Читать книгу Legenden, Rache und ein Haufen Desperados: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett - Страница 16

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Der Blick des Majors blieb unbewegt, als seine Hand durch die Bündel von Dollarnoten ging.

Er war ein hochgewachsener Mann Ende fünfzig.

Mitten in seinem braungebrannten, markanten Gesicht stand ein grauer Schnurrbart.

Die Uniform, die Major Roscoe trug war nicht die eines Majors der Konföderierten Staaten von Amerika. Sie war vielmehr aus verschiedenen Uniformteilen der Südstaatenarmee zusammengewürfelt.

Sein besonderer Stolz war der Säbel, der ihm neben dem Army-Holster vom Gürtel hing.

Die äußere Erscheinung des Majors hatte etwas Operettenhaftes an sich, aber das durfte niemanden darüber hinwegtäuschen, dass er ein gefährlicher Fuchs war, der seine Gegner mehr als einmal genarrt hatte.

Der einäugige Valdez stand erwartungsvoll vor seinem Boss.

"Na, Major, das kann sich sehen lassen, was?"

Major Roscoe nickte.

"Ja, das bringt uns unserem Ziel ein wenig näher..."

Valdez verfluchte ihn innerlich.

Er sah immer nur das große Ziel, das in irgendeiner weiten Ferne zu liegen schien.

Über das Erreichen einer einzelnen Etappe schien er sich kaum freuen zu können.

Roscoe dachte nur daran, eine neue Südstaaten-Armee aufzubauen. Die Bande von Halsabschneidern und Marodeuren, die er im Moment befehligte war nur der Anfang.

Eine richtige Armee, das schwebte ihm eigentlich vor.

Er war gewillt, den Krieg weiterzuführen und die verfluchten Yankees doch noch zu schlagen!

Aber um das zu verwirklichen, brauchte man Geld. Mehr noch als alles andere!

Roscoe war dabei, es zusammenzusammeln.

Ein Anfang war gemacht.

Zunächst hatte Roscoe Rückschläge hinnehmen müssen. Nur mit knapper Not war er der Polizei der Union aus Texas in diesen abgelegenen Teil des Westens entkommen.

Aber nach und nach würde seine Truppe Zulauf bekommen und der ganze Süden würde sich irgendwann wieder erheben. Damit rechnete der Major.

Davon träumte er.

Die meisten seiner Männer hatten sehr viel naheliegendere Träume. Viele waren nur der Aussicht auf Beute und einen guten Anteil wegen bei ihm und der Major wusste das.

Ein ganzes Jahr war es jetzt schon her, dass das Oberkommando der Konföderierten kapituliert hatte. Die Männer die dort das Sagen hatten, waren in den Augen des Majors alles Feiglinge.

Er wollte nicht wahrhaben, dass der Süden am Ende und das Volk kriegsmüde geworden war...

"In der letzten Zeit läuft doch alles hervorragend!", meinte Valdez. "Sie können langsam auch mal ein etwas fröhlicheres Gesicht machen, Major!"

"Wenn kein Yankee seine dreckigen Stiefel mehr auf texanischen Boden stellt, dann, Valdez, dann..."

"Ein hohes Ziel, Major..."

"Jawohl, Valdez! Ein hohes Ziel!"

Valdez wandte sich zum Gehen.

Bei der Tür blieb er dann stehen und wandte sich noch einmal um.

"Ist noch etwas, Valdez?"

"Ja, eine Kleinigkeit noch..."

"Heraus damit!"

"Wir haben einen Gefangenen... Ein Texaner, der uns in die Quere kam und der verdammt gut mit dem Eisen umgehen kann."

Der Major runzelte die Stirn.

"Meinen Sie, dass der etwas für unsere Truppe sein könnte?"

Valdez zuckte mit den Schultern.

"Dazu habe ich noch keine Meinung. Jedenfalls habe ich mich an Ihre Anordnungen gehalten."

"Das ist gut! Sie wissen, dass wir dringend gute Männer brauchen. Männer die ebenso patriotisch sind wie ich oder Sie, Valdez. Nicht solches Gesindel... Wo ist der Mann?"

"Randy hat ihn im Pferdestall festgebunden!"

Der Major nickte.

"Ich werde ihn mir ansehen...", murmelte er.

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