Читать книгу 99 seichte Fragen für tiefgründige Unterhaltungen zwischen Eltern und Kindern - Ralph Caspers - Страница 37

Sechszehn

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Wenn ich so überlege, welche Fähigkeiten ich überhaupt habe, dann kommt mir das meiste eher nicht so besonders vor. Kennst du das? Es ist manchmal ganz schön schwierig, sich selbst oder die eigenen Fähigkeiten vor anderen Leuten gut zu finden. Und so eine geheime Fähigkeit ist doch etwas, das man gut finden kann. Oder kann eine geheime Fähigkeit auch etwas sein, das aus gutem Grund geheim bleibt? Schließlich kann ich ja schlecht damit angeben, richtig gut in der Nase bohren zu können, einhändig klatschen oder so schielen zu können, dass es aussieht, als würden sich meine Augen unabhängig voneinander bewegen – wie bei einem Chamäleon. Auch dass ich meiner Katze „Sitz!“ und „Platz!“ beigebracht habe, liegt weniger daran, dass ich ganz gut erklären kann, sondern daran, dass sie so verfressen ist.

Es gibt ein geheim gehaltenes Talent, das mir schon oft geholfen hat und bei dem ich sehr froh bin, dass ich es habe: Ich kann mir sehr gut aus langweiligen und nervigen Situationen einen Spaß machen. Ich kann einfach so meine Haltung ändern – von „ich finde alles doof“ hin zu „das ist ja richtig lustig hier“. Wenn zum Beispiel alle Kassenschlangen im Supermarkt so lang sind, dass ich überall Stunden warten muss, dann tue ich so, als wäre ich Teil eines Schlangenrennens und kommentiere genau wie die Kollegen vom Sport, jede Bewegung der einzelnen Schlangen und analysiere Spielzüge und Strategien. Natürlich nur in Gedanken. Das macht mir so viel Spaß, dass ich nicht nur der einzige Mensch bin, der sich am liebsten die längsten Schlangen aussucht, ich werde auch regelmäßig von den Leuten an der Kasse gefragt, was mir denn so gute Laune macht.

Wer außer dir kennt deine geheimen Fähigkeiten? Und wann und wo setzt du sie ein?

99 seichte Fragen für tiefgründige Unterhaltungen zwischen Eltern und Kindern

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