Читать книгу Legenden, Rache und ein Haufen Desperados: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett - Страница 21

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Etwas später stand Connor an der Tränke, zog sich das zerfetzte Hemd aus, dass bei der Schleiferei über das harte, vertrocknete Präriegras ziemlich gelitten hatte und begann sich zu waschen.

Die Männer im Lager kümmerten sich kaum um ihn.

Einzig und allein Randy bedachte ihn immer wieder mit misstrauischen, hasserfüllten Blicken. Aber im Moment wagte er es nicht, sich an dem Neuen zu vergreifen.

Er wusste, dass er dann mit dem Major aneinandergeraten würde und das wagte er nicht.

"Ich hätte dich dort draußen bei der Kutsche gleich ins Jenseits befördern sollen!", raunte er Connor zu, als dieser sich den Oberkörper wusch.

Randy spuckte aus und legte all die Verachtung, die er empfand, in diese Geste.

"Ich glaube, es ist besser für uns beide, wenn wir uns für eine Weile vertragen", meinte Connor sachlich.

Randy verzog das Gesicht zu einem dünnen Lächeln.

"Keine Sorge. Aber es wird der Tag kommen, an dem wir abrechnen, Amigo!"

Dann zog er davon.

Wahrscheinlich hat er Recht!, dachte Connor grimmig. Dieser Mann war ein wandelndes Pulverfass und für sich genommen schon ein hinreichendes Argument, um möglichst schnell von hier zu verschwinden!

Aber im Augenblick bestand dazu noch keine Chance.

Connor würde warten müssen.

Auch sein Tag würde kommen, da war er ganz zuversichtlich.

Der größte Fehler würde es im Augenblick sein, überstürzt zu handeln.

Aber so etwas war nicht Connors Art. Er blieb ruhig und gelassen. Auf einen kühlen Kopf würde es ankommen.

Connor nahm das zerfetzte Hemd und trocknete sich damit ab. Die Schrammen an seinem Oberkörper waren allesamt verkrustet. Bald würde nichts mehr davon bleiben, als ein paar mehr oder weniger unscheinbare Narben.

Er sah Teresa herankommen und blickte zu ihr hin. Sie erwiderte den Blick sehr freundlich und trat an ihn heran.

In den Händen hielt sie ein Hemd.

"Hier", sagte sie. "Ich denke, das können Sie gut gebrauchen."

Connor lächelte.

"Stimmt", meinte er "Das, was ich hier habe, ist nur noch ein Fetzen. Wie kommt eine Lady wie Sie an ein Männerhemd?"

"Es gehörte meinem Bruder." Ihr Gesicht verfinsterte sich.

"Diese Kerle haben ihn umgebracht", setzte sie dann grimmig hinzu. "Jetzt sind nur noch mein Vater und ich hier, nachdem Mutter schon vor Jahren gestorben ist."

"Ist das eure Farm?"

"Ja. Die Truppe des Majors ist eines Tages über uns hergefallen und hat sich hier breitgemacht. Juan, mein Bruder versuchte sich wehren, aber es war natürlich zwecklos. Und jetzt halten sie uns hier wie Gefangene. Wir hatten früher ein paar Landarbeiter, die dort in der Baracke lebten, wo jetzt diese Schurken hausen. Die sind alle geflohen. Aber mein Vater wollte seinen Besitz nicht im Stich lassen. Und ich nicht meinen Vater..."

"Das ehrt dich, Teresa."

"Jetzt sind wir hier eine Art Haussklaven des Majors! Und diese Wölfe schubsen uns herum, wie es ihnen Spaß macht!" Sie bedachte Connor mit einem sehr ernsten Blick. "Der Major hat Sie dazu überredet, mit ihm in seinen wahnsinnigen Privatkrieg zu ziehen, nicht wahr?"

Connor schwieg und Teresa wartete auch gar nicht erst, bis eine Antwort kam. "Ich warne dich! Du solltest sehen, dass du so schnell wie möglich ein paar Meilen zwischen dich und diesen Ort legst! Auf alle, die hier sind, wartet irgendwann früher oder später der Tod. Glaub mir!"

Sie sagte das wie eine Verfluchung.

Aber sie hatte recht. Connor sagte ihr allerdings nichts von seinen Fluchtplänen.

Noch wusste er nicht hundertprozentig, ob er ihr trauen konnte, oder ob sie nicht bei nächster Gelegenheit zum Major gehen und ihm alles sagen würde.

"Wo ist Ihr Hut, Amigo?", fragte sie dann plötzlich.

Connor lachte und zuckte mit den Schultern.

"Verloren. Irgendwo da draußen in der Wildnis."

"Ich werde Ihnen einen bringen! Die Sonne scheint hier ziemlich heiß vom Himmel. Da sollte man nicht herumlaufen, ohne etwas auf dem Kopf zu tragen!"

Sie lächelte wieder.

Es war ein entzückendes Lächeln und wie es schien das einzig Warme in dieser Gesellschaft kaltblütiger Killer.

Vielleicht waren Teresa und ihr Vater für die Zukunft Verbündete... Und vielleicht brauchte er nichts so dringend wie Verbündete.

Legenden, Rache und ein Haufen Desperados: Wichita Western Sammelband 7 Romane

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