Читать книгу Gnadenlos und eisenhart: Super Western Sammelband 4 Romane - Pete Hackett - Страница 27
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Als die Banditen das Lager erreichten, hatten sich ihre Gemüter noch immer nicht beruhigt. Sie schrien aufgeregt durcheinander, und die anderen konnten kein Wort verstehen.
„Nun haltet mal alle drei die Luft an“, schimpfte Juan Gomez. „Jeff, du scheinst mir der klügste von euch Dummköpfen zu sein. Los, erzähle mal der Reihe nach!“
Jeff Candler, wie der Bandit hieß, blickte seine beiden Kumpane herausfordernd an. Er warf sich in die Brust und schob seinen Hut zurück.
„Also, Juan, das war so. Yeah, so. Also, da lag Bliff Horace mit ‘nem sauberen Loch in seinem Schädel. Yeah, ihm war also nicht mehr zu helfen. Dabei stand ein zweites Pferd, und wir dachten uns, auf dem kann nur der Rangerbastard gesessen haben, dem es gelungen sein muss, Bliff zu überwältigen. Well, und wie wir uns das so dachten, da erscholl über unseren Köpfen ein wahnsinniges Gelächter. Junge, uns lief es heiß und kalt über den Rücken. Oben stand eine Gestalt, wie sie in der Hölle wohnen muss. Und dieser Halunke bepflasterte uns mit heißem Blei, dass uns Hören und Sehen verging.“
Juan Gomez bog verächtlich die Mundwinkel nach unten.
„Ich habe dich für schlauer gehalten, Jeff. Well, du bist ein altes Waschweib. Horse, erzähle du die Story!“
Der zweite Bandit hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. Noch jetzt tanzten wilde Irrlichter in seinen Augen.
„Es war, wie Jeff schon sagte. Yeah, haargenau so war es.“
Juan Gomez blickte den dritten Banditen an, aber dieser senkte den Kopf.
„Es scheint“, sagte der Mexikaner, „als würdet ihr die Geschichten der Frachtfahrer nachplappern. Männer, wir stecken schon so lange in diesen Bergen, dass wir längst gemerkt haben müssten, ob es hier einen Verrückten gibt. Es gibt keinen, sage ich euch! Und einen Geist gleich gar nicht!“
Die Banditen belächelten ihre drei Komplizen. Doch plötzlich zuckten sie zusammen – auch Juan Gomez.
Vom Rand des Felsens dröhnte das irre Lachen zu ihnen herunter.
„Das ist er“, stöhnte Jeff.
Juan Gomez fing sich schnell wieder.
„Lasst euch nicht um den Verstand bringen!“ Er riss seinen Colt aus dem Holster und feuerte zu dem Wahnsinnigen hinauf, der sich nicht im Geringsten stören ließ. Er brauchte das auch nicht, denn die Entfernung war viel zu groß.
Jetzt trat ein ausgelaugter Gaul an die Seite des Mannes auf der Höhe. Der Bursche langte eine kleine Kiste vom Sattel und riss ein Zündholz am Gürtel an, das er an eine kurze Lunte hielt. Mit einer weiten Armbewegung warf er die Kiste ins Tal. Sie krachte wie abgezirkelt in den breiten Kamin der einen Hütte, und die Banditen hörten sie hinunter ins Feuer poltern.
Ehe sie sich fassen konnten, erscholl ein ohrenbetäubendes Knallen und Bersten. Als wäre eine mächtige Faust in die Hütte gefahren, so flogen Bretter, Fenster, Steine und Eisenteile durch die Luft. Eine gewaltige Druckwelle warf die Verbrecher zur Erde. Auch die zweite Hütte, die der ersten sehr nahe stand, bekam den Druck ab. Sie wurde förmlich hochgehoben und in tausend Fetzen gerissen.
Und in diese Sinfonie tönte das schaurige Lachen des Wahnsinnigen, der wie der Satan persönlich auf der Höhe stand und jetzt von einer aufsteigenden Staubwolke wie ein wirklicher Geist eingehüllt wurde.
Entsetzt sprangen die Banditen hoch. Sie liefen zu einer großen Höhle, zerrten ihre Pferde heraus und warfen sich auf die ungesattelten Rücken der Tiere. In wilder Flucht verließen sie das Bergtal. Sie sprengten den Hohlweg hinunter und rasten immer weiter.