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Gallus Sympathicus - Der Erzähler

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Frauen, unter ihnen viele wohlhabende Witwen, schlossen sich seit Beginn des 13. Jahrhunderts zu religiösen Gemeinschaften zusammen. Sie waren autonom, selbständig und finanziell unabhängig. Man nannte sie Beginen, aber auch Polternonnen oder Seelschwestern. Sie legten nur ein Gelübde auf Zeit ab und konnten, wann immer sie wollten, den Beginenhof verlassen, aus dem Konvent austreten, heiraten und ein bürgerliches Leben führen. Ihre Aufgabe sahen sie nicht nur in religiösen, sondern auch sehr praktischen Zwecken. So widmeten sie sich u.a. der Krankenpflege, der Rettung moralisch Gefallener oder übten das Textilhandwerk aus. Der Klerus konnte mit den selbstbewussten Damen, die einerseits wahrhaftig nach christlichem Glauben lebten, andererseits klösterliche Regeln missachteten, nicht viel anfangen, Er verdächtigte einige von ihnen der Häresie und verbot sie ab und an. Besonders die deutschen Bischöfe kämpften vehement gegen die Beginen.

Männer, die sich auch zu solchen Gemeinschaften zusammenschlossen, nannte man Begarden, mancherorts auch Lollarden.

In Wismar lebten die Frauen im Marianischen Konvent, Lübsche Straße Ecke Beguinenstraße, zusammen und waren dem Franziskanerorden angeschlossen. Lustigerweise hielten sich zeitweilig in unserer Stadt mehr Beginen auf, als Graue Mönche zu finden waren.

Zu einem der vorigen Kapitel möchte ich nur soviel anmerken, dass der Übeltäter, welcher für das Grauen in Wismar verantwortlich war, nichts mit dem Stammbaum derer von Gallus zu tun hat, wenngleich uns auch eine geringfügige Namensähnlichkeit verbindet. Wie entsetzlich!

Das Geheimnis der Baumeisterin

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