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Das Mondlicht wurde besser, und für Joe auch unten in der Schlucht die Sicht gut genug. Im Schnee waren deutlich die Hufspuren von zwei Pferden zu erkennen, aber bald lag gar kein Schnee mehr. Hier konnte Joe nur raten.

Er hatte die Pferde eine Meile weiter östlich in einem kleinen Seitental gefunden. Dort waren sie gerade dabei, sich die Bäuche voll saftigem Gras zu schlagen. Aber Joe konnte nicht warten, bis sie damit fertig waren. Er selbst hatte noch viel mehr Hunger, und doch wollte er weiter.

Er suchte den Braunen heraus, störte sich nicht an dem Sträuben des Hengstes und saß auf. Bald war er wieder auf der Spur. Brazos-Jim hatte sich zwei Pferde mitgenommen. Wie Diana im Kleid auf dem Chihuahua-Sattel von Cobbles Pferd lange im Herrensitz aushalten würde, war Joe ein Rätsel.

Es ging Joe nicht mehr darum, so schnell wie möglich nach Oregon zu kommen. Jetzt wollte er Brazos-Jim das Mädchen abjagen. Diana hatte ihren Bruder schützen wollen. Deshalb war sie mit Brazos-Jim geritten. Darüber war sich Joe völlig klar. Doch er glaubte nicht mehr daran, dass Brazos-Jim sie an der Grenze freilassen würde. Brazos-Jim wollte Diana für sich.

Und ich? Was will ich von ihr?, fragte sich Joe. Wenn ich ehrlich bin, will ich sie auch. Ebenso wie er.

Das Geld fiel ihm ein, das viele Geld, das Brazos-Jim besaß. Wenn es stimmte, was behauptet wurde, mussten damals in Atlantic City mehr als zwanzigtausend Dollar erbeutet worden sein. Geld genug, um ein Rinderreich zu kaufen.

Es ging bergab. Fast nirgendwo lag noch Schnee. Die Hufe des Hengstes klapperten auf dem harten Gestein. Schließlich war es auch damit zu Ende, und das Gelände ringsum wurde immer flacher, der Boden weicher. Das Pferd lief durch Gras und ließ ab und zu ein paar Büschel mitgehen, wenn Joe die Zügel locker gelassen hatte.

Als er von einer Spur gar nichts mehr sehen konnte, hielt Joe an, sattelte ab, nahm dem Hengst das Gebissstück aus dem Maul und ließ ihn grasen. Mit hungrigem Magen versuchte Joe ein Nickerchen zu machen, aber er bekam wieder Kopfschmerzen und konnte ewig nicht einschlafen. Dann endlich versank er in tiefen Schlaf.

Der grelle Schein der Morgensonne weckte ihn auf. Er fand den Hengst neben einem Wildbach, wusch sich dort, trank und sattelte auf. Kurz darauf ritt er weiter und spähte in die Runde, ob er nicht Beeren, Wild oder sonst etwas Essbares finden würde.

Erst mitten am Vormittag entdeckte er in einem Waldstück Brombeeren. Er saß ab und pflückte wie besessen. Um die Maden kümmerte er sich nicht. Der Hunger war größer.

Dann ritt er weiter. Die Spuren waren noch zu erkennen.

Kurz nach Mittag befand er sich auf offener Prärie. Und hier entdeckte er in der Ferne ein Rudel Wapitihirsche.

Im Geiste sah er schon die Lendenstücke über dem Feuer brutzeln. Der Gedanke daran trieb ihm das Wasser in den Mund. Der Hunger, bis jetzt schon schlimm genug, übertraf alle anderen Empfindungen. In diesen Minuten vergaß er Diana, Brazos-Jim und alles Übrige. Er sah nur noch die großen Wapitis, die, weiter als sein Gewehr reichen würde, im hohen grüngelben Gras standen. Und der Wind kam aus ihrer Richtung auf Joe zu.

Joe nahm das Gewehr aus dem Scabbard, füllte die Patronen hinein, die ihm Brazos-Jim in die Satteltaschen gesteckt hatte, und lud durch.

Dakota Western Großband 7 Romane Dezember 2019 - Wildwest Sammelband 7018

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