Читать книгу Mensch und Künstliche Intelligenz - Ralph-Miklas Dobler - Страница 27
2.1Einführung
Оглавление„The thing about science fiction is, it isn’t really about the future. It’s about the present. But the future gives us great freedom of imagination. It’s like a mirror. You can see the back of your own head.“ (Ursula Le Guin, 2019)
Maschinenmenschen und Künstliche Intelligenzen (KI) zählen seit Fritz Langs Metropolis (1927) als visionäres Element berühmter Blockbuster. Die Fiktion vermag es dabei Zukunftsvorstellungen, Hoffnungen und Ängste narrativ zu verarbeiten und dadurch ein Bild zu generieren, wie die Welt später aussehen könnte. Dabei hat die Technik in den Science-Fiction-Filmen kaum etwas mit der realen Arbeit von KI-Forschern zu tun. Die Fiktion ermöglicht es jedoch, die allgemeine Wahrnehmung technischer Errungenschaften aufzugreifen, in die Zukunft zu projizieren und ihrer gegenwärtigen "Unmöglichkeit" zu berauben. Der Einfluss der Science-Fiction auf die Realität ist dabei nicht zu unterschätzen. Science-Fiction-Filme dienen oftmals als Initialzündung für die Forschung, seien es Tablets oder Smartphones, die bspw. in Star Trek schon seit den 1960er Jahren auf der Kinoleinwand zu sehen sind. So wurde 2017, in Anlehnung an den Film RoboCop aus dem Jahr 1987, der weltweit erste Robocop in Dubai vorgestellt, welcher die Polizeikräfte unterstützen soll (vgl. Deulgaonkar, 2017). Zudem zeigen die Ergebnisse einer deutschlandweiten Umfrage der Gesellschaft für Informatik e. V. (GI) zum Thema KI, dass der Großteil der Befragten bekannte Roboter aus Science-Fiction-Filmen mit Künstlichen Intelligenzen assoziiert (vgl. Gesellschaft für Informatik, 2019). Die meisten Teilnehmer*innen nannten R2D2 und den Terminator, wenn sie sich Maschinen mit KI vorstellen sollten. Dieses Ergebnis verdeutlicht die Notwendigkeit der näheren Betrachtung von KI im Film, da beide in vielen Köpfen unmittelbar miteinander verknüpft sind. Zudem bedienen sich Science-Fiction-Filme oftmals irrationaler Ängste vor der menschlichen Unterlegenheit gegenüber der KI. So imaginiert die Science-Fiction etwa ein posthumanistisches Zeitalter, in dem Menschen nicht mehr die Vormachtstellung über alles Leben innehaben. Dies sind jedoch lediglich Zerrbilder der Realität, so wird Künstliche Intelligenz immer wieder mystifiziert.
In dem folgenden Kapitel wird anhand verschiedener Filmbeispiele diskursiv das Verhältnis und der Einfluss von Filmen auf die Mensch-Maschine-Kooperation diskutiert, indem die Fragen gestellt werden, Wer? Wen? Wozu? baut.