Читать книгу Mensch und Künstliche Intelligenz - Ralph-Miklas Dobler - Страница 36
2.3Zusammenfassung
ОглавлениеDie aufgeführten Filmbeispiele zeigen, dass sich die Darstellung von KI im Film zwar stetig ändert, viele Filme sich jedoch noch immer ähnlicher Muster und narrativer Elemente bedienen. KI sind entweder Verheißung oder Verhängnis, es gibt kaum Spielraum für Kompromisse. Die Künstlichen Intelligenzen werden programmiert, um den Menschen zu unterstützen, doch zeigt sich insbesondere bei den körpergebundenen KI, dass sie lediglich als moderne Form des Sklaven für ihre Besitzer*innen dienen. Die Fragen Wer? Wen? Wozu? lassen sich immer wieder gleich beantworten: Wer? ist der Mensch, Wen? ist die KI und Wozu? ist die Funktion als untergeordnetes Werkzeug der Menschheit. KI unterstehen dem Menschen, wobei eine friedliche Ko-Existenz ausgeschlossen ist. Die emanzipative Subjektwerdung der KI resultiert zumeist im Krieg zwischen Mensch und Maschine. Vor allem in den älteren Filmen sind Maschinen das Feindbild der Menschheit. Dabei kommt es zu kognitiven Verzerrungen, sogenannten Bias, die zu falschen Darstellungen tatsächlicher Verhältnisse führen. Erst ab der Jahrtausendwende werden zunehmend auch positive Eigenschaften künstlicher Intelligenzen aufgezeigt und Chancen der Mensch-Maschine-Kooperation diskutiert.
Bei den Fragen, wie viel Realität in der Fiktion steckt und wie viel Einfluss die eine auf die andere hat sind keine eindeutigen Antworten möglich. Einerseits gibt es zwar bereits Erfindungen, deren Vorbild Ideen aus der Science-Fiction sind, z. B. Tablets wie in Star Trek. Andererseits sind humanoide Roboter, die über eine künstliche Intelligenz verfügen, nicht im Mittelpunkt der Forschung um KI. So finden aktuelle Thematiken, wie bspw. Big Data und Machine Learning, kaum Erwähnung in Hollywood-Blockbustern. Die Fiktion beschäftigt sich dabei immer wieder mit der Verarbeitung philosophischer Fragen, inwiefern sich der Mensch von der KI unterscheidet oder gar welche Rechte der KI zustehen sollten. Literatur und Film vermögen es als Spiegel der technisierten Gesellschaft die Chancen und Risiken der fortschreitenden wissenschaftlichen Entwicklung aufzuzeigen und können somit den ethischen Diskurs um verschiedene Perspektiven erweitern. So sollte die Fiktion vor allem aber auch dazu dienen die menschliche Arroganz und den Hochmut aufzuzeigen, um die Selbstreflektion des Menschen anzuregen, welche einen enormen Einfluss auf die Zukunftsgestaltung hat.