dann haben wir nicht nur die Indianer auf unserer Spur.«

Missmutig furchte Mclntosh die Stirn.

»Du willst es nur nicht mit der Puppe da verderben, das ist der wahre Grund. Der Teufel holt dich, Clinton, wenn was schiefgeht. Also, 'rein mit euch, ihr Bastarde! Du auch Bancroft. Nein, deine Knarre behalte ich. Du kannst auch so auf diese Kerle aufpassen. Clinton, ist es nicht doch besser, wir fesseln auch dein Herzblatt?«

»Joana wird neben mir auf dem Bock sitzen«, entschied Clinton kalt. »Du kannst Clays Gaul nehmen.«

»Du spielst ja doch den Boss, Clinton. Das gefällt mir nicht.«

»Was dir gefällt oder nicht, interessiert mich einen Dreck, Büffeljäger. Ich will mit dem Geld möglichst schnell an einen sicheren Ort gelangen. Statt langer Debatten greif ich da lieber zum Colt.«

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