Читать книгу Gnadenlos und eisenhart: Super Western Sammelband 4 Romane - Pete Hackett - Страница 31

Оглавление

21


Um diese Stunde war es in Haymond seltsam still. Die Bürger hatten sich in ihren Häusern verkrochen und die Türen und Fenster dicht gemacht. Meat Sprague hatte zwar während des ganzen Tages rein gar nichts unternommen, aber jeder wusste in der Stadt, was mit dem Sheriff und dem Texas-Ranger geschehen war. Die Männer hatten Angst. Yeah, sie hatten Angst. Sie lugten zwar verstohlen zu ihren Gewehren an den Haken und auf den Wandbrettern hin, aber sie wagten die Waffen nicht zu ergreifen.

So lag die Straße wie ausgestorben, und nur schwache Lichtschimmer waren zu sehen.

Selbst im Blue-Bell-Saloon, wo heute kein einziger Gast weilte, ging es bedrückt und ruhig zu.

Um einen großen runden Tisch saßen Meat Sprague, Debora Rink, Larry Cohler und ein Bandit, der sich Hank Sefton nannte und aussah wie der Teufel auf Urlaub. Dieser Bursche hatte sein Pferd in Haymond wirklich gestoppt, während seine Kumpane in wilder Flucht einen weiten Bogen geschlagen hatten und um diese Zeit bereits jenseits des Rio Grande waren.

„Ihr seid doch schreckliche Feiglinge!“, schimpfte der Verbrecherboss gerade. „Wie kann man sich nur von einem einzelnen Mann so ins Bockshorn jagen lassen? Hank, ich kann euch nicht verstehen.“

„Ich weiß jetzt selbst nicht mehr, wie es zuging, Boss. Wir hatten furchtbare Angst. Und dazu der Knall! Es war unheimlich. Selbst Juan ist geflohen, und er hat bestimmt eiserne Nerven.“

„Juan ist ein Mex“, winkte Sprague verächtlich ab.

„Hört damit auf“, schaltete sich die Frau ein. „Wir müssen jetzt etwas unternehmen, es wird höchste Zeit. Es wundert mich, dass dieser Ranger noch nicht aufgekreuzt ist.“

„Sicher ist er dem Unheimlichen nachgejagt.“ Hank Sefton hob die Hand und ließ sie auf den Tisch fallen. „Ich habe ihn jedenfalls nicht zu Gesicht bekommen. Aber Bliff war tot. Yeah, das war deutlich zu sehen. Vielleicht hat ihn aber der Verrückte auch in die Flucht geschlagen.“

Die Frau kreischte hysterisch auf.

„Hollister? Glaubst du wirklich, dass sich dieser Feuerfresser von einem Wahnsinnigen vertreiben lässt? He, Hank, bist du so ein Narr? Ich sage dir, er hat ihn gejagt – und sicher auch zur Strecke gebracht.“

Hank zuckte die Schultern.

„Kann schon sein. Er hat eben bessere Nerven als wir.“

„Streitet nicht“, fuhr Sprague dazwischen. „Los, Debby, lass dir was einfallen! Wir müssen einen Empfang vorbereiten. Hölle, ihr hättet zumindest dem Sheriff das Maul stopfen sollen.“

„Tobe Carnes ist ein alter Narr, der seine Not hat, auf den Beinen zu bleiben“, warf Larry Cohler ein.

„Ja, ein Narr weniger wäre gar nicht so übel“, schimpfte der Verbrecherboss. „Larry, warum wurde er nicht getötet?“

„Du hast doch selbst befohlen, ihn am Leben zu lassen. Ich weiß wirklich nicht, was du willst. Übrigens ist Carnes wirklich nicht als Gegner zu werten. Larry hat schon recht. Wenn es sein muss, drehe ich ihm mit der linken Hand die Luftschraube zu.“

„Hau nicht auf den Putz“, sagte die Frau. „Du wirst dich am Stadtrand postieren und ein Alarmzeichen geben, wenn sie anreiten. Falls du ihnen ein Stück Blei in den Rücken zaubern kannst, bekommst du fünftausend Bucks von mir. Los, zieh ab.“

Hank Sefton verzog erst das Gesicht, dann grinste er. „Okay, Debby. Komm, gib den Zaster her!“

Debora Rink griff in ihre Tasche und legte ein Bündel Geldscheine auf den Tisch.

Der Bandit zog den Stoß gierig zu sich herüber und zählte ihn nach.

„Es ist nur die Hälfte“, sagte er.

„Na klar, Mann! Bildest du dir wirklich ein, ich würde dir alles geben, damit du dich aus dem Staube machen kannst? Zittere ab, den Rest bekommst du nach getaner Arbeit.“

Hank Sefton stand wenig begeistert auf. Er nahm eine der Flaschen vom Tisch, die wahllos herumstanden und trank sie mit einem Schluck aus. Dann wischte er sich mit dem Handrücken über den Mund, rülpste laut und schlenderte zur Tür. Draußen machte er sein Pferd los und ritt nach Südwesten die Straße hinunter.

Sprague, Cohler und die Frau sahen sich an.

„Dann ist mir noch etwas eingefallen“, sagte Debora Rink. „Der Ranger wusste nichts von mir. Weißt du, Meat, wer ihm die Melodie gesungen hat?“

„Na?“

„Bakman – der Bandit! Larry, du wirst ihm dafür die Schnauze polieren. Mach ihn aber nicht tot. Wir brauchen ihn nämlich noch. Wenn wir hier die Zügel in der Hand haben, wird er für uns den Schnaps und die anderen Waren verkaufen. Wir machen dann keinen Finger mehr krumm.“

Larry Cohler stand auf und rieb sich die Hände. Er nahm eine zweite Flasche und trank sie leer – genau wie sein Kumpan.

„Mit dem größten Vergnügen!“, verkündete er. „Gibt es dafür auch ein Honorar?“

„Bei dir sticht‘s wohl?“, fragte Sprague. „Ich sehe dir doch den Spaß meilenweit an. Wenn wir hier die Herren sind, wirst du mit zehn Prozent beteiligt. Los, zieh ab, alte Tante!“

Larry Cohler trollte sich.

Gnadenlos und eisenhart: Super Western Sammelband 4 Romane

Подняться наверх