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„Ich sagte dir doch, der Kerl ist ein alter Fuchs“, schimpfte Old Joe. Sie ritten in Richtung Talausgang und folgten der Fährte der sechs Pferde. „Lockman wollte uns mit seinem blödsinnigen Geschwafel auf der Ranch festhalten, um den Kerlen hier einen tüchtigen Vorsprung zu verschaffen. Er steckt mit ihnen unter einer Decke. Seinen Schwiegersohn jagte er mitten in der Nacht los, um eine Botschaft fortzubringen. Diese dämliche Versammlung von Männlein und Weiblein sollte uns nur Sand in die Augen streuen. Und wir sind auch wirklich drauf hereingefallen.“

„Du urteilst vorschnell“, widersprach Tom. „Gestern, das waren andere. Sie haben getötet und etwas gesucht. Die Leute, die in der Nacht im Boden herumgewühlt haben, suchten auch etwas, vermutlich dasselbe. Ich billige ihr Treiben keineswegs, und sicher stecken sie mit Lockman zusammen. Aber eine Verbindung zu den Mördern sehe ich nicht.“

„Ich finde sie“, drohte Old Joe. „Und dann wird es hier noch ein paar Tote geben. Lockman hat die Fäden gezogen. Seine Nachbarn hat er in die Sache mit verwickelt, damit er sich hinter ihnen verschanzen kann, wenn es ihm an den Kragen geht“

„Du regelst hier nichts auf eigene Faust“, erklärte.Tom mit Nachdruck. „Wir reiten diese Pferdespur aus und werden an ihrem Ende die Antwort finden.“

„Vier Killer, die von Lockman angeworben wurden, und seine Nachbarn, die wie Pech und Schwefel zusammenhalten und sich in ein paar Wochen diese Weide teilen! Ich wünsche, sie geraten sich darüber in die Haare und bringen sich gegenseitig um!“

Die Stimme von Joe war voller Bitterkeit.

Tom dachte über seine Worte nach. Es war nicht auszuschließen, dass hier ein Kampf um eine gute Weide entbrannt war.

Ja, er ging noch weiter. Vielleicht waren die Bends nur die ersten, und der Weidekrieg kam in die anderen Täler und auf die anderen Ranches später.

Wer hinter der Sache steckte, der musste gewaltige Pläne mit dem Land haben. Und er war skrupellos genug, um vier Mörder reiten zu lassen.

Lockman hatte kaum das Zeug und das Format, um so etwas in die Wege zu leiten. Er hatte ein schlechtes Gewissen und bildete mit seinen Nachbarn irgend einen finsteren Verein, dessen Ziele vorläufig noch im dunkel lagen.

Ärgerlich war, dass er eine billige Komödie aufgeführt hatte und Tom und Old Joe darauf hereingefallen waren. Während er sie mit fadenscheinigem Geschwätz auf den Morgen vertröstet und dann hingehalten hatte, waren seine Nachbarn hier auf der Bend-Ranch gewesen und hatten etwas gesucht.

Etwas, das für die Killer, oder ihren Auftraggeber, wie für Lockman und seine Freunde gleichermaßen wichtig war.

Es konnte sich um die Landurkunde handeln. Im allgemeinen waren Besitztitel aber auch bei der Landagentur eingetragen, und eine ausgelöschte Familie nützte keinem, solange dort das Besitzrecht registriert war.

Toni wusste allerdings sehr wohl, dass es eine Menge Leute gab, die nie ihren Besitz hatten registrieren lassen, sondern sich wild angesiedelt hatten, und aus der Tatsache, dass sie ihr Land ein paar Jahre hielten, eine Art Gewohnheitsrecht herleiteten.

Ein gefuchster Advokat konnte sie jedoch das Fürchten lehren.und ihnen alles abnehmen, was sie sich unter Schweiß und Mühen aufgebaut hatten. Es gab kein Gewohnheitsrecht.

Allenfalls die üble Gewohnheit, Nachbarn zu vertreiben und getreu dem Spruch zu verfahren: „Das Land gehört demjenigen, der stark genug ist, es zu verteidigen!“

Tom musste in dieser Richtung nachforschen, das war ihm bereits klar.

Um nichts zu versäumen, fragte er Old Joe: „War der Besitz ordnungsgemäß registriert?“

„Natürlich!“, bellte der Alte ihn an. „Es waren meine vierzig Dollar, mit denen Hutch den Landagenten bezahlte, ich hatte einen guten Winter in den Bergen gehabt und eine Menge Felle gemacht.“ Seine alten harten Augen nahmen einen fast verträumten Ausdruck an. „Ich kam im Frühjahr herunter und verhökerte meine Ausbeute in St. Louis. In der gleichen Woche kam Hutch mit seiner jungen Frau an, um nach Westen zu gehen. Ich hatte nichts Besseres vor und ritt mit ihnen. Von einem zuverlässigen Mann hörte er von diesem Tal und ließ es unbesehen eintragen. Da war ich dabei, darum weiß ich das genau. Ich hatte alles und konnte mir Fleisch schießen, oder ein paar Bärenfelle für ein warmes Lager im Winter. Pulver und Blei waren billig. Was sollte ich mit meinem Geld auch anfangen? Hutch konnte es besser gebrauchen, also gab ich es ihm. Er hat es gut angelegt und aus diesem Tal etwas gemacht,“

Old Joe war redselig wie selten. Tom spürte, dass er seine Erinnerungen an eine glorreiche Zeit zudecken wollte, indem er möglichst viele Worte darauf häufte.

„Es war ja nur eine Idee. Hätte doch sein können, dass das Besitzrecht nicht eingetragen war.“

Die vage Spur, die Tom zu sehen glaubte, löste sich wie Rauch im Wind auf. Wenn es nicht irgendwo Verwandte der Bends gab, die das Besitzrecht beanspruchten, dann fiel das Tal an den Staat zurück.

Das ergab keinen Sinn. Niemand ließ eine Familie umbringen, um sich ihr Land anzueignen, das ihm niemals gehören konnte und das ihm der Landagent mit einem Federstrich wieder wegnahm.

Und letztlich war auch niemand so dumm, dieses Land vom Staat zurückzukaufen, wenn darauf zuvor vier Menschen ermordet wurden. Andernfalls war auch dem letzten Narren klar, wer die Bends auf dem Gewissen hatte.

Somit nützte der Tod der Familie keinem.

Und das ging Tom nicht in den Kopf.

Was hatten die Leute überhaupt gesucht, wenn nicht den Besitztitel, der ihnen rein gar nichts nützte? Prüfend ging sein Blick zu den Höhenzügen im Westen.

Die Berge waren nicht hoch genug, um dauerhafte und schnell fließende Bäche ganzjährig am Leben zu halten. Vielleicht war es früher anders gewesen.

Dennoch hielt Tom es für unwahrscheinlich, dass das Wasser von dort einmal Gold herabgespült hatte.

Aber selbst wenn er diese Möglichkeit ernsthaft in Erwägung zog, dann lag das Flimmergold überall in der Erde dieser Weide, überall dort, wo einmal die Bergbäche heruntergeflossen waren.

Das war ein zu großes Gebiet, um mit einiger Aussicht auf Erfolg danach zu graben. Und warum hätte das Wasser ausgerechnet dort das gelbe Metall ablagern sollen, wo später Hutch Bend auf

drei, oder fünf, oder zehn Fuß hoch darüber lagernden Erdschichten seine Ranch errichtete?

Gold schied aus. Tatsache blieb, dass die Leute etwas gesucht hatten, von dem sie sehr klare Vorstellungen besaßen.

Und sicher war, dass sie es nicht gefunden hatten.

Der Mann, der vor Lockmans Ranch von seinem Pferd abgeworfen worden war, hatte auf eine ganz entschiedene Art den Kopf geschüttelt.

Am Talausgang hatten sich die sechs Reiter getrennt.

Die Fährte von vier Pferden zeigte nach Norden, zwei Tiere waren von ihren Reitern nach Osten gelenkt worden.

Tom und der Alte folgten dieser zweiten Spur und erreichten am frühen Nachmittag eine kleine Ranch.

Auf den ersten Blick schien sie verlassen. Dann aber schoss ein wütend kläffender Hund aus der Wagenremise, machte einen entsetzten Sprung und jagte mit weiten Sätzen und gesträubtem Fell dem Haus zu.

Sam hetzte ihm nach. Erst ein scharfer Pfiff von Tom rief ihn zurück.

Aus der Haustür trat ein zehnjähriger Junge, richtete das Gewehr auf die Ankommenden und warf unruhige Blicke auf den hechelnden Wolf, der versuchte, sich auf dem Bauch näher ans Haus zu schieben. Hinter einem Fenster kläffte der Hund und sprang fleißig hoch.

Das Gewehr war eine von den leichten Waffen, wie sie die Jungens meist zum sechsten, oder siebenten Geburtstag bekamen und die gut für die Jagd auf Vögel waren.

„Es ist geladen, nehme ich an“, sagte Tom ernsthaft und rückte am Hut. Er sah die Fährte. Die beiden Reiter hatten die Tiere getränkt, waren zum Haus geritten und dann weiter nach Osten gezogen. „Ist außer dir niemand zu Hause?“

„Clancy ist da!“, erwiderte der Junge und schob trotzig die Unterlippe vor. Das war wohl sein Hund, der sich ins Haus geflüchtet hatte und von dort her sehr mutig bellte.

„Na ja, der Wolf hat ihn wohl etwas erschreckt“, sagte Tom freundlich. „Wir sind auch gleich wieder weg. Erlaubst du, dass wir hier tränken?“

Der Junge hatte offensichtlich mit einer anderen Entwicklung gerechnet. Er war ziemlich überrascht. Nach einigem Nachdenken nickte er wichtig. „Sie können von unserem Wasser haben. Mister.“

Tom zog den Blauschimmelhengst herum und ritt zum Trog.

Unauffällig beobachtete er die Fenster, ob sich außer dem Hund dahinter etwas zeigte, Dann bemerkte er die Wagenspur, die aus der leeren Remise führte.

Er legte zehn Cents auf den Trogrand, grüßte freundlich und ritt auf der Doppelfährte weiter.

Weiter draußen wurde die Weide dürr und schlecht. Und da erst sagte Old Joe: „Fragen hättest du ihn wenigstens können.“

„Sollte ich ihm Angst einjagen? Das ist ein Kind.“

„Ein Kind mit einem Gewehr!“

„Sam hat den Jungen schon genug beunruhigt, und unser Erscheinen hat ihn sehr beschäftigt. Seine Leute sind mit dem einzigen Wagen weggefahren. Ich schätze, wir sahen sie heute früh bei Lockman.“

„Der Bengel kennt die Reiter, denen wir folgen!“

„Sollte ich ihn dazu verleiten, uns anzulügen? Er hätte uns irgendwelche Namen genannt, zu denen es nicht die passenden Leute gibt. Wir folgen der Spur, das ist eine reelle Sache.“

Um die Mitte des Nachmittags stießen Tom und Old Joe auf den Kutschenweg, und da war ihnen klar, wohin sich die beiden Reiter gewandt hatten. Die Stadt lag höchstens vier Meilen entfernt. Ihre grauen Dächer und Fassaden flirrten in der Sonne.

„Sieht aus, als wär's Mason“, meinte Old Joe. „Seit meinem letzten Besuch hat sich das lausige Nest nicht wesentlich vergrößert.“

„Reiten wir rein“, entschied Tom. „Die Nachricht ist jedenfalls vor uns eingetroffen.“

Die beiden Reiter hatten mindestens eine Stunde Vorsprung. Damit war sicher, dass dieses Mason genau über die Vorgänge im Sweetwater-Tal informiert war.

Die Fährte der Trittsiegel verlor sich inmitten der vielen Hufspuren auf dem staubtrockenen Weg. Aber das Ziel der beiden Männer war Mason gewesen. In diese Richtung waren sie auf den Weg eingeschwenkt.

Tom hielt im Land Ausschau. Mit Ausnahme der fernen Gebäude der Stadt war die Gegend leer bis zum Horizont. Das Land war schlecht. Niemand hatte den Mut aufgebracht, hier draußen eine Farm, oder eine kleine Ranch anzulegen.

Die Viehzüchtersiedlerstätten lagen wohl alle im Schutz der Höhenzüge und Bergrücken in irgendwelchen Tälern.

In Richtung Mason erstreckte sich links ein Mesquite-Feld, und rechts vom Weg zog sich Malapais-Gestrüpp einen sanften Hang hinauf. Tom war sicher, nie zuvor ein ähnlich verfilztes Gewirr gesehen zu haben.

Selbst Sam, der sonst überall durchkam, wo er den Kopf hindurchschieben konnte, hatte hier keine Chance. Er jagte am Rand des Gestrüpps hin und her und knurrte eifrig. Aber kein Tier ließ sich heraustreiben.

Was immer sich dort unter den Malapais eingenistet hatte, es kannte den Wert dieser Deckung und hütete sich, das Gewirr der verfilzten Büsche zu verlassen.

Old Joe zeigte mit dem Daumen auf den Timber. „So wie der rennen wir auch gegen eine stachlige Mauer an. Wir sollten umkehren und Lockman verprügeln.“

„Früher hattest du bessere Einfälle! Unser Ziel heißt Mason. Irgend jemand redet, wir brauchen Lockman keinen Schrecken einzujagen.“

Ein paar hundert Pferdelängen weiter durchschnitt eine schmale Gasse das Gestrüpp der Malapais.

Der Boden dort war von Rinderklauen zerwühlt. Irgendein Weg zu einer Ranch, der häufig benutzt wurde. Rinderleiber und Mäuler hielten die Gasse offen.

Der Weg führte zu einem Sattel hinauf.

Der Timber wischte in die Gasse, die gerade breit genug war, um einem Rind Durchlass zu gewähren.

Er hechelte und knurrte. Tom verlor ihn aus den Augen.

Plötzlich drang ein scharfer Laut aus den Malapais. Old Joe warf den Kopf herum, Tom legte die Hand um den Kolbenhals des Gewehres. Sam warnte!

Tom sah keine Bewegung. Aber er sah den Feuerstrahl und den Rauch oben auf dem Kamm aus dem Gestrüpp fahren. Die Kugel riss ihm das halbe Sattelhorn weg und ging so dicht an seinem Magen vorbei, dass er den Luftzug spürte.

Instinktiv zog er den Magen ein und spürte ein flaues Gefühl.

Der harte Schlag ließ Thunder steigen. Er drehte auf der Hinterhand und warf sich zur Seite.

Diese Bewegung rettete Tom das Leben. Die zweite Kugel ging zwischen Kopf und herunterfliegendem Hut hindurch und winselte in das Mesquitefeld.

Mit aller Macht drückte Tom den Blauschimmelhengst herunter und hinderte ihn an einem neuerlichen Ausbrechen.

Der wilde Jagdschrei des Timbers kam aus dem Gestrüpp.

Die nächste Wahrnehmung von Tom war ein Donnerschlag, als ginge die Welt unter. Dann war die Aussicht auf den Hang versperrt. Vor Old Joes Büchse breitete sich eine gewaltige Pulverrauchwolke aus. Die Druckwelle fegte dürre Blätter von den Zweigen.

Oben peitschten zwei hastige Schüsse, die irgendwo in den Hang gingen. Eine halbe Minute später drang trappelnder Hufschlag über den Kamm und verlor sich im Spätnachmittag.

Sam schickte dem flüchtenden Heckenschützen einen wütenden Schrei nach und wurde gleich darauf auf dem blanken Wegstück oben auf der Schulter sichtbar.

Die zwei in höchster Eile auf ihn abgefeuerten Kugeln hatten ihn nicht aufhalten können. Aber er kam zu spät.

Tom pfiff ihn zurück.

Old Joe lehnte an seinem Maultier, maß ein Quantum Pulver ab und schüttete es in den Büchsenlauf. „Worauf wartest du?“, knurrte er. „Der Lump hat keinen großen Vorsprung!“ Er stopfte eine Kugel in den Lauf, drückte einen Fetzen gefettetes Leder obenauf und stieß die Ladung mit dem Stock fest. Dann zog er den Hahn auf und setzte ein Flügelzündhütchen auf das Piston.

„Und was hätte ich davon?“ Tom stieg ab, untersuchte das zerspellte Sattelhorn und bückte sich nach seinem Hut. Er klopfte ihn über dem Knie aus. „Unsere Ankunft hat sich verteufelt schnell herumgesprochen. Jemand ist nervös geworden.“

Old Joe ließ den Hahn vorsichtig auf das Zündhütchen gleiten und blickte Tom mit offenem Mund an. „Heißt das, du willst ihn davonkommen lassen?“

„Ich will herausfinden, warum er geschossen hat. Und für wen. Ein Mann mit einer Kugel im Schädel kann das nicht.“

Der Heckenschütze konnte einer der beiden Reiter sein, die herausgefunden hatten, dass jemand auf ihrer Spur ritt. Dann ging es im Sweetwater-Tal um einen hohen Einsatz, denn beide Reiter waren auf der Bend-Ranch gewesen.

Oder die vier Killer hatten in der Stadt vernommen, dass sich zwei Fremde für die Vorgänge auf der Ranch interessierten, und einer hatte sich auf dem Kamm zwischen Malapais versteckt, um solche unerwünschten Nachforschungen mit einem Schlag zu beenden.

Wer Kugeln verteilte, spielte mit hohem Einsatz.

Das galt für die Killer, wie für die zwei, vermutlich, Rancher.

Und wenn einer das Schießen übernommen hatte, dann konnte durchaus ein zusätzlicher Mann den Rückzug gedeckt haben. Oder gleich drei.

In jedem Fall aber eine höllische Falle für einen wutentbrannten Verfolger, der hinter einem erfolglosen Heckenschützen herjagte und unversehens vor eine Mündung ritt.

Old Joe dachte lange und gründlich nach und kam zu einem ähnlichen Ergebnis wie Tom. „War vielleicht so geplant, dass einer von uns hinterhersausen sollte“, knurrte er.

„Jedenfalls schenkt man uns Beachtung. Etwas zu viel, möchte ich sagen. Und der Ort war gut gewählt“ Tom blickte den gestrüppbedeckten Hang hinauf. Dann zog er den vorderen Bauchgurt nach. „Vielleicht sehen wir vor der Stadt noch eine Staubwolke im Land.“

Die Anhöhe rechts vom Fahrweg zog sich ein schönes Stück dahin. Als endlich der Blick frei nach Süden und Westen ging, war von einer Staubfahne weit und breit nichts zu sehen.

Damit war klar, dass der Heckenschütze und eventuelle Begleiter in dem Hügelland neben dem Weg einen Haken geschlagen hatten und nach Norden geritten waren. Oder sich zwischen den Hügeln versteckten.

Old Joe biss ein mundgerechtes Stück Kautabak ab. „Kein beruhigendes Gefühl, jemand da draußen zu wissen, der aus dem Hinterhalt schießt.“

„Wirklich nicht. Und ich frage mich, warum die Nachbarn deinen alten Freund Hutch im Stich ließen.“ Das sagte Tom mit einem Blick zur nahen Stadt.

Die Schüsse mussten dort gehört worden sein, insbesondere der donnernde Abschuss der Hawken-Büchse. Es kam jedoch niemand heraus, um nachzusehen.

Old Joe setzte einen Strahl Tabaksaft in die Luft. „Wie die Leute uns jetzt im Stich lassen? Junge, lass dir gesagt sein, es spricht für Klugheit, nicht gleich loszurennen, wenn's gekracht hat. Die Leute von Mason scheinen klug zu sein.“

Sie ritten der Ansiedlung zu.

Mason bestand aus zwei Straßen, die sich kreuzten. Entlang dieser Verbindungswege gruppierten sich Hütten, Schuppen, Buden mit Zeltdach und Häuser mit falschen Fassaden.

Sehr zukunftsträchtig sah der Ort nicht aus.

Vor der Stadtgrenze war ein Schild an einen Baumstrunk genagelt. Ein paar Löcher im Holz zeugten davon, dass es als Zielscheibe gedient hatte.

Dennoch war zu lesen, dass diese Siedlung einmal 204 Einwohner gezählt hatte. Mit einem Rotstift hatte jemand die Zahl durchgestrichen und 117 druntergeschrieben.

Ein fragender Blick traf Old Joe.

„Ich sagte doch, hier hat sich nichts verändert. Das stand zuletzt schon drauf“, brummte er und nahm die Büchse vor sich quer über den Sattel.

Tom pfiff seinen Timber heran und hielt ihm eine erbauliche Ansprache, in der es hauptsächlich darum ging, die Hühner und Hunde der Stadt in Ruhe zu lassen und dicht beim Pferd zu bleiben.

Sam machte ein scheinheiliges Gesicht und blickte uninteressiert in eine andere Richtung, als hätte er keine Ahnung von Hühnern und Hunden und könnte überhaupt kein Wässerchen trüben.

Nach diesen Vorbereitungen überschritten sie die Stadtgrenze.

Apachenjäger und Revolvergesetz: Super Western Sammelband 8 Romane

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