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Marion

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Ohne ein weiteres Wort setzt sich Marion zu Roy ins Auto. Er hält vor einem alten Haus im Osten der Stadt. „Hier wohne ich“, sagt er.

„Es ist keine Villa, aber ganz okay.“

Im kleinen Hinterzimmer steht ein großes Bett.

Dort schlafen sie miteinander, stundenlang.

Roy tut Dinge, die Marion noch nie erlebt hat.

Danach liegt sie in seinen Armen.

Sie hört, wie er atmet.

Sie hört auch Geräusche aus der Nachbarwohnung.

Erst sind es Schreie, danach weint jemand.

Ist es eine Frau oder ein Kind?

Um vier Uhr früh will Marion gehen.

Es klingt kindisch, aber sie muss nach Hause.

Roy lacht kurz auf.

„Du bist neunzehn, Marion“, meint er.

„Ich kenne Mädchen, die bleiben die ganze Nacht weg. Und die sind erst fünfzehn.“

„Ja, aber ich muss wirklich heim.

Sonst macht sich meine Mutter Sorgen.“

Roy weiß natürlich nichts von Holger.

Sie kann es ihm nicht erzählen.

Dass ihr Bruder Holger plötzlich weg war.

Vor zwei Jahren. Einfach so.

Und dass sie nie wieder von ihm gehört haben.

Ihre Eltern machen sich jetzt umso mehr Sorgen um Marion.

Das einzige Kind, das ihnen geblieben ist.

Roy bringt Marion nach Hause.

Eine letzte Umarmung im Auto.

Dann fährt er davon.

Er fragt nicht, ob sie sich wieder verabreden wollen.

Rache

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