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Bezugsweisen

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An dieser Stelle wird schon ersichtlich, in welcher Weise sich musikpädagogisches Denken auf die genannten Disziplinen beziehen kann, ohne mit ihnen identisch zu werden:

1.kann Musikpädagogik Ergebnisse anderer grundlegender Wissenschaften – Anthropologie, Ethnologie, Psychologie, Soziologie, Kulturwissenschaft und Musikwissenschaft – rezipieren und unter musikpädagogischen Fragestellungen aufbereiten. Dabei kommen nicht nur jene Teilbereiche der Bezugsdisziplin in Betracht, die bereits musikspezifisch ausgerichtet sind-sich selbst also im Rahmen der sogenannten Systematischen Musikwissenschaft als Musik-Anthropologie, Musik-Ethnologie, Musik-Psychologie und Musik-Soziologie verstehen –, sondern auch außermusikalische Inhalte.

3.können aus einer musikpädagogischen Fragestellung heraus Methoden anderer Wissenschaften angewendet werden. Wenn etwa im Fach Musik Unterrichtsforschung betrieben wird, so kommen insbesondere Methoden der Sozialforschung, der Musik-Soziologie, der Musik-Psychologie, der Ethnomusikologie, aber auch – z.B. bei der Diskursanalyse – der Sprachbzw. der Geschichtswissenschaft und der Philosophie zur Anwendung.

3.kann sich unter dem Einfluss musikpädagogischer Fragestellungen die Herangehensweise einer Wissenschaft zu ihren Gegenständen modifizieren. Dies gilt beispielsweise für Fragen nach den Inhalten von Musikrezeption und deren Gültigkeit und Relevanz für Andere: Fragen, die von Musikwissenschaftler*innnen so lange gar nicht gestellt wurden, wie das Subjekt des Fragens für sie irrelevant war.

In jüngerer Zeit hat Stefan Orgass dem disziplinübergreifenden Charakter der Musikpädagogik eine eingehende Untersuchung gewidmet. Seine Überlegungen richten sich aus wissenschaftstheoretischer Perspektive auf Struktur, Sinn und Funktion interpraxiale Momente musikpädagogischen Denkens (Orgass, 2013).

Einführung in die Musikpädagogik

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