Читать книгу Legenden, Rache und ein Haufen Desperados: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett - Страница 28

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Zwei Wagen waren es, dazu noch ein Reiter. Insgesamt waren bei der Siedlergruppe nur drei erwachsene Männer.

Der Rest bestand aus Frauen und Kindern.

Die wilde Reiterschar stürmte heran, die ersten Schüsse fielen.

Einer der Männer griff zur Waffe, kam aber nicht dazu, sie abzufeuern. Valdez verpasste ihm eine Kugel und traf ihn an der Schulter. Der Mann schrie auf und die Waffe entfiel ihm.

Die beiden anderen Männer sahen ein, dass es Selbstmord war, sich zu weiter zu wehren.

Sie warfen die Waffen fort.

In ihren Gesichtern stand nackte Furcht.

"Ah, sie sind vernünftig, diese Siedler!", meinte Valdez.

Dann stiegen einige der Kerle aus den Sätteln und begannen, die Wagen zu durchwühlen.

"Wir haben nichts!", sagte einer der Frauen.

"Das wird sich herausstellen!", versetzte Valdez kalt.

Connor hielt sich etwas abseits. Er verabscheute es in den Habseligkeiten dieser Leute herumzuwühlen.

Die Kerle waren so beschäftigt, dass vielleicht sogar die Chance bestanden hätte, sich davonzumachen. Ein kleiner Vorsprung wäre Connor zumindest sicher gewesen und vielleicht konnte er es sogar schaffen.

Mit etwas Glück allemal.

Aber er dachte auch an die Siedler.

Er konnte sich jetzt nicht einfach davonmachen. Wenn einer der Kerle begann durchzudrehen, dann musste er zu Gunsten dieser Leute eingreifen, um wenigstens das Schlimmste zu verhindern.

Er durfte diese Menschen nicht ihrem Schicksal überlassen.

Das widerstrebte ihm einfach...

"Wo habt Ihr eure Dollars versteckt?", war plötzlich Randys Stimme zu hören.

Er schlug einem der Männer die Faust ins Gesicht, so dass er der Länge nach hinschlug. "Irgendwo müsst ihr doch noch ein paar Dollars versteckt haben! Oder seit ihr nicht hier gekommen, um Land zu kaufen? So ist es doch, oder? Also... Raus damit!"

"Das ist alles, was wir haben!", rief eine der Frauen "Das, was Sie da in den Händen halten! Mehr besitzen wir nicht!"

"Sie müssen uns glauben! Wir sind arm!", meldete sich der Verletzte ächzend zu Wort. "Wir kommen aus New Mexico. Bei einem Indianerangriff haben wir alles verloren!"

"Geschwätz!", rief Randy wütend. "Alles nichts als Geschwätz!"

Die Männer suchten weiter.

Ein Haufen von Wäscheteilen, Kochtöpfen und anderem in den Augen der Kerle wertlosem Plunder flog aus den Wagen.

Eines der kleineren Kinder fing an zu weinen, während die Erwachsenen stumm zusahen, wie die Banditen ihre Habe durchwühlten.

Sie fanden nichts.

Nichts, was wertvoll genug war, um es mitzunehmen.

Randy schien außer sich vor Wut und Connor ahnte, dass es jetzt kritisch werden konnte.

Dann fiel sein Blick auf eine der jüngeren Frauen. Seine Wahl fiel auf ein Mädchen mit langen, rostroten Haaren, die zu einem dicken Zopf zusammengefasst waren.

Er packte sie am Arm und zog sie rau vom Kutschbock herunter, ehe irgendjemand etwas unternehmen konnte.

Das Mädchen versuchte, sich loszureißen, aber Randy hielt sie mit eisernem Griff in seinen Krallen.

"Wenigstens etwas Schönes gibt es hier zu holen!", lachte er zynisch. "Vielleicht sollte ich mich an ihr schadlos halten..."

Die Siedler waren wie erstarrt. Fäuste wurden geballt, aber was sollten sie tun?

Sie blickten in die Mündungen blankgezogener Waffen.

Jede unbedachter Bewegung konnte da einem Selbstmord gleichkommen.

Das Mädchen begann zu wimmern und zu schluchzen.

"Lass sie los!"

Es war Jesse Connors ruhige, besonnene Stimme, die da ertönte und Randy mitten in der Bewegung erstarren ließ.

"Willst du mir Vorschriften machen, Texaner?", fauchte er.

"Ich sage, du sollst sie loslassen!"

"Ich denke nicht daran!"

Connors Hand war blitzartig zur Hüfte gefahren und hatte den Revolver herausgerissen. Es war so schnell gegangen, dass Randy es kaum mitbekommen hatte.

Jetzt starrte er mit offenen Mund in die Mündung des Revolverlaufs und stöhnte verächtlich auf.

Randy wusste, dass er seinen eigenen Colt nicht mehr schnell genug würde ziehen können.

Er zog das widerstrebende Mädchen vor sich wie einen Schild.

Dann knurrte er: "Du wirst das Mädchen treffen!"

Connor hob die Augenbrauen.

"Ich werde dich treffen! Verlass dich drauf!"

Randy machte die Augen zu schmalen Schlitzen.

Er hatte Connor kämpfen sehen und wusste, dass der Texaner nicht übertrieb.

Er war ein verdammt schneller und guter Schütze. Das war ja schließlich auch der Hauptgrund dafür, dass der Major ihn bei seiner Truppe haben wollte.

Randy war ein Mann, der vor allem dann mutig war, wenn es für ihn selbst keinerlei Risiko bedeutete. Aber das war im Moment nicht gegeben.

Er grinste schwach.

Dann ließ er das Mädchen los und breitete die Hände aus.

"Okay, okay, Hombre! Du hast gewonnen!"

Connor steckte seine Waffe weg, während das Mädchen ein paar Meter weit flüchtete.

"Los, Männer!", war dann Valdez' Stimme zu hören. "Reiten wir weiter!"

Die Wölfe lenkten ihre Pferde herum

Randy fluchte noch vor sich hin und knurrte leise ein paar Verwünschungen.

Connor kam unterdessen an einem der Wagen vorbei.

Da saß eine Frau in den mittleren Jahren, die gut die Mutter des Mädchens sein konnte.

"Wer immer Sie auch sind, Sie müssen ein guter Mensch sein, Mister", sagte sie. "Ich frage mich, was jemand wie Sie bei diesem Gesindel zu suchen hat!"

Connor bedachte sie mit einem kurzen, nachdenklichen Blick, aber er schwieg.

Dann lenkte er seinen Gaul voran.

Die Sache war einigermaßen glimpflich ausgegangen und das erschien ihm als die Hauptsache. Er hatte das Schlimmste verhindern können, auch wenn er eine Fluchtgelegenheit verpasst hatte.

Aber Connor hatte genug Geduld, um abwarten zu können.

Ganz im Gegensatz zu Randy!

Connors Pferd war schon ein gutes Dutzend Meter nach vorn gegangen, da gellte plötzlich die Stimme des rothaarigen Mädchens.

"Vorsicht!"

Connor brauchte nicht viel Fantasie, um zu wissen, wovor sie ihn warnen wollte.

Er schnellte im Sattel herum.

Seine Hand ging zum Revolvergriff.

Er sah, dass Randy seine Waffe bereits gezogen hatte. Ein Mündungsfeuer blitzte auf.

Sie schossen beide annähernd im selben Moment. Connor war nur um eine Nuance schneller.

Randy wurde mitten auf der Stirn getroffen und nach hinten gerissen. Sein eigener Schuss ging dicht über Connors Kopf hinweg.

Dann fiel der Bandit der Länge nach hin und blieb reglos liegen.

Seine Augen blickten starr und tot in den wolkenlosen Himmel.

Connor steckte seine Waffe zurück ins Holster.

Dann sah er Valdez' ärgerliches Gesicht und meinte: "Er hat es nicht anders gewollt!"

Valdez nickte.

"Ich weiß, Texaner!", zischte er.

Dann gaben sie ihren Pferden die Sporen und preschten davon.

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