Читать книгу Legenden, Rache und ein Haufen Desperados: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett - Страница 23

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Sie befanden sich in der Unterkunfts-Baracke der Mannschaft.

"Hey, Calderon! Soll das vielleicht Whisky sein?"

Es war Randy, der sich da so aufregte.

Vor ihm stand die dürre Gestalt eines Mexikaners. Es handelte sich um Teresas Vater, der hier eine Art Laufbursche für die Banditen spielen musste.

Er hatte kaum eine andere Wahl, ob ihm das nun gefiel oder nicht. Ihm gehörte zwar die Farm, aber dafür konnte er sich im Augenblick nichts kaufen.

Connor hatte schon wiederholt beobachtet, wie die Kerle den armen Mann hin und herscheuchten und schikanierten.

Natürlich tat sich der grausame Randy in dieser Beziehung besonders hervor.

"Señor, es ist derselbe Whisky wie immer!"

"Du hast ihn gepanscht!"

"Nein, habe ich nicht, Señor! Ehrenwort!"

"Du willst mich für dumm verkaufen, was?"

"Kein Gedanke, Señor Randy! Das würde ich nie wagen!"

Randy zerschlug jetzt die Whiskyflasche, die er in der Hand hielt, an einem der hölzernen Stützpfeiler. Der braune Saft spritzte herum. In einem Umkreis von einem Meter lagen scharfe Splitter.

Den Flaschenhals aber hielt Randy nach wie vor in der Hand. Drohend reckten sich dem Mexikaner die spitzen Glaszacken entgegen...

Randy grinste hässlich und verzog das Gesicht zu einer furchterregenden Maske.

Calderon begann etwas zu zittern und wich einen Schritt nach hinten.

"Du weißt, dass ich dich schon lange nicht leiden kann, Mexikaner!", zischte Randy.

Jesse Connor erhob sich in diesem Moment von dem Platz, dem man ihm unterdessen in der Unterkunft zugewiesen hatte.

Er trat ein paar Schritte an das Geschehen heran.

Randy schien davon nichts zu merken. Er war ganz auf den Mexikaner konzentriert.

Blitzschnell ließ er die zerschlagene Flasche hervorschnellen. Calderon konnte nur mit knapper Not dem mit voller Wucht geführten Stoß ausweichen.

Trotzdem bekam sein Ohr etwas ab und wurde geritzt. Er fuhr sich mit der Hand an die Wunde. Zwischen den Fingern rann es rot hindurch...

"Na, wie schmeckt dir das, Mexicano?"

Ehe Connor eingreifen konnte, war das Glasstück in Randys Hand erneut vorgeschnellt und erwischte Calderon am Hals.

"Schluss jetzt!", brummte Connor. "Dieser Mann hat dir nichts getan!"

Randy wandte sich herum.

"Willst du dich hier ein einmischen, du Bastard?"

In seinen Augen blitzte es teuflisch. Dann versetzte er dem Mexikaner blitzschnell einen brutalen Tritt in die Magengrube, die Calderon aufstöhnen ließ.

Calderon schlug schwer zu Boden. Sein Kopf ging hart an einen der Stützpfeiler.

Der Mexikaner regte sich nicht mehr...

Connor wollte einschreiten und Randy beim Kragen packen, aber da hatte dieser sich wieder herumgedreht.

Er drohte mit der zerschlagenen Flasche und ließ sie ein paarmal angriffslustig vor und zurückschnellen.

Er spuckte aus.

"Na, willst du jetzt an die Reihe, Texaner?"

Die anderen Männer wichen zur Seite. Sie wussten offensichtlich, was jetzt kam und wollten wohl nicht versehentlich in einen von Randys ungestümen Angriffen geraten.

"Hey, lass es gut sein!", meinte einer der Kerle. "Der Mann ist unbewaffnet!"

Das war schon ziemlich mutig, denn bei einem Mann wie Randy war nie vorherzusehen, gegen wen sich seine unbändige Wut als Nächstes richten würde.

Aber ein Knurren von Randy brachte den Sprecher rasch zum Schweigen.

Connor wusste, dass er jetzt sehr auf der Hut sein musste.

Randy war jemand, dem alles zuzutrauen war. Und Connor war keineswegs darauf erpicht, die spitzen Glaszacken an seiner Kehle zu spüren...

Randy schnellte dann blitzartig nach vorne.

In letzter Sekunde wich Connor einen Schritt zurück und der gefährliche Vorstoß ging ins Leere. Randy fluchte kurz vor sich hin und setzte dann nach.

Connor drehte ihm den Arm zur Seite und versetzte ihm einen gezielten Kinnhaken, der ihn erst einmal rückwärts nach hinten schlagen ließ.

Der Länge nach fiel Randy hin.

Und nicht wenige der Männer grinsten darüber. Randy war ein Menschenschinder und es war nicht anzunehmen, dass er in der Vergangenheit die eigenen Leute geschont hatte.

Ärgerlich warf Randy die Flasche bei Seite.

Seine Hand ging dann zur Hüfte.

Er riss seine Waffe heraus, aber da war Connor längst über ihm. Der Stiefel des Texaners trat auf Randys Handgelenk.

Randy schrie auf und fluchte erneut furchtbar.

Aber es hatte keinen Sinn, er hatte verloren...

Sein Griff um die Waffe löste sich, Connor kickte sie blitzschnell einige Meter weiter.

Dann wich Connor zur Seite, um abzuwarten, was sein Gegner weiter unternehmen würde.

Randy rappelte sich wieder auf.

Er war offensichtlich nicht bereit, klein bei zu geben. In seinem Gürtel hatte er noch sein Bowie-Messer, nach dessen langer, blanker Klinge er jetzt griff.

"So kommst du nicht davon, du Hund!", zischte er, nachdem er sich mit dem Ärmel über den Mund gewischt hatte.

Nackte Mordlust stand jetzt in seinen Augen.

Connor blieb ruhig und machte die Augen schmal. Er fixierte sein Gegenüber mit einem kühlen Blick.

Randy hatte Schaum vor dem Mund.

Er schien völlig außer sich zu sein und wirkte wie ein ungestümer Berserker. Er schnellte vor und Connor musste ausweichen.

Randy bleckte die Zähne wie ein hungriger Wolf.

Erneut kam die scharfe Klinge des Bowie-Messers nach vorn.

Randy wollte die Sache jetzt offenbar entscheiden und in seinem Sinne zu Ende bringen.

Als er dann aber zum dritten Mal nach vorne schnellte, packte Connor seinen Arm, drehte ihn zur Seite und traf Randy dann mit der Rechten.

Es war ein harter Schlag direkt gegen die Nase. Randy kippte nach hinten und schlug der Länge nach hin. Er rührte sich nicht mehr. Aus der Nase kam Blut.

Er würde eine Weile im Reich der Träume bleiben...

Und das war gut so.

Connor atmete tief durch.

Er wandte sich Calderon zu, der noch immer am Boden lag und sich kaum rührte.

"Er ist schwer verletzt! Man muss sich um ihn kümmern! Los, packt mit an, Männer!"

Legenden, Rache und ein Haufen Desperados: Wichita Western Sammelband 7 Romane

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