Читать книгу Wächterkind - Ralf Oswald - Страница 3
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Habt ihr schon ‘mal was von Eleya gehört?
Also, sie is‘ meine Schwester, und ... ich schwöre, sie is‘ ‘ne echte Nervensäge, aber auch ‘ne Art Süßmo.
Tja, egal: Fast alles, was sie angefangen hat, endete als echter Dummfall - isso. Doch irgendwie hat sie‘s hingekriegt, das Chaos in ‘was korrekt Cooles zu drehen. Aber das war nich‘ immer so gewesen, ich erinnere mich noch genau an ihren ersten Auftrag, der alles änderte. Ihr müsst wissen, dass wir Aufträge bekommen, von deren perfekter Umsetzungen sehr viele Schicksale abhängen. Hab‘ ich bereits gesagt, dass wir die Wächter sind? OK, sorry, entspannt euch, nun erst mal der Reihe nach.
Ihr kennt YOLO? Also, das, was ich euch hier erzähle, ist die krasseste Form davon. Wisst ihr, es begann irgendwann in der Steinzeit mit meiner Einschulung als Mönch, Eleya war damals gerade mal Fünf und hat von alldem kaum ‘was mitbekommen. Ich hörte damals auf Dad und, zack ..., so wurde ich zum jüngsten Noob von achthundertzwanzig Mönchen, die als Wissenschaftler und Magier für das „Wohl der Menschen“ sorgten. Wie lange das nun her is‘? Ich erinnere mich echt nicht mehr genau, aber ich erinnere mich noch genau an die ersten Tage in dieser krassen Checkerschule. Dad meinte, wenn ich schon euch allen davon erzähl‘, soll ich mich nich‘ so straight ausdrücken und ein wenig mehr auf Normalo machen, wenn ihr wisst, was ich meine:
„Habe ich es Dir nicht schon hundertmal gesagt?“, dröhnte seine Stimme durch die Hallen des Klosters.
Die Steinkacheln des Bodens schimmerten in einem dunklen Grau, auf dem der Morgennebel einen nassen Film hinterlassen hatte. Wie üblich blieben die stahlbewehrten Holzpforten in der fünften Jahreszeit geöffnet, um eine geistige Einheit mit der Umgebung zu erleichtern. Ich zuckte zusammen. Durch halbgeschlossene Augen erkannte ich, dass er sich mit großen Schritten näherte. Ob er mich meinte oder einen meiner Mitschüler? Für den Bruchteil einer Sekunde blinzelte ich.
„ESRAEL.“
Na klar, er meinte er mich. Er hatte es auf mich abgesehen.
„Antworte mir: Was tust du da?“
Mein Herz begann zu rasen, als er vor mir stand. Mit einem kurzen Blick auf den Optiksensor erhöhte ich die Raumhelligkeit um fünf Stufen und wollte mich vom Meditationsbänkchen erheben, doch meine Beine waren taub. Ein Stechen lief durch meine Oberschenkel, als ich versuchte, zu knien. Mit beiden Händen griff ich an die Waden und begann sie zu massieren.
„Ich übe, mein Lehrer“, antwortete ich hastig. „Ich habe meditiert!“
Er stand direkt vor mir und blickte auf mich herab. Seine dunkelbraune Kutte wurde von einer bronzefarbenen Schärpe zusammengehalten, die ihn als einen der Medioren auszeichnete. Seine Kiefern mahlten aufeinander, dann sagte er mit ruhiger Stimme: „Lüg’ mich nicht an. Du hast mit offenen Augen geträumt, mehr nicht!“
„Aber nein“, empörte ich mich und spürte die stechenden Schmerzen in den Beinen, als das Blut zu zirkulieren anfing, „ich habe gedacht, ich könnte ...“
„Knie’ dich aufrecht hin!“, fiel er mir ins Wort. Mit der geöffneten Hand deutete er nach oben und auf seinem Gesicht zeigte sich erstmals ein leichtes Lächeln.
„Esrael, meinst du, irgendwelche Sonderrechte zu haben, nur weil du der jüngste Schüler bist?“
Erneut zuckte ich zusammen und kniete so aufrecht, wie ich nur konnte, während der Zentralcomputer die Tempelglocke drei Mal läutete, um den Anbruch der dritten Tagesphase einzuleiten.
„Du dachtest also?“, ergänzte er. „Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst nicht denken? Du sollst nur deinen Geist beobachten. Achte einfach darauf, was er macht. Wohin er geht. Schau nur zu, aber begleite ihn nicht.“
„Aber Meister Talan, das versuche ich doch“, brachte ich gequält hervor. Meine Beine brannten mittlerweile wie Feuer, ich traute mich nicht, aufzustehen.
„Esrael, Esrael, merkst du es denn nicht?“, schüttelte er den Kopf. „Genau das ist es ja. Du möchtest es zu sehr“, fuhr er fort, hob seine linke Hand und griff nach dem lederumwickelten Stab, der hinter seinem Rücken hervorragte. „Genau das ist dein Problem. Umso mehr du dich anstrengst, dein Ziel zu erreichen, desto weiter wird es sich von dir entfernen. Erst wenn du alle Wünsche aufgegeben hast, kannst du das torlose Tor durchschreiten. Und erst dann wirst du die Bausteine des Lebens erkennen.“
Mit diesen Worten zog er den Züchtigungsstab aus der Rückentasche und hielt den Griff andächtig mit beiden Händen. Sein Mundwinkel zuckte, und seine Augen nahmen einen verklärten Glanz an.
„Esrael“, ergänzte er scheinbar warmherzig, „lass mich dir dabei helfen. Sitz’ still!“ Dabei sah er mir in die Augen.
Ich spürte, wie ich zu zittern begann. Aber ich würde ihm nicht den Gefallen erweisen, zu jammern.
Fünf Mal sauste der biegsame Stab durch die Luft und klatschte auf meine Oberschenkel.
“Das wird dir helfen, mit Andacht zu knien”, ergänzte er mit diabolischem Grinsen. “Du wirst dich wesentlich besser auf deine Übung konzentrieren können.”
Dann drehte er sich um und ging mit langsamen Schritten in Richtung des Altarraums davon.
„Esrael, glaub’ mir, später wirst du mir dankbar sein. Und nun beginnst du noch einmal von vorne. In einer Stunde bin ich wieder bei dir.“
Ich sagte kein Wort und starrte stur auf den Brunnen, der im Innenhof des Klosters von Nebelschwaden umhüllt wurde. Das beständige Gurgeln des Wasserstrahls war das einzige Geräusch, was im Moment zu hören war.
Doch das bekam ich nur am Rande mit. Mein Geist zog sich zurück und beobachtete. Den eisigen Wind, der von den schneebedeckten Gipfeln wehte, bemerkte ich zwar, schenkte ihm aber keine Beachtung. Der Gedanke, der mir durch den Kopf ging, bereitete mir Angst:
“Irgendwann werde ich es ihm heimzahlen”.
Im nächsten Frühjahr wurde ich Sieben.
Ich kann mich so gut daran erinnern, weil unserer Mönche entdeckte, dass Uvellar, die größere unserer beiden Sonnen, sich in den nächsten vierzigtausend Jahren in eine Supernova verwandeln würde. Ja, richtig, wir hatten zwei Sonnen. Uvellar, der größere, bläulich schimmernde Riese und Denaan, eine kleinere, rote Sonne.
Nun gut, dachte ich, vierzigtausend Jahre sind eine lange Zeit, und unsere Leute würden sich in dieser Zeit einiges einfallen lassen müssen.
Irgendwann, in ferner Zukunft, denn es war ja noch viel Zeit.
Doch dann begannen die Mönche, den zweiten Teil ihrer Entdeckungen zu beschreiben. Wenn sich Uvellar in eine Supernova verwandelt, wird dies einen Zeitriss verursachen, der sich rückwärts in der Zeit ausdehnt. Für unsere Wissenschaftsmönche, denen ich inzwischen seit einem Jahr angehörte, waren diese Phänomene fremd, doch sie wussten eines: die Auswirkungen des Zeitrisses würden rückwärts durch die Zeit wandern und unser Sonnensystem in wenigen Jahren erreichen. Und genau diese Auswirkungen würde dazu führen, dass sich Denaan in kurzer Zeit ebenfalls in eine Supernova verwandeln wird, die alle 17 Planeten unseres Systems verschlingen sollte. Ja, ich weiß, das klingt total unlogisch. Erst soll die große Sonne explodieren, und plötzlich ist genau dies der Grund, weshalb die kleine Sonne auch explodieren soll, und zwar viel früher. Totaler Unsinn, das passt doch gar nicht! Ich verstand es damals nicht. Alleine der Gedanke an dieses Zeitparadox verwirrte mich. Man hatte mir erklärt, dass es irgendetwas mit der Umkehrung von Ursache und Wirkung zu tun hatte. Und dass ich es nicht unbedingt verstehen müsse!
Aber eines ist sicher: JEDER von uns musste alles geben, um eine Lösung zu finden.
Könnt Ihr Euch vorstellen, wie es ist nach etwas zu suchen, wenn man nicht die geringste Ahnung hat, wo man anfangen soll? Nach zwei Jahren geschah es, dass eine Entdeckung gemacht wurde, indem wir Magie und Wissenschaft gleichzeitig nutzten, die alles veränderte. Die Lösung wurde nicht in den Weiten des Universums entdeckt, sondern im Kleinsten, was uns schon immer vor Augen war. In den kleinsten Teilchen, aus denen sich unser Universum zusammensetzt. Atome bestanden aus Baryonen, diese aus Photonen, diese wiederum aus Quarks, und es ging weiter mit immer kleineren Teilchen. Und genau in diesem Allerkleinsten erkannten wir die Lösung, die uns alle retten würde. Ich ahnte nicht, wie sich Alles entwickeln sollte.
Und dann, keine drei Monate später explodierte Denaan in einer Wolke aus Licht.
Vollkommen unerwartet, keiner hatte dies erwartet. In einem Sekundenbruchteil füllte der gleißende Ball den gesamten Himmel und ein letztes Aufschreien von vielen hunderttausend Stimmen wurde hörbar, dann war alles vorbei. Ich hatte keine Zeit mehr, mich von Dad oder Eleya zu verabschieden, es ging einfach viel zu schnell.
Eine Sekunde später, oder auch eintausend Jahre danach, spürte ich, dass ich noch nicht tot war. Ich erkannte, dass ich noch denken konnte. Da war etwas Neues, was ich vorher noch nie erlebt hatte - ich spürte die Anderen. Es war, als wenn man mit allen zugleich reden konnte, jeder erkannte mit einem Mal die Gemeinschaft, der wir angehörten. Doch zu diesen Empfindungen mischte ein weitaus stärkeres Gefühl - man konnte zu jedem einzeln oder zu Allen gleichzeitig reden. Doch im selben Moment erkannte ich, dass es insgesamt nur fünfunddreißig Männer, Frauen und Kinder waren, welche die Katastrophe überlebt hatten. Wir waren beschützt, geborgen, kraftvoll und in unserem jetzigen Zustand körperlos. Ja, ihr hört richtig. Wir hatten keine Hände mehr, mit denen wir etwas anfassen konnten, dafür sehr viele neue Sinne und Fähigkeiten, mit denen wir Dinge bewegen konnten. Wir hatten keine Augen mehr, aber wir erkannten so viel mehr als je zuvor - und da war noch etwas Gewaltiges, was uns mit einem Mal klar war. Die Katastrophe, die uns hierher brachte, war kein Zufall gewesen. Irgendetwas oder irgendjemand hat uns gerufen und hierher gebracht. Und da war noch eine Information, die es vorher nicht gab:
Ab sofort waren wir die WÄCHTER!
Uns allen war ab diesem Moment bewusst, welche Aufgabe wir zu erfüllen hatten. Natürlich hatten wir tausende Fragen? Wieso gerade wir? Gibt es noch andere Wächter? Gab es vor uns schon welche? Wer steckt hinter dieser Ernennung? Gibt es einen Gott?
Und - sind wir nun in seinem Auftrag tätig?
Ich kann mich gut erinnern, dass die Diskussion lange andauerte, letztendlich kamen wir zur Überzeugung, dass eine Antwort auf diese Fragen nur nebensächlich ist. Die Beantwortung würde niemandem etwas nutzen. Fakt ist, dass unsere neuen Kräfte benötigt werden.
Unser gesamtes Universum wird von den beiden tobenden Urkräften beherrscht, die um die jeweilige Vorherrschaft ringen. Zerstörung und Erschaffung, Hitze und Kälte, Liebe und Hass. Ich glaube, ihr nennt sie YIN und YANG. Das Gleichgewicht der Gegensätze. Immer, wenn die Kräfte des Universums im Ungleichgewicht sind, ist es notwendig, dass wir eingreifen müssen. Immer, wenn etwas Extremes eintritt und die galaktische Ordnung stört, greifen wir ein. Wir bringen Ordnung in das Chaos. Wir behüten den normalen Lauf der Ereignisse. Das ist unsere Aufgabe als Wächter. Wir erhielten unsere Anweisungen oder besser gesagt unsere Aufträge nicht mit per Nachricht oder Ähnlichem, wir wussten mit einmal, was zu tun war. Jeweils vier von uns waren für einen Auftrag als Team zuständig und jeder der Vier hatte eine andere Aufgabe. So gab es jeweils einen Koordinator, einen Bewahrer, einen Destruktor und einen Macher, und in diesem Zusammenspiel ließen sich die meisten Probleme korrigieren, indem wir entsprechende Maßnahmen durchführten.
Der Koordinator leitete das Team und hielt alle Fäden in der Hand. Der Bewahrer und der Destruktor waren so etwas wie ein Staatsanwalt und ein Verteidiger, während dem Macher eine besondere Rolle zukam. Der Macher ist derjenige, der vor Ort eingesetzt wird, und für die Dauer des Auftrags hat er seinen Körper wieder. Entsprechend dem Gleichgewicht der Gegensätze bekommt der Macher einen auserwählten Mitstreiter an seine Seite gestellt. Wie zwei Seiten einer Münze bilden sie eine Einheit vor Ort um die Ereignisse zum ursprünglichen Lauf des Schicksals zurückzuführen. Nach dem gewöhnlich kurzen Einsatz trennen sich die Wege, und die Erinnerung der Mitstreiter an uns und den Auftrag verlischt. Manchmal ist es schwierig, verdeckt zu arbeiten, daher gibt es inzwischen viele Berichte über faszinierende Wesen wie „Engel“, “Feen”, “Elfen”, ”Dschinns", aber auch "Dämonen", oder einfach nur “Luzifer”. Wenn jemand von uns im Sinne des YINs tätig war, hieß es oft „Ein Engel hat mir geholfen“. Anders sah es aus, wenn man im Sinne des YANG einen Auftrag hatte, sofort hörte man dann Berichte über Dämonen, Schwarze Elfen oder den Teufel. All diese Beschreibungen hatten laut Augenzeugenberichten eine frappierende Ähnlichkeit mit uns (welch ein Zufall), zum Glück wurden die meisten der Berichte ins Reich der Fabeln und Geschichten verdrängt, aber dank Kino, Büchern und Halloweenpartys ist heutzutage niemand mehr überrascht, sollte er einen von uns sehen. Die Zeit zwischen unseren Einsätzen verbringen wir in einer Art Dämmerschlaf, und so können schnell mehrere hundert Jahre vergehen, bis der nächste Auftrag kommt. Daher bin ich seit vielen tausend Jahren als Wächter tätig, obwohl ich im Prinzip erst knapp fünfzehn Jahre alt bin. Und genauso fühle ich mich auch.
Natürlich ist es immer sinnvoll, einen Auftrag schnell und effektiv auszuführen. Gefühlsduselei ist hier nicht angebracht, immerhin geht es um das Wohl des Universums.
Auch wenn dies manchmal bedeutet, Ereignisse einzuleiten, die manch einer als grausam und schrecklich empfinden würde. Den Stamm der neuen Menschen mit Waffen zu versorgen, damit sie sich gegen den wesentlich kräftigeren Neandertaler durchsetzen konnten, war echt notwendig. Das mit der Sintflut war so eine Sache, aber ich glaube, dass es ganz gut war. Ebenso notwendig war der plötzliche Zerfall des ägyptischen Reiches, die Alternativen hierzu waren unglaublich. Der Untergang der Mayas durch die vierzehnmonatige Dürrekatastrophe war nicht ganz so geplant, dafür war die Schwarze Pest im so genannten Mittelalter ein voller Erfolg.
Und das sind nur ein paar kleine Beispiele, die sich auf einem Planeten zugetragen haben, der sich in meinem Verantwortungsbereich befand. Wären wir gescheitert, hätte dies schreckliche Konsequenzen nach sich gezogen.
Doch seit einiger Zeit werde ich von Zweifeln geplagt.
Ist es in Ordnung, sich auf diese Art und Weise in die normalen Geschehnisse einzumischen? Gerade diesmal ist das Ungleichgewicht stärker als je zuvor. Der harmonische Ausgleich von YIN und YANG ist aufs Extremste gefährdet, gigantische Konsequenzen für das gesamte Universum wären die Folge.
Meistens ist es so, dass die Kraft, welche ich persönlich als „Das Böse“ bezeichne, die Ursache für eine Störung war, die wir zu bereinigen hatten.
Heute war es jedoch anders.
Diesmal ist es „Das Gute“, was die Entwicklung des Universums gefährdet.
Und wir sollen in unserem nächsten Auftrag das Gute bekämpfen, damit alles ins Lot kommt. Wie gesagt, ich hatte Zweifel. Nein, mehr noch, ich war mir meiner Sache ganz und gar nicht mehr sicher. Ich konnte mir nicht mehr vorstellen, dass dies im Sinne des Universums sein sollte, und so hatte ich mir in den letzten Monaten einen Plan zurechtgelegt, und der Zeitpunkt, ihn zu verwirklichen, schien nun zu kommen. Ich würde sehr vorsichtig vorgehen müssen, denn ich stand alleine mit meiner Überzeugung da.
Ich merke, dass ihr noch Fragen zu der Art unserer Aufträge habt. Glaubt mir, es ist auch für mich immer noch etwas verwirrend, am besten erzähle ich Euch jetzt, wie die Geschichte mit meiner Schwester weiterging, denn ihre Geschichte hat auch mit mir zu tun.
Eleya ist die Jüngste von uns allen, zum Zeitpunkt des Übergangs war sie zwölf Jahre alt. Wenn wir unsere Aufträge erhalten, wissen wir gleichzeitig, wer von uns welche Rolle übernehmen soll, und Eleya war bisher niemals mit einer Aufgabe betraut worden. Umso mehr wunderten wir uns, dass gerade jetzt bei diesem sehr wichtigen Auftrag Eleya die Rolle als Macher ausüben sollte. Ausgerechnet Eleya, also wirklich! Zum Glück sind wir meistens körperlos, sonst würde ich bezweifeln, dass sie sogar ihre Schuhe richtig zubinden kann. Aber egal, diesmal passte mir die Auswahl, denn ich bezweifelte, das Eleya den Auftrag bewältigen konnte. Und genau dies war ganz in meinem Sinn. Ich musste sie nur in ihrer tapsigen Art unterstützen, damit dieser Auftrag in den Sand gesetzt wird, dann hätte ich auch mein Ziel erreicht.
Ich war diesmal als Destruktor eingeteilt, meine Aufgabe war es, den Macher zu unterstützen und gleichzeitig mit allem zu versorgen, damit er seinen Auftrag ausführen kann. Außerdem war es meine Aufgabe, das “Partnerwesen”, wie wir es nennen, auf seinen Auftrag vorzubereiten. Manchmal musste man sehr behutsam vorgehen, doch ich dachte, dass diesmal ein etwas zügigeres Vorgehen angebracht war. Ich hatte auch schon eine Idee, wie ich vorgehen könnte, daher leitete ich nun die erste Kontaktaufnahme ein.