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Hamburg, April 2008

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Die nächsten zwei Wochen brachten die beiden damit zu, neben ihrem Tagesgeschäft die Unterlagen für die Ausschreibung des Senats durchzugehen und erste Berechnungen anzustellen. Sie recherchierten im Internet nach Firmen, die für ein Konsortium infrage kämen.

Lenz telefonierte mit den Geschäftsführern. Sie vereinbarten Treffen, um eine mögliche Zusammenarbeit zu sondieren. Es gab Gesprächspartner, die sofort absagten. Von diesen Terminen kam Lenz wütend zurück. „Da muss ich meine Zeit mit Idioten verschwenden – die prüfen die Dinge nicht mal. Solche Unternehmer sind Unterlasser!“

Andere fanden die Idee hervorragend und fühlten sich stark genug, in einem Konsortium mitzubieten. Bei einigen kamen jedoch Zweifel auf, ob die Firma Lenz und Vogel eine ausreichende Größe habe, die geforderten Bauleistungen bewältigen zu können. Auch solche Gesprächspartner erzürnten ihn.

Vogel war schon lange nicht mehr wohl bei der Sache. Er neigte zu voreiliger Zufriedenheit, wie Lenz es ausdrückte. Er kümmerte sich zu spät um Folgeaufträge und hatte in der Akquisition von Neukunden zu wenig Biss. Er arbeitete am liebsten einen Auftrag nach dem anderen ab. Er genoss es, ein gutes Einkommen zu haben und ein Auftragspolster vor sich herzuschieben. Das hatte er seinem Partner zu verdanken.

Das Senats-Projekt war ihm zu groß. Wenn es Lenz gelingen sollte, diesen Fisch an Land zu ziehen, war Vogel ihm endgültig ausgeliefert. Er hintertrieb Lenz’ Bemühungen nicht, er forcierte sie allerdings auch nicht.

Er bemerkte, dass Lenz sich mit jedem Gespräch, dass er mit anderen Firmen führte, veränderte. Er wirkte zunehmend unruhiger und starrte minutenlang nachdenklich aus dem Fenster.

Schlussstein

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