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10.

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Ein leises Rascheln hatte sie geweckt. Zunächst sah sie nur die bauschigen Vorhänge, in denen sich das Licht der Straßenlaterne fing, und spürte den angenehm kühlen Luftzug. Dann bemerkte sie Sanna.

Die gerade noch erfrischende Kühle verwandelte sich in beißende Kälte. Ihre Hände krallten sich in die Bettdecke und zogen sie hoch. Bis übers Kinn, die Nase, die Augen. Wärme, Geborgenheit, Schutz suchend.

Sanna aber blieb.

»Hör gut zu, Kleines«, zischte sie, »nur für den Fall, dass Roland nicht deutlich genug war. Dieses Weichei. Du weißt, dass wir keine leeren Worte machen. Das weißt du doch hoffentlich?«

»Ja, das weiß ich«, stieß Nane hervor. Gierig saugte die Bettdecke ihre Worte auf.

»Deine Warnung hast du ja gekriegt«, fuhr Sanna fort. »Aber wir haben noch mehr auf Lager. Wir haben noch mehr.«

»Das weiß ich doch«, keuchte Nane. Der Bettbezug drang ihr zwischen die Lippen und verursachte ein pelziges Gefühl auf der Zunge.

»Wir haben sie«, sagte Sanna. »Wir haben sie immer noch. Und wir werden sie auch behalten. Jetzt liegt es bei dir.«

»Ja.« Nane schluchzte.

»Also Maul halten«, sagte Sanna. »Maul halten. Niemals vergessen. Niemals ein Wort. Für immer und ewig.«

»Ja.«

Nane spürte Tränen auf ihren Wangen. Sie wusste, dass Sanna gegangen war. Vorsichtig schob sie das Oberbett hinunter bis unters Kinn. Laue Luft drang an ihr Gesicht, sanft bewegt von der nächtlichen Brise, die die Vorhänge bauschte. Aber tief drinnen in ihr war es wie Eis.

Fürchte die Dunkelheit

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