Читать книгу Legenden, Rache und ein Haufen Desperados: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett - Страница 33

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Fast eine ganze Stunde lang irrte Connor noch durch das öde, unwegsame Bergland.

Dann erreichte er ein flacheres Gebiet.

In der Ferne sah Connor dann eine Gruppe von Reitern herankommen.

Ein Wagen war auch dabei.

Bereits aus dieser Entfernung war zu sehen, dass es sich um eine Reiterabteilung der Army handeln musste.

Wer sonst ritt in einer derart akkuraten Zweierreihe?

Allein daran konnte man erkennen, um wen es sich handelte.

Connor gab seinem Pferd die Sporen und hielt auf die Abteilung zu. Er sah die Fahne im Wind flattern und hoffte nur, dass die Blauröcke ihm auch glauben würden.

Andernfalls waren sie verloren.

Ein paar Dutzend Meter vor der Kavallerie-Abteilung zügelte Connor sein Pferd und wartete ab.

Er zog sich den Hut etwas mehr ins Gesicht, um sich besser vor der Sonne zu schützen.

Er sah Stirnrunzeln auf einigen Gesichtern.

Die Abteilung stoppte.

Zehn Mann waren zu Pferde, dazu kamen noch zwei auf dem Wagen.

Ein missmutig wirkender Corporal kam herbei. Er war schon grauhaarig und für seinen Rang bereits ziemlich in die Jahre gekommen.

Mochte der Teufel wissen, weshalb er es bisher noch nicht weiter geschafft hatte, als bis zum Corporal.

Vielleicht machte er deswegen einen so unzufriedenen Eindruck...

"Was gibt es, Mister?", rief er. "Gehen Sie aus dem Weg!"

"Ich möchte Sie warnen, Corporal! Nehmen Sie nicht diesen Weg! Auf den Geldtransport ist ein Überfall geplant..."

In knappen Worten beschrieb Connor dem Corporal dann, an welcher Stelle Valdez und seine Leute lauerten...

"Wollen Sie mir Vorschriften machen, welchen Weg ich zu nehmen habe, Mister?"

"Ich will Ihr Leben retten, Sir! Das Ihre und das Ihrer Leute!"

"Woher wissen Sie von dem Geldtransport?", zischte er dann.

"Ist doch mehr als verdächtig, oder?"

Er kniff die Augen zusammen.

Connor atmete tief durch.

Er schien es hier mit einem besonders engstirnigen Corporal zu tun zu haben. Er war einfach nicht bereit, zu glauben, was Connor ihm sagte...

Vielleicht hätte ich mir an seiner Stelle auch nicht geglaubt..., kam es Connor dann in den Sinn.

Der Corporal gab ein Zeichen und dann wurden einige Waffen auf Connor gerichtet.

Die Sache begann jetzt brenzlig zu werden.

"Los, raus damit!", rief der Corporal dann, noch unfreundlicher als beim ersten Mal. "Woher wissen Sie von dem Geldtransport?"

"Diese Kerle haben mich gefangengenommen und gezwungen, mit ihnen zu reiten. Ich weiß es von ihnen."

"Was sind das für Leute?"

"Ihr Anführer nennt sich Major Roscoe und ihr Hauptquartier liegt in den südlichen Bergen..."

"Was Sie nicht sagen..."

"Diese Männer haben sich in den Kopf gesetzt, den Bürgerkrieg auf eigene Faust weiterzuführen!"

Das Gesicht des Corporals machte jetzt den ersten Eindruck von Nachdenklichkeit.

Er war noch weit davon entfernt, Connor seine Geschichte abzukaufen, aber immerhin war er jetzt bereit, einen Gedanken daran zu verschwenden, dass der fremde Reiter, der da so aus dem nichts vor ihm aufgetaucht war, die Wahrheit sprechen konnte...

"Major Roscoe...", murmelte er. "Ich habe diesen Namen noch nie gehört. Aber in der Gegend von Lordsburg soll seit einiger Zeit so eine Bande von Plünderern ihr Unwesen treiben..."

"Ich schätze, das sind diese Leute!"

"Vielleicht ist ja doch etwas dran an ihrer Story."

"Die Kerle warten nur darauf, dass Sie und Ihre Leute den Weg durch die Schlucht nehmen!"

"Wenn wir einen anderen Weg nehmen, müssen wir einen Umweg von einem Tag in Kauf nehmen. Mindestens! Mit dem verdammten Wagen können wir nicht überallher..."

"Und wenn es auch einen Umweg bedeutet! Immerhin kämen Sie lebend und mitsamt dem Geld nach Fort Jeffers. Und das ist doch auch etwas, oder?"

Dann nickte Connor dem Corporal zu. "Ich habe jedenfalls mein Möglichstes getan, um Sie zu warnen und Ihnen Ihr Leben zu erhalten. Was Sie mit dieser Warnung nun anfangen, ist Ihre Angelegenheit!"

Connor lenkte sein Pferd herum und wollte davon reiten.

Da hörte er in seinem Rücken die barsche, befehlsgewohnte Stimme des Corporals.

"Halt!"

Er wandte sich im Sattel herum und dann hörte ein

'Klicken'. Die Hähne mehrerer Waffen waren gespannt worden.

Auch der Corporal selbst hatte seinen Colt aus dem Army-Holster gezogen und auf Connor gerichtet.

Connor lenkte sein Pferd wieder herum und musterte seine Gegenüber einen nach dem anderen. Wenn er jetzt eine falsche Bewegung machte, dann wurde er von einer wahren Geschosssalve zerfetzt.

"Was soll das?"

"So nicht, Fremder!", zischte der Corporal. "Wohin wollen Sie?"

"Ich habe noch etwas zu erledigen", meinte Connor. Er dachte an Teresa. Besser er holte sie aus dem Banditenlager heraus, solange der Großteil der kleinen Privatarmee von Major Roscoe noch hier beschäftigt war...

Der Corporal grinste hässlich und entblößte zwei Reihen gelber Zähne.

"Das glaube ich gerne, Mann! Vielleicht reiten Sie jetzt geradewegs zu Ihren Komplizen, um ihnen Bescheid geben zu können, dass ihre Beute schon im Anmarsch ist!"

"Sie ziehen falsche Schlüsse, Corporal; ich wollte Sie warnen, nicht in den Tod jagen!"

"So? Es könnte aber auch sein, dass Sie uns nur deshalb auf einen anderen Weg bringen wollen, damit wir in eine Falle tappen!"

Er bewegte den Army-Colt leicht hin und her. Dann ritt er nahe an Connor heran und hielt ihm den Lauf der Waffe unter die Nase.

"Man hört Ihnen an, dass Sie aus Texas kommen. Wäre doch nicht unwahrscheinlich, wenn Sie bei dieser Bande von Wahnsinnigen sind... Jedenfalls würde es ins Bild passen..."

Connor musste zugeben, dass tatsächlich alles zusammenpasste.

Und der Corporal glaubte nur zu gerne an seine eigene Version der Geschichte.

Vielleicht sah er die Chance, sich selbst etwas zu profilieren...

"Schnallen Sie Ihren Revolvergurt ab und geben Sie ihn mir!", zischte er dann.

Einen Moment lang erwog Connor, die Waffe herauszureißen.

Aber dann verwarf er diesen Gedanken rasch wieder. Er würde diese Männer nur in ihrem falschen Urteil bestätigen.

Connor war ein guter Schütze, aber mehr als die Hälfte der Soldaten würde er nicht mit in den Tod nehmen können, bevor ihn selbst eine Kugel den Rest gab...

Nein, das nützte niemandem etwas.

Langsam schnallte Connor den Gurt ab und übergab ihn dem Corporal. Einer der Männer kam heran und zog ihm die Winchester aus dem Sattel.

"Sie reiten mit uns!", bestimmte der Corporal. "Und dann werden wir ja sehen, ob Ihre Story stimmt!"

"Ich hoffe, Sie nehmen sich meine Warnung zu Herzen und nehmen nicht Weg durch die Schlucht..."

Der Corporal nickte.

"Wir nehmen den Weg am Red Creek. Aber sollten dort Ihre Freunde auf Sie warten, Amigo, dann bekommen Sie meine erste Kugel! Verlassen Sie sich darauf!"

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