Читать книгу Wild West Extra Großband Sommer 2018: 9 Western - Pete Hackett - Страница 26
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Es ging so schnell, dass Slim Jim kaum nachvollziehen konnte, was eigentlich geschah. Und vermutlich auch keiner der anderen Zuschauer.
Die Brünette nahm den Hengst zwischen die Schenkel, und zumindest das sah Slim Jim ganz genau. Er verspürte ein wohliges Ziehen in den Lenden, und wahrscheinlich war er nicht der Einzige, der sich wünschte, an Stelle des Hengstes zwischen ihren Beinen zu stecken...
Ihre Hände grub sie in die schwarze Mähne des Pferdes, dann beugte sie sich vor, brachte ihr Gesicht an ein Ohr des Tieres.
Und das Wunder geschah – "Devil's Fellow" beruhigte sich. Nicht schlagartig zwar, aber das Tier stellte seine wütenden Bocksprünge ein, bäumte sich nicht mehr auf und ließ endlich auch von Buck Porter ab, der wie tot zwischen den Hufen des Pferdes lag.
Einen Moment lang fürchtete Slim Jim tatsächlich mit stockendem Herzen, dass es seinen Kumpan erwischt hätte. Doch dann regte sich Porter, langsam zwar und sichtlich mühsam, aber er bewegte sich, er lebte!
Die gespenstische Stille, die sich erstickend über die Szenerie gelegt hatte, löste sich auf. Vereinzelt wurden Bravorufe um den Korral herum laut, einige Leute klatschten in die Hände.
Derweil richtete sich Buck Porter schwerfällig auf Hände und Knie auf, blieb ein paar Sekunden mit hängendem Kopf in dieser Haltung, bis er genug Kraft gesammelt hatte, um ganz aufzustehen.
Er bot einen jämmerlichen Anblick. Seine Kleidung war staubig und an mehreren Stellen zerrissen und blutig. Blut lief ihm auch aus einer Stirnwunde und machte sein Gesicht zu einer dämonischen Fratze.
Der gebrochenen Rippen wegen stand er leicht vornüber gebeugt da, sein linker Arm hing herab, als gehöre er nicht länger zu ihm.
Buck Porter schwankte wie ein Grashalm im Wind.
Aber in seinen Augen lohten Zorn und Hass. Slim Jim konnte förmlich sehen, wie beides im Blick seines Freundes schier explodierte, und er wusste im selben Moment, dass Porter etwas im Schilde führte. Und er irrte sich nicht!
Trotz seiner Verletzungen wirbelte Buck Porter herum. In der Bewegung zog er seinen Revolver. Und als er zur Ruhe kam, wies die Mündung der Waffe in Richtung des schwarzen Hengstes –
– und der brünetten Retterin, die wieder abgestiegen war und sich breitbeinig neben dem jetzt verhalten schnaubenden Tier aufgebaut hatte.