Читать книгу Gnadenlos und eisenhart: Super Western Sammelband 4 Romane - Pete Hackett - Страница 32

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Larry Cohler betrat den dunklen Schankraum von Burt Bakman. Er tastete sich langsam in den Saloon hinein.

Plötzlich blieb er wie festgenagelt stehen.

„Bewege dich nicht, ich habe dich im Visier!“, sagte der Wirt ruhig. „Ich warte schon seit zwölf Stunden, dass einer von euch aufkreuzt.“

Larry Cohler fluchte in sich hinein. Schattenhaft sah er jetzt den Wirt in ein paar Meter Entfernung stehen.

„Was willst du denn, Bakman?“, stieß er hervor. „Ich habe Durst.“

„Schade“, sagte der Wirt ruhig. „Wenn du Hunger hättest, könnte ich dir helfen. Ich habe eine Menge blauer Bohnen hier in der Kammer. Was meinst du, wie sie dir schmecken werden?“

„Ich will Whisky!“, schrie der Bulle laut.

„Wenn du noch lauter schreist, kommen deine Kumpane, da hast du schon recht. Aber ehe sie über mich herfallen, hast du den Bauch voll Biel. Well, das verspreche ich dir! Also sei lieber friedlich. Du bleibst jetzt dort stehen und wartest, bis du abgeholt wirst. Ihr habt doch vor dem Texas-Ranger Angst, nicht wahr? Oh, du brauchst es nicht zu sagen, ich weiß es schon. Man sieht es euch schon lange an. Schnalle mal deinen Gurt ab. Na los!“

Larry Cohler, der unaufgefordert die Hände erhoben hatte, ließ sie nun langsam sinken. Als er sie in Hüfthöhe hatte, stieß er sie plötzlich wie Klauen zu den Kolben und zog.

Dröhnend peitschten seine Schüsse durch den Saloon, aber Burt Bakman hatte sich geistesgegenwärtig auf die Dielen fallen lassen. Die ihm zugedachten Projektile heulten über seinen Kopf hinweg und bohrten sich am anderen Ende des Gastraumes ratschend in die Wand.

Von der Erde aus schoss er selbst.

Ein greller Mündungsblitz zuckte dem Schläger entgegen, und die Kugel zupfte heiß über seine Schulter. Er wurde halb um seine eigene Achse gewirbelt und drückte erneut ab. Sein Blei fuhr über die Theke hinweg und zerschmetterte den großen Wandspiegel im Hintergrund.

In dieses Splittern hinein dröhnte der nächste Schuss des Salooners. Das Geschoss zog dem Rowdy pfeifend über die Wange und riss ein Stück Ohr mit.

Aufschreiend warf sich Larry Cohler herum und jagte auf die Straße hinaus. Mit einem Satz war er vom Vorbau herunter. Er bog nach Süden und rannte, was ihn die Beine nur tragen wollten.

Meat Sprague sah ihn kommen. In seiner Aufregung hob er das Gewehr und feuerte blindwütig drauflos. Ganz ohne Zweifel erkannte er seinen Kumpan nicht

Da blieb Larry Cohler stocksteif stehen. Dicht vor seiner Nase war eine Kugel vorbeigesirrt.

„Pech und Schwefel! Wer steckt denn da?“, heulte er verzweifelt los.

„Larry, bist du das?“

„Natürlich!“

„Ihr seid imstande, euch selbst den Garaus zu machen“, sagte Debora Rink verächtlich. „Wenn der Ranger noch ein paar Stunden ausbleibt, dann verlierst du den Verstand, Meat. Ich hätte mich nie mit dir verbündet, wenn ich gewusst hätte, was du für ein Hasenfuß sein kannst.“

Meat Sprague schnaufte böse. Er blickte zu Cohler hin, der reglos auf der Straße stand.

„Mach mal keinen Wind“, sagte er dann über die Schulter. „In so einer dunklen Nacht kann schon mal eine Verwechslung vorkommen. Larry, komm herüber! Los, beeil dich.“

Cohler setzte sich in Bewegung. Er war noch keine drei Schritte gekommen, da grollte hinter ihm eine dunkle Stimme: „Ausräuchern müsste man das verfluchte Pack. Männer von Haymond! Jagen wir sie zum Teufel!“

„Das ist der Doktor, dieses alte Nashorn“, warf Debora Rink läppisch hin. Sie lehnte an der Theke und rauchte.

Meat Sprague hob auch gleich sein Gewehr und feuerte über Larry Cohlers Kopf hinweg. Die Kugeln bohrten sich schräg über der Straße in eine Hauswand.

Inzwischen hatte Cohler den überdeckten Fußweg erreicht und stürmte in den Saloon.

„Der Kerl macht uns noch die Stadt mobil. Wir müssten ihn herausholen und öffentlich hinrichten. Das würde ihre Kampflust im Keime ersticken.“

„Hudson ist ein Schwätzer“, meinte Sprague. „Er redet nur. Ich bin überzeugt, dass er hinter der Tür steht und noch nicht mal seine Flinte in der Hand hält.“

„Immerhin dürfte es schon ein paar Dumme geben, die es mit uns versuchen würden“, gab die Frau zu bedenken. „Ich würde es nicht drauf ankommen lassen. Los, Larry, hole ihn heraus. Warum bist du überhaupt vor Bakman geflohen?“

„Der Giftmischer hat mich mit einem Gewehr in der Hand empfangen. Ich kann von Glück sagen, dass ich aus seinem Laden wieder herauskam.“ Er wischte über sein lädiertes Ohr und zeigte Sprague im Mondlicht das Blut.

Der Verbrecherboss blickte nur einen Moment darauf. Dann schweiften seine Augen wieder zur Straße hin.

„Los, geh hinüber. Ich gebe dir Feuerschutz.“

Larry Cohler hatte offensichtlich wenig Lust. Er schaute zu der Frau hin, die schattenhaft im Hintergrund zu sehen war. Dann fluchte er unterdrückt, nahm seine Colts in die Hand und ging hinaus.

Er kam bis zur Straßenmitte, da heulte ein Schuss auf und sein Hut flog in den Staub.

„Noch einen Schritt, Cohler, dann geht es in deinen Kopf!“, rief der Arzt. Der Bandit sah nun, dass Rock Hudson den Fensterladen aufgestoßen hatte. Es klang auch gerade so, als würde der Doktor allen Ernstes schießen.

Cohler blickte sich hilflos um. Was sollte er machen?

In diesem Augenblick krachte es von links oben. Die Kugel lag zu kurz und zog nur eine Furche in den Sand.

Ein spöttisches Lachen folgte.

„Hölle, das ist Bakman“, schnaufte Sprague. „Gleich ist die ganze Stadt auf den Beinen. Larry, los! Wir müssen den Leuten zeigen, dass es uns ernst mit der Geschichte ist.“

Da hastete der Schießer und Schläger los. In wirrer Linie lief er auf das Haus zu. Noch zweimal bellte das Gewehr trocken auf, aber der Rowdy wurde nicht getroffen. Unversehrt erreichte er den Bürgersteig und drückte sich an die Wand. Er stand wenig neben dem Fenster und sah das bläuliche Schimmern des Gewehrlaufes.

Mit einem Satz war er dort und riss die Waffe heraus. Der Arzt hielt so fest, dass er halb hinterher gezogen wurde. Cohler schnappte den Mann und hieb ihm die Faust ins Genick. Dann zerrte er ihn heraus und schleifte ihn mitten auf die Straße.

„So, ihr Idioten!“, grölte er. „Jetzt könnt ihr schießen. Neben mir hängt Hudson. Wenn er tot ist, hobt ihr keinen Knochenflicker mehr.“

„Bring ihn herüber“, rief Sprague.

Larry Cohler schleifte den Körper hinter sich über die Straße. Er zog ihn die Stufen hoch und feuerte ihn mit einem Schwung in den Saloon hinein.

Gnadenlos und eisenhart: Super Western Sammelband 4 Romane

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