Читать книгу 99 seichte Fragen für tiefgründige Unterhaltungen zwischen Eltern und Kindern - Ralph Caspers - Страница 39
Siebzehn
ОглавлениеWas genau macht Freitag, den 13., zu einem Unglückstag? Die Häufigkeit ist es nicht, denn Sonntag, der 1., kommt genauso oft vor. Tatsächlich ist es so: Wenn der 1. eines Monats auf einen Sonntag fällt, gibt es in diesem Monat einen Freitag, den 13. Na, wenn das kein Unglückszeichen ist! Dennoch wird jeder Sonntag, der 1., ziemlich gelangweilt von den meisten Menschen aufgenommen.
Liegt es vielleicht am Freitag? Wenn ich schnell tippe, kommt es regelmäßig vor, dass ich statt „Freitag“, „Freutag“ schreibe. Das „I“ und das „U“ sind nämlich direkte Tastaturnachbarn. Und Freutag passt auch ganz gut zu einer englischen Redensart, die viel mit Freitag zu tun hat: „Thank God it’s friday!“ Auf Deutsch: „Gottseidank ist Freitag!“ Freitag ist der Tag, der das Wochenende einleitet. Spricht nicht unbedingt für Unglück. Im Islam ist der Freitag außerdem ein Feiertag.
Bringt die 13 vielleicht Unglück? Diese Zahl bekommt zum Beispiel durch das Märchen von Dornröschen einen negativen Geschmack. Es war die 13. Fee, die für viel Unglück sorgte – aus Rache, weil sie nicht zu Dornröschens Fest eingeladen wurde. Gleichzeitig ist die 13 aber in vielen anderen Kulturkreisen eine Glückszahl, wie zum Beispiel im Judentum.
Wer bestimmt eigentlich, was Glück bringt oder nicht? In Italien zum Beispiel hat die 17 den Status der Unglückszahl. Bei den Römern wurde 17 nämlich XVII geschrieben. Stellt man die Buchstaben um, ergibt das „VIXI“. Das ist die Vergangenheitsform von „vivere“ und heißt auf Deutsch „Ich habe gelebt“. Wer gelebt hat, ist tot. Na, wenn das mal kein Pech ist.
Vielleicht sind es weder Freitag, der 13., noch Sonntag, der 1., die Unglück bringen. Vielleicht bringt es einfach nur Unglück, abergläubisch zu sein.