Читать книгу Legenden, Rache und ein Haufen Desperados: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett - Страница 12

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Jesse Connor hörte Schüsse und Schreie und es war ihm sofort klar, dass sich hier ganz in seiner Nähe etwas Furchtbares zutragen musste.

Eine regelrechte Schlacht schien da im Gange zu sein, wenn er die Geräusche richtig deutete, die da an sein Ohr drangen.

Er zügelte kurz sein Pferd um genauer die Richtung zu bestimmen, aus der das Getöse kam.

Dann gab er dem Gaul die Sporen und jagte voran.

Als er den Kamm der nächsten Hügelkette erreicht hatte und den Hang hinabblickte, sah er, was geschehen war. Eine wilde Meute gieriger Steppenwölfe machte sich über eine Postkutsche her, die bereits keinen Fahrer mehr hatte.

Vier Reiter waren noch da, die die Kutsche offenbar zu verteidigen suchten. Einer von ihnen wurde gerade von einer ganzen Salve von Schüssen förmlich durchsiebt und kippte nach hinten aus dem Sattel.

Ein Fuß verfing sich in einem Steigbügeln so dass der leblose Körper noch ein paar Dutzend Meter über das trockene Gras geschleift wurde.

Ein anderer Verteidiger war bereits schwer getroffen konnte sich nur noch mit Mühe im Sattel halten. Er hielt seinen Colt fest umklammert und gab Schuss um Schuss ab.

Aber er richtete nichts mehr aus.

Die Bleikugeln gingen irgendwo ins Leere. Die Schüsse kamen zu ungezielt.

Die Banditen ballerten unterdessen auf die Pferde der Kutsche, die wild voranpreschten. Mit markerschütterndem Wiehern stolperten die getroffenen Tiere noch ein paar Schritte vorwärts, ehe sie dann endgültig strauchelten und zu Boden gingen.

Die Kutsche raste von hinten auf sie drauf. Ihre Räder zermalmten die Tiere unter sich. Das hässliche Geräusch brechender Knochen war zu hören.

Dann schlug das Gefährt zur Seite. Es verlor das Gleichgewicht und stürzte um, während die Taschen und Koffer im hohen Bogen vom Dach herunterfielen.

Jesse Connor überlegte für einen Sekundenbruchteil, was zu tun war. Sich als Einzelner gegen eine solche Bande zu stellen war fast schon selbstmörderisch, aber andererseits brauchten hier Menschen seine Hilfe, auf die wohl der sichere Tod wartete.

Connor bemerkte die Fahne, die im Wind wehte.

Es war das Südstaatenbanner. Das mussten die Leute dieses geheimnisvollen Majors sein, von dem die Leute in der Stadt gesprochen hatten.

Major Roscoe, für den der Krieg noch immer nicht zu Ende - und schon gar nicht verlieren war.

Als dann plötzlich Schüsse in seine Richtung donnerten, wusste Connor, dass er nun keine Wahl mehr hatte. Sie hatten ihn bemerkt und das hieß auch, dass sie ihn nicht am Leben lassen konnten.

Schließlich war er ein Zeuge.

Connor griff blitzartig zum Revolver und feuerte zurück.

Zwei der Kerle holte er auf Anhieb aus dem Sattel. Dann riss er sein Pferd herum und ritt in einem Bogen um die überfallene Kutsche.

Dabei hängte er sich bei seinem Pferd an die Seite, so dass er wenigstens ein bisschen Deckung hatte.

Pfeilschnell jagte er dann, während die Band versuchte, ihn aus dem Sattel zu holen.

Aber damit hatten sie zunächst einmal wenig Glück. Connor schoss nicht oft, aber wenn er eine Patrone verschwendete, dann traf er zumeist auch. Zwei weitere aus der Meute sanken getroffen zu Boden.

Connors plötzliches Auftauchen hatte den beiden verbliebenen Verteidigern Mut gemacht.

Aber die Hoffnung, die in ihnen aufzukeimen begonnen hatte, währte nicht lange. Ein paar Schüsse holten sie einen nach dem anderen aus den Sätteln.

Einer von ihnen humpelte getroffen noch ein paar Meter weiter und wollte sich offenbar bei der umgestürzten Kutsche in Deckung legen.

Zwei Kugeln fuhren ihm jedoch zuvor in den Rücken, ließen seinen Körper mit einem plötzlichen Ruck erstarren.

Dann ging er schwer zu Boden.

Connors sah, dass er jetzt offensichtlich allein gegen die Bande stand. Es schien keiner der Verteidiger überlebt zu haben. Und so gab es allem Augenschein nach auch niemanden mehr, dem er noch helfen konnte.

Er hatte sich in eine schlimme Lage hineingebracht und er wusste das auch.

Aber er war keineswegs bereits, sich geschlagen zu geben.

Er jagte weiter vorwärts, wobei er peinlich genau darauf achtete, den Banditen möglichst kein Ziel zu bieten.

Wieder holte er einen von ihnen aus dem Sattel und dann war sein Revolver leergeschossen. Er steckte ihn zurück ins Holster. An ein Nachladen war im Moment nicht zu denken, so wie er da seitlich im Sattel hing.

Und an die zwölfschüssige Winchester auf der anderen Seite des Gauls kam er jetzt nicht dran. Zumindest nicht, ohne dabei sein Leben zu riskieren.

Er trieb sein Pferd nach vorne.

Einige der Banditen hatten sich an seine Fersen geheftet.

Sie sahen nicht aus, als würden sie lockerlassen, ehe sie ihn nicht zur Strecke gebracht hatten. Schüsse krachten und Bleikugeln flogen ihm um die Ohren.

Dann spürte Connor, dass mit seinem Pferd etwas nicht stimmte. Offenbar war es von einem Geschoss erwischt worden.

Ein paar Schritte noch, dann ging es zu Boden.

Connor sprang zuvor ab, um unter dem Tierkörper nicht zerquetscht zu werden. Dann rollte er sich herum. Seine Waffe war leer. Es schien nichts mehr zu geben was ihn noch retten konnte.

Nichts.

Er rappelte sich auf und dann waren die Reiter auch schon heran. Connor blickte in finstere Gesichter. Hin und wieder sah er ein zynisches Grinsen um raue Lippen spielen.

Sie richteten ihre Waffen auf ihn.

"Revolver weg!", schnauzte einer von ihnen.

Connor schnallte den Gurt ab und warf ihn samt Schießeisen ins Gras.

Einer der Kerle richtete seine Waffe auf Connor und spannte den Hahn.

"Hey, Mac, wir können doch noch etwas Spaß mit ihm haben! Oder gönnst du uns das nicht?"

Die Waffe senkte sich um ein paar Grad.

Der Finger verstärkte den Druck auf den Abzug und dann krachte ein Schuss.

Die Kugel ging wenige Zentimeter von Connors Stiefelspitzen entfernt in den Boden.

Die Männer lachten rau.

Dann schwang einer von ihnen ein Lasso. Blitzschnell senkte sich die Schlinge über Connor und zog sich um seinen Oberkörper.

Connor sah in einen Mund mit schlechten Zähnen.

Ein teuflisches Grinsen spielte dort, das nichts Gutes verheißen konnte.

Ein Ruck und dann lag Connor unsanft im Gras. Die Männer schien das zu belustigen.

"Ich bekomme seinen Sattel!", hörte er irgendwo jemanden sagen. "Ein verdammt schönes Stück!"

Dann spürte Connor einen erneuten Ruck. Die Schlinge zog sich brutal um seinen Oberkörper und er wurde durch das Gras geschleift.

"Na, wie gefällt dir diese Art zu reisen, Hombre? Mal was Neues, was?"

Die Wölfe fanden das lustig und grölten laut herum.

Dann ritten sie hinterdrein und feuerten auf den geschundenen Connor, der noch immer über den Boden gezogen wurde.

Sie vermieden es allerdings, ihr Opfer auch zu treffen. Sie schossen immer knapp daneben. Schließlich wollten sie sich nicht vorzeitig den Spaß verderben!

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