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Als Johnston mit seinen Männern das das Hochtal erreicht hatte, konnte er die Spur von drei Pferden noch gut sehen. Er fand auch das Lager Red River Joes und verlor darüber fast eine halbe Stunde. Sein Aufgebot nutzte die Zeit, um auszuruhen.

Johnston verfluchte die Umstände der letzten zwei Tage. Nicht nur, dass er lange genug umsonst am anderen Pass gewartet hatte, er war auch danach noch auf ein anderes Aufgebot gestoßen, das von Robert Hogart angeführt wurde. Hogart war der Mann, von dem ganz Holdford wusste, dass er Diana Derrick heiraten wollte.

Johnston konnte diesen arroganten Mann nicht ausstehen. Aber Hogart war in der Stadt ein einflussreicher Storebesitzer, saß im Stadtrat, und ihm gehörten auch acht Frachtwagen mit Gespannen, die ständig den Weg über die Berge machten.

In den letzten Tagen vor der Entführung war Hogart ständig mit Miss Derrick gesehen worden. Der Tag der Verlobung stand auch schon fest. Trotzdem fragte sich Johnston, der Diana Derrick auch verehrte, wieso ein Mädchen diesen Affen, wie er Hogart nannte, nur lieben konnte.

Hogart war groß, kräftig und energisch. Ein Weichling war er bestimmt nicht, das musste Johnston zugeben. Doch in Hogarts Art, in seiner überheblichen Weise zu sprechen, lag diese Arroganz, die Johnston so hasste. Vielleicht, so gestand er sich ein, bin ich nur auf ihn eifersüchtig.

Dieser Robert Hogart, den seine Freunde Bob nannten, war erst einen Tag nach der Entführung von einer Fahrt nach Atlantic City zurückgekommen. Das Unwetter hielt ihn und das von ihm versammelte Aufgebot abermals zurück, doch dann ritt Hogart mit acht entschlossenen Männern zum Pass. Er kam zu spät, fand nur mehr die Toten in der Hütte, stieß aber unterwegs auf Kingsman und den Jungen. Er zwang den unter Rheumaschmerzen ächzenden Kingsman, mitzukommen und schickte einen anderen Mann mit dem Jungen zurück nach Holdford.

Dann ritten sie weiter, stießen bald darauf mit Johnston zusammen, der nicht anders konnte, als Hogarts Aufgebot dem seinen anzugliedern.

Nun waren sie im Hochtal, und Johnston geriet am Talausgang an eine Stelle, wo die Spuren von drei Pferden in einen Bachlauf mündeten.

Johnston ließ eine Fackel anzünden, kniete sich neben die Spuren und betrachtete sie aufmerksam. Es war ihm etwas aufgefallen. Aber Hogart, der schon ungeduldig wartete, schnarrte herrisch: „Es sind drei Pferde, falls Sie das übersehen haben sollten, Marshal. Also, sie sind im Bach weiter. Was suchen Sie dann noch hier herum?“

Johnston sah den großen Storebesitzer an, und dabei kam ihm die Idee. Er wandte sich an Kingsman. „Rod, du führst jetzt das Aufgebot. Mr. Hogart und ich werden einen anderen Weg nehmen.“

„Einen anderen Weg?“, fragte Hogart verblüfft und seine Stimme klang zornig.

„Ja“, erwiderte Johnston. „Rod, ihr folgt dem Bachlauf. Ganz oben werden die Spuren wieder ans Land kommen, aber selbst wenn ihr sie da nicht findet, reitet ihr in Richtung auf den Wyoming Peak und biegt nach Norden ab. Ich wette, Red River Joe hat sie dort schon eingeholt. – Mr. Hogart und ich werden den Wyoming Peak bis über den Pass anreiten, dann umgehen und von Osten

her kommend auf euch oder die drei stoßen.“

„Blödsinn!“, meinte Hogart. „Ausgemachter Quatsch. Wir sollten alle zusammen …“

„Kommen Sie her, dann reden wir weiter!“, sagte Johnston. „Rod, reitet schon, vielleicht kommen wir auch nach.“

Das Aufgebot ritt an. Kingsman führte es in den Bach.

Ungeduldig herrschte Hogart den Marshal an: „Was soll der Unsinn?“

Johnston lächelte. „Sie verstehen ja etwas von Spuren, nicht wahr?“

„Natürlich, warum fragen Sie?“, bellte Hogart zurück.

Johnston wies auf die verlöschende Fackel. „Da sehen Sie ja noch die Spuren von drei Pferden. Es ist aber ein Pferd, das nur dreimal diesen Weg geführt wurde. Es ist Red River Joes Pferd, und er wollte uns offenbar in die Irre führen. Die wirklich richtigen Spuren sind verwischt. Ich glaube, dass sie dort hinaufgeführt haben.“

„Über diese Schotterhalde?“, fragte Hogart ungläubig und blickte auf den mondscheinerhellten Schotterhang, der sich fast bis zu den Matten erstreckte.

„Ja, genau da hinauf, weil es dort keine Spuren gibt.“

„Aber, Marshal, warum sollte dieser Red River Joe seinem Gegner Vorteile verschaffen wollen?“, erkundigte sich Hogart ungläubig, aber gar nicht mehr so selbstsicher.

Johnston lächelte überlegen. „Weil er Diana will oder das Geld. Er kann uns dabei nicht gebrauchen.“

„Diana? Wie reden Sie von Miss Derrick?“

Johnston tippte dem großen Mann vor die Brust. „Sie können auch mit dem Aufgebot reiten. Ich jedenfalls brauche diese Herde herumtrampelnder Elefanten auch nicht. Aber Sie können auch mitkommen. Vermutlich werden Sie sich große Mühe geben, unser Wild zu fassen. Es geht nämlich um Diana, die ich auch weiterhin so nennen will, Mr. Hogart. Ich denke, jetzt haben wir uns verstanden.“

„Wollen Sie damit sagen, dass Sie mit Miss Derrick …“

„Nein, das will ich nicht sagen. Aber Diana Derrick ist nicht etwas, das Ihnen schon gehört. Das wollte ich damit sagen. Nun können wir weiter, oder wollen Sie mit den anderen reiten?“

„Nein, ich komme mit Ihnen!“

Dakota Western Großband 7 Romane Dezember 2019 - Wildwest Sammelband 7018

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