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Hamburg, Donnerstag 6. September 2007, 19.30 Uhr

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Am nächsten Abend um kurz vor halb neun ging Lenz in die Hotelhalle hinunter und wartete auf die Sama. Sie kam pünktlich.

„Möchten Sie noch einen Kaffee trinken oder wollen Sie gleich die Verträge durchsehen?“, fragte er.

„Bitte gleich anfangen, ich habe leider wenig Zeit“, antwortete sie.

„Also gut, dann bringen wir es hinter uns“, sagte er und sah zum Portier, ob der ihm die Geschichte abkaufte.

Er glaubte sie natürlich nicht, blieb aber undurchschaubar. Verträge durcharbeiten, dachte er, für wie blöd halten die mich? Es ging ihn nichts an, was die Leute auf den Zimmern trieben. Der Gast hatte ihm heute ein anständiges Trinkgeld in die Hand gedrückt – das förderte seine Toleranz.

Als Jasmin Sama das Zimmer betrat, fasste sie ihm unvermittelt zwischen die Beine und grinste herausfordernd.

Er mimte den Überraschten und hob beide Hände: „Ich gestehe, euer Gnaden!“

Sie lachte schallend und ein wenig vulgär, dann öffnete sie ihm ohne Zögern den Reißverschluss der Hose.

„Du gehst ja ran“, sagte er, „gut, dass ich vorhin geduscht hatte.

„Du musst mich leider ungeduscht nehmen. Ich habe keine Zeit zu verschenken.“

Lenz war ein ausdauernder Liebhaber. Er neigte zur Rücksichtslosigkeit – das war ihm bewusst. Manche Frauen fuhren darauf ab und je mehr er auf seinen Vorteil aus war, desto stärker kamen sie . Er würde sie heute in Gebiete der Sexualität führen, die ihr Mann sich wahrscheinlich heimlich erträumt, aber nie betreten hatte. Kein Zwang zu etwas, das sie ablehnte. Er brauchte den Film und der durfte auf keinen Fall nach einer Vergewaltigung aussehen. Das bedeutete zwei Stunden intensive Beschäftigung mit ihr.

Sie schien eine jener Frauen zu sein, die männlichen sexuellen Egoismus mochten. Um sicherzugehen, hatte er vorher eine Viagra genommen. So war er nach einem Akt leichter wiedererregbar und konnte mit ihr fabelhafte Dinge treiben. Schade, dass es von solchen Frauen nur wenige gab und dass dies die einzige Begegnung mit ihr bleiben sollte.

Nach zwei Stunden sah sie auf die Uhr und sagte, dass sie jetzt gehen müsse. Sie bedankte sich für die gute Leistung mit einem Kuss auf seinen knallroten Penis. Sie ging ins Bad und duschte. Sie nahm keine Seife, damit ihr Mann nichts merkte. Sie konnte kaum noch laufen – nie war sie derart geliebt worden. Sie hoffte, dass ihr Mann heute nicht mehr auf die Idee käme, Sex mit ihr zu wollen.

Sie hielt Lenz für einige Sekunden regungslos in den Armen. Sie hatte Tränen in den Augen, als Sie ein ‚Tschüss’ hauchte. Sie drehte sich nicht mehr um, er sah, dass sie im Gehen mit dem Handrücken die Tränen trocknete. Er blieb am Fenster stehen. Er hatte das Licht ausgemacht.

Schlussstein

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