Читать книгу Europa auf der Intensivstation - Rahim Taghizadegan - Страница 4

1. Europa auf der Intensivstation, ist das nicht eine Übertreibung?

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Es ist eine Analogie und ein Aufhänger für ein Buch, wofür etwas Dramatik zugegebenermaßen günstig ist. Die Analogie lag inmitten der Coronavirus-Pandemie8 nahe.

Ein gewaltiger Schock9 erfasste die Welt, und dieser Kontinent scheint besonders getroffen. Eine Wirtschaftskrise17 scheint unabwendbar, mittels politischer Interventionen12 soll das Schlimmste abgewandt werden. Es ist naheliegend, in einer solchen Situation innezuhalten und Zukunftsfragen zu stellen. Zunächst überwiegen aber die gegenwärtig drängenden Probleme. Da scheint eigentlich Zuversicht geboten, dass wir diese Probleme vielleicht sogar relativ besser lösen können als anderswo, etwa in den USA57.

Ich stehe aber zur Analogie: Die Lebendigkeit Europas ist in besonderer Gefahr. Europa hängt an allerlei Schläuchen und damit immer mehr von künstlichen Interventionen12 ab. Das ist kein negatives Urteil über Europa2 und die Europäer, sondern eine Warnung, dass die alte Dame fragil geworden ist und an einer existenziellen Weggabelung steht: Niedergang6 oder Heilung7.

Das ist wieder allzu dramatisch formuliert, es dient ja auch dem Aufhänger, soll aber eine erste, vereinfachte, Annäherung an das Thema bieten. Vor der Therapie steht die Anamnese, der Krankenbefund. Dieses Buch ist allenfalls eine eingeholte Drittmeinung und folgt weitgehend Minderheitenmeinungen38.

Vor schwerwiegenden Eingriffen ist eine solche Drittmeinung dringend geboten. Bei den Kollegen wird sie Kopfschütteln auslösen. Mein Befund ergibt: Die Patientin ist kranker als diagnostiziert, und dennoch sind die empfohlenen Therapien schlimmer als das Leiden, das zum Teil iatrogen (arztgemacht) ist: die Folge bisheriger Kunstfehler. Lasst die alte Dame wieder an die frische Luft!

Kapitel, die auf dieses verweisen: Einleitung

Europa auf der Intensivstation

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