Читать книгу Apachenjäger und Revolvergesetz: Super Western Sammelband 8 Romane - Pete Hackett - Страница 20

Оглавление

10


Der Timber hatte sieh faul und lang auf dem Bett ausgestreckt, als Tom ins Zimmer kletterte.

„Das könnte dir so passen! Es ist mein Bett. Du schläfst draußen.“

Widerwillig räumte Sam die bequeme Lagerstatt und sprang durchs Fenster.

Tom warf sich auf das quietschende Bettgestell und hörte den Schwarzwolf noch eine Weile beleidigt unter dem Fenster schniefen. Die Nachtluft draußen bekam dem Burschen besser, und falls sich jemand für die zwei Gäste im Hotel zu interessieren begann, musste er erst mal an dem Timber vorbei.

Entgegen den Erwartungen verlief die Nacht störungsfrei. Und die Stadt schien aus ihrer starren Untätigkeit erwacht zu sein. Jedenfalls hörte Tom am Morgen einen Wagen am Hotel vorbeiknarren und ein paar Türen schlagen.

Als er aus dem Fenster blickte, sah er Sam in der Hofecke zärtlich mit einer Hündin herumtollen. Mochte der Himmel wissen, wo und wie er das Tier aufgegabelt hatte. Der Besitzer jedenfalls würde sich nicht wenig wundern, wenn er den Wurf Bastarde zu Gesicht bekam.

Tom rasierte sich und klopfte dann gegen die Wand, weil er nebenan noch nichts hörte.

Keine Antwort!

Die Tür war unverschlossen.

Joes Gepäck lag auf dem Tisch, das Bett war benützt, der Alte aber war bereits ausgeflogen.

Vergeblich spähte Tom nach der Hawken-Büchse.

Auch sie war fort.

Er eilte nach vorn. Das fehlte noch, dass Old Joe einen Ein-Mann-Krieg begann und in der Stadt damit anfing!

„Wann ist mein Partner fort?“

„Gleich nach Sonnenaufgang.“ Der Hotelmann blickte erschrocken. Alle Spuren von Müdigkeit verschwanden aus seinem Gesicht.

„Wohin sagte er nicht?“

„Er fragte nach Shamrock, und dazu hat er mich herausgeklopft. Hören Sie, das ist zwar das einzige Hotel, aber ich brauche mir das nicht gefallen zu lassen! Der verrückte Alte soll im Stall schlafen, oder sonst wo.“

Tom hörte gar nicht mehr hin und war schon bei der Tür.

Die Straße hatte sich auf wundersame Weise belebt. Das hatte er schon an der Vielfalt der Geräusche gehört.

Die Bürger gingen ihren Geschäften nach. Tom entgingen aber nicht die scharfen Blicke, die ihm galten.

Nach drei hastigen Schritten in Richtung auf Shamrocks Eisenwarenhandlung blieb er stehen.

Der rothaarige Mann und Old Joe unterhielten sich ganz friedlich unter dem Vorbaudach, und nach Gewalttätigkeit von der einen, oder anderen Seite sah das nicht aus.

Gegenüber der Eisenwarenhandlung fegte Cannon den Saloon aus und wedelte den Dreck der Einfachheit halber in die Fahrbahn, von wo ihn die Gäste später wieder hineintrugen.

Er grüßte kurz und fuhr in seiner Beschäftigung fort.

Old Joe kam zum Ende der Unterhaltung mit Shamrock und trat in die Morgensonne.

„Der einzige Ort, wo's ein Frühstück gibt, soll das Hotel sein“, sagte er und blinzelte.

Tom wartete gespannt auf Eröffnungen. Wenn der Alte so munter zwinkerte, dann hatte er Neuigkeiten erfahren. Und wie Tom ihn kannte, konnte er die nicht lange für sich behalten.

Es war soweit, als der mürrische Hotelmann ein lieblos bereitetes Frühstück servierte und als Dreingabe eine wütende Bemerkung über Old Joes frühes Klopfen machte.

Normalerweise wäre der Alte hochgegangen, dass dies nicht der Fall war, zeugte davon, dass ihn ein anderes Problem weit mehr beschäftigte als die Unfreundlichkeit des Hotelmannes.

„Fairlie war an dem besagten Abend in der Stadt. Allein.“

Tom dachte nach. „Das spricht gegen ihn.“

„Er nahm immer Tuss mit. Sie waren unzertrennlich.“

„Offensichtlich nicht.“

Der Alte machte eine blitzschnelle Handbewegung, der Zeigefinger deutete auf Tom. „Siehst du, das ist der springende Punkt! Warum kam er diesmal allein?“

„Er wollte vielleicht der Ankunft von Gibbs beiwohnen. Der Mann bedeutete für die Rancher Geld, und das hatten sie nach dem Winter alle nötig. Er wird nicht der einzige gewesen sein, der zur Stadt ritt.“

„Die Stadt war voll, sagt Shamrock. Aus jedem Tal war jemand da. Er hat seinen Lagerbestand verkauft. Auf neuen Kredit. Jetzt weiß er nicht, wie er das Geld eintreiben soll. Jedenfalls hatte er an dem Tag alle Hände voll zu tun, bis der Krawall bei Cannon losging.“

„Welcher Krawall?“

„Fairlie hatte einen über den Durst getrunken und ging plötzlich mit dem Revolver auf einen Gast los. Das Haus war bis zum Dach voll, die Leute sind über ihn hergefallen, haben ihn verprügelt und vor die Tür geworfen. Das war weniger riskant, als ihn zum Schuss kommen zu lassen.“

„War er jähzornig?“

„Ja.“

„Was geschah dann?“

„Er torkelte in der Dunkelheit davon. Shamrock sagt, er war zu betrunken, um ein Pferd von einem Ochsen unterscheiden zu können. Am Morgen stand Gibbs vor dem leeren Blechschrank in der Bank.“

„Und hinterm Haus lag Fairlies Revolver.“ Tom starrte auf eine Luftblase.die sich langsam auf seinem Kaffee drehte. „Einem Betrunkenen lässt sich im Handgemenge ohne große Mühe der Revolver abnehmen. Joe, das ist ein Pluspunkt für Fairlie. Ich bin dein Mann. Wir gehen gleich zu Cannon und werden ihn fragen, was an dem Tag mit dem Jungen los war.“

„Das macht ihn auch nicht wieder lebendig, aber vielleicht sieht Hutch herunter und ist zufrieden mit uns.“ Der Alte streckte sein steifes Bein unter den Tisch und brockte hartes Brot in den Kaffee.

Apachenjäger und Revolvergesetz: Super Western Sammelband 8 Romane

Подняться наверх