Читать книгу Wild West Extra Großband Sommer 2018: 9 Western - Pete Hackett - Страница 29
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Es war später Abend geworden. Barnaby Noble saß im Saloon und lauschte dem Geklimper des Klaviers, ohne die Musik wirklich wahrzunehmen.
Auf der Bühne tanzten drei mäßig begabte Schönheiten mit drallen Körperrundungen. Rhythmisch schwangen sie ihre langen Beine zum Takt des Klavierspiels.
Auch wenn die übrige Menge im Lokal begeistert johlte und die Girls anfeuerte, Barnaby Noble hatte heute keinen Blick dafür. Er war unzufrieden und müde. Und er grübelte.
Es musste doch einen Weg geben, um an dieses verdammte Pferd heranzukommen!
Die fünfzigtausend Dollar, die er dafür zu zahlen bereit war, verblassten geradezu gegen die doppelte Summe, die ihm ein befreundeter Adeliger aus Europa geboten hatte, als ihm Barnaby von dem Tier erzählte.
Aber bevor er etwas verkaufen konnte, musste er es erst einmal besitzen.
Noble seufzte. Heute würde ihm wohl keine brauchbare Lösung mehr einfallen, dazu war er einfach zu erledigt. Er stand auf und warf ein paar Münzen auf den Tisch, als Bezahlung für seinen Drink, den er kaum angerührt hatte.
Dann verließ er den Saloon und trat hinaus in die Nacht. Zwar prangte der Mond hell wie eine blank polierte Silbermünze am Himmel, die Sicht reichte dennoch nur ein paar Meter weit. Dunkle Wolken waren aufgezogen, und die Luft roch feucht. Es würde Regen geben, wohl in dieser Stunde noch.
Das Hotel, in dem er sein Zimmer hatte, war nur einen kurzen Fußmarsch entfernt. Er hoffte, es zu erreichen, bevor der Himmel seine Schleusen öffnete. Er hasste Regen.
Barnaby Noble war noch nicht allzu weit gegangen, als ihm jemand aus einer dunklen Seitengasse etwas zuzischte.
"Mister Noble! Warten Sie!"
Der Zirkusbesitzer starrte angestrengt in die Dunkelheit, aus der die Worte gekommen waren. Nur undeutlich waren die Konturen einer Person zu erkennen.
Trotzdem trat er vorsichtig näher. Er war neugierig. Angst hatte er nicht. Wenn ihn jemand angreifen und überfallen wollte, würde der andere kaum vorher seinen Namen rufen.
"Wer ist da? Was wollen Sie?", fragte er, derweil er auf die Seitengasse zuging.
Langsam kam die Gestalt ein Stück weit aus dem Schatten heraus. Barnaby Noble konnte im fahlen Mondlicht erkennen, um wen es sich handelte.
"Sie?", fragte er erstaunt. "Was wollen Sie um diese Zeit von mir?"
Er konnte undeutlich sehen, dass der andere grinste.
Die Antwort überraschte ihn noch mehr als das ungewöhnliche Aufeinandertreffen: "Ganz einfach, Mister Noble. Ich werde Ihnen den goldenen Mustang besorgen."
Der Zirkusdirektor war sprachlos.