Читать книгу Legenden, Rache und ein Haufen Desperados: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett - Страница 15

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Die Dämmerung war längst hereingebrochen, als der Trupp schließlich sein Ziel erreichte.

Es war kurz vor Einbruch der Dunkelheit, als in der Ferne eine Farm auftauchte.

Connor hatte versucht, etwas die Orientierung zu behalten.

Man konnte nie wissen, wozu das mal gut sein würde.

Sie waren in karges Hochland gekommen, das zum Teil schwer zugänglich war. Ein ideales Versteck für eine Bande wie die, mit der er es hier zu tun hatte.

Die Farm kam rasch näher. Einige Männer empfingen die Ankömmlinge bereits mit lauten, freudigen Rufen.

Insgesamt schätzte Connor die Bande auf etwa vierzig bis fünfzig Mann.

Aber das war nur eine Schätzung, er konnte ebenso gut danebenliegen. Schließlich konnte er ja nicht wissen, ob andere Untergruppen der Bande noch irgendwo auf Beutefang waren.

Die Männer kümmerten sich erst einmal um ihre Pferde, und erst ganz zum Schluss kam der Gefangene an die Reihe.

Er wurde rau gepackt und von dem Pferderücken heruntergeholt.

Sie warfen ihn dann einfach auf den steinigen Boden, so wie einen Sack Mehl. Da Connor weder Arme noch Beine bewegen konnte, hatte er keine Chance, den Sturz irgendwie abzufangen.

Ziemlich hart kam er auf der Erde auf.

Er blinzelte etwas und schüttelte sich wie ein Tier. Dann blickte er sich kurz ein wenig um. Über dem Farmhaus wehte die Flagge der Konföderierten!

Es war ein einfaches, aber offenbar recht geräumiges Farmhaus. Daneben gab es noch einen Pferdestall, eine Scheune und ein Nebengebäude, in dem der Großteil der Banditen zu hausen schien.

Ursprünglich war es wohl für Farmarbeiter und Tagelöhner gedacht gewesen.

Aber wenn man sich das Land ansah, das um die Farm herum lag, dann war kaum zu übersehen, dass hier schon seit Monaten kein Feld bestellt worden war!

Zunächst schien kaum jemand auf Connor zu achten. In dem Banditenlager herrschte reges Treiben.

Die Wölfe freuten sich über die reiche Beute, die der Überfall eingebracht hatte. Eine Kassette mit Bargeld war auch darunter.

Schon begannen die ersten Whiskyflaschen die Runde zu machen. Die Männer grölten und lachten.

Connors Blick fiel dann auf eine Frau, die aus dem Stall gekommen war.

Sie war vielleicht gerade zwanzig und dunkelhaarig.

Vermutlich war sie eine Mexikanerin.

Connor wechselte einen Blick mit ihr. Im Grunde wunderte es ihn nicht, hier eine Frau vorzufinden. Schließlich bestand die Bande nicht aus Mönchen...

Sie schienen sich sehr sicher hier zu fühlen und kaum jemanden ernstlich fürchten zu müssen. Und da sie alles hier hatten, was ihnen das Leben angenehm machte - warum nicht auch Frauen?

Geld hatten sie ja offenbar genug und es war sicherlich auch keine Schwierigkeit, ein paar käufliche Mädchen dazu zu überreden, sich hier ihre Dollars zu verdienen.

Aber als Connor in die Augen der jungen Mexikanerin sah, wusste er, dass es so nicht sein konnte. In ihren Augen stand nackte Furcht.

Sie wirkte gehetzt und unsicher.

Und fast konnte man auf die Idee kommen, dass auch sie eine Art Gefangene war...

Außerdem hatte sie von ihrer Aufmachung her keinerlei Ähnlichkeit mit den grell angemalten leichten Mädchen von El Paso oder Nogales.

Sie kam näher zu ihm heran, wobei sie sich immer wieder umschaute, so als täte sie etwas Verbotenes.

Als sie ihn erreicht hatte, schluckte sie.

Connor blickte zu ihr hinauf.

"Wasser?", fragte sie.

Connor nickte.

Sie ging zur nahen Pferdetränke und holte ihm etwas mit der blechernen Schöpfkelle.

Sie setzte ihm die Kelle an den Mund.

Er sog das kühle Nass gierig in sich auf. Er wusste nicht, wann man ihm das nächste Mal etwas geben würde.

"Danke!", brachte er dann heraus.

"Man hat dir übel mitgespielt", meinte sie. Sie hatte einen schweren mexikanischen Akzent, obwohl sie sich gut ausdrücken konnte und ihr keineswegs die Worte fehlten.

"Noch lebe ich!", meinte Connor nicht ohne Sarkasmus.

"Die Abschürfungen müssten ausgewaschen werden!", meinte sie.

"Wie heißt du?"

"Teresa. Mein Name ist Teresa Calderon y Reyes."

"Ziemlich langer Name. Was machst du hier? Wie ein leichtes Mädchen siehst du nicht aus..."

"Ich bin auch keins!", meinte sie empört.

Dann packte sie jemand am Arm und riss sie hoch.

"Was machst du da? Verschwinde!"

Es war Randys hässliches verzogenes Gesicht, dass da auf einmal aufgetaucht war.

Mit eisernem Griff hielt Randy Teresas Arm umklammert und warf ihr einen giftigen Blick zu. Er fletschte die Zähne wie ein wildes Tier.

Dann warf er sie von sich. Sie strauchelte und kam zu ächzend zu Boden.

Dann wandte Randy sich an den Gefangenen.

"Wir wollen nicht so sein!", meinte er. "Du bekommst für die Nacht ein Dach über dem Kopf!" Dann lachte er schallend und Connor konnte sich denken, dass das nichts Gutes zu bedeuten haben konnte.

Randy winkte zwei rohe Kerle herbei, die ihn an Schultern und Füßen packten.

Sie trugen ihn fort.

Wenige Augenblicke später hatten sie ihn in den Pferdestall gebracht. Sie schnürten ihn mit einem Lasso an einen der hölzernen Stützpfeiler.

Bevor sie dann gingen, verpasste Randy dem wehrlosen Gefangenen noch einen Tritt in die Seite.

Legenden, Rache und ein Haufen Desperados: Wichita Western Sammelband 7 Romane

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