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10. März 1970

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KLACK.

Eine einzige Fingerbewegung am Abzug und die Kugel klatschte gegen die Wand. Schnell nachladen, grob zielen, abdrücken – und wieder blieb im hellgelben Putz eine kleine Mulde zurück.

Eine kleine Turnhalle verwandelte sich in eine beherrschbare Welt. Nicht einmal seinen Mitstreiter nahm er noch bewusst wahr, vermied es jedoch, in dessen Nähe zu schießen.

Er glitt in einen Rausch. Tausende Jahre menschlicher Entwicklungsgeschichte verdrängten das, was er in sechzehn Lebensjahren an Denkmustern erworben hatte.

Plötzlich betrat ein etwa zehnjähriger Junge die Halle.

Die Schüsse faszinierten ihn, erinnerten an das Pfeifen der Kugeln im Indianerfilm. Er sah sich die Einschusslöcher in den Wänden an, blickte begeistert zu den Schützen.

Vollkommen unerwartet traf der scharfe Schlag sein Gesicht. Mit der rechten Hand griff er an die Stelle – sie färbte sich rot.

Ein etwa drei Millimeter breiter Blutfaden rann aus einer Wunde direkt unterhalb des linken Auges langsam nach unten.

Flut über Peenemünde

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