Читать книгу Wild West Extra Großband Sommer 2018: 9 Western - Pete Hackett - Страница 34

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Schon wenig später waren sie auf ihren Pferden unterwegs, im scharfen Galopp, um das einen halben Tagesritt entfernte Navajo-Dorf so schnell wie möglich zu erreichen.

Singing Bird ritt mit den beiden Männer. Trotz der Proteste ihres Bruders hatte sie sich nicht davon abbringen lassen, Golden Fox zu begleiten.

Nur das Allernotwendigste an Proviant und Kleidung hatten sie noch eingepackt, bevor sie die kleine Farm verließen. John Foxworth trug wieder den Waffengurt seines Vaters, den ihm sein Ziehvater damals übergeben hatte, als im passenden Alter gewesen war.

Singing Bird hatte sich ein locker fallendes Wildlederkleid übergezogen, das ihr in dem Moment, da sie sich aufs Pferd geschwungen hatte, bis über die schlanken Schenkel hochgerutscht war.

White Feather klärte das Paar während des langen Ritts darüber auf, was geschehen war.

Er berichtete, dass der goldene Mustang von Unbekannten geraubt worden war. Das heilige Tal war entweiht worden – durch den frevelhaften Diebstahl und den heimtückischen Mord an einem der Wächter.

"Der Stamm ist außer sich vor Zorn", erzählte White Feather, so aufgeregt, als sei die Tat gerade erst verübt worden. "Sie bereiten sich darauf vor, das Kriegsbeil auszugraben. Sie wollen die Diebe und Mörder finden und nach den Gesetzen des Stammes bestrafen."

Der Tod von Walking Bear traf Golden Fox mit schmerzhafter Härte. Er spürte, wie etwas in ihm zerbrach. Zum zweiten Mal hatte er einen Vater verloren. Die Trauer wollte ihn übermannen, doch er blieb stark – nach außen zumindest... Sein Stamm brauchte ihn. Er durfte sich jetzt keine Schwäche zugestehen.

"Der überlebende Wächter hat berichtet, dass er auf das Brandzeichen einem der Pferde der Diebe erkennen konnte", fuhr White Feather fort. "Die anderen Krieger wollten sofort losziehen, um blutige Rache zu üben. Doch der Wächter konnte den Rat der Ältesten davon überzeugen, erst dich hinzu holen zu lassen."

Vielmehr wollte White Feather dazu im Augenblick nicht sagen. Er versicherte John Foxworth, dass er alles Weitere im Dorf erfahren würde. Auch auf die Frage, wessen Idee es gewesen sei, nach ihm zu schicken, wollte der junge Navajo keine Antwort geben.

Golden Fox wurde für den Rest des Rittes sehr still. Erst, als sie im Dorf der Navajo ankamen, brach er sein Schweigen – als er den Mann erkannte, der gemeinsam mit den Stammesältesten inmitten des Dorfplatzes stand, dort, wo auch immer das große Feuer anlässlich jedweder Feierlichkeiten entzündet wurde.

Der Mann hatte die Ankunft der drei Reiter bemerkt und drehte sich um, sah ihnen entgegen.

John Foxworth spürte, wie sich seine Kehle plötzlich wieder ganz heiser und rau anfühlte.

"Black Wolf...", krächzte er. "Du hast nach mir geschickt?"