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III. DIE ERDE – FLACH ODER RUND?EIN KURZER HISTORISCHER ÜBERBLICK: REZEPTION IN DER NEUZEIT

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1543, nur wenige Tage vor seinem Tod, veröffentlichte Nikolaus Kopernikus – seines Zeichens Astronom und Mathematiker, u.a. auch Domherr, Jesuit und Freimaurer (die Societas Jesu war kaum ein Jahrzehnt zuvor gegründet worden; „Fakt dürfte auch sein, dass die katholische Kirche in dieser Phase des Verlusts der Bedeutungshoheit den Orden der Jesuiten, aus deren Reihen sowohl Kepler wie auch Kopernikus … hervorgingen, installierte. Dieser Orden war in der Folgezeit das wohl wichtigste Instrument, um den Schäfchen das neue heliozentrische Weltbild … einzuhämmern“ [Blog von Hermsdorf, D.: Betrugsmodell „Flache Erde“ – #Verschwörungstheorie, https://filmdenken.de/betrugsmodell-flache-erde-verschwoerungstheorie/, abgerufen am 27.06.2017]) –, nur wenige Tage vor seinem Tod also veröffentlichte Kopernikus sein Hauptwerk „De revolutionibus orbium coelestium“ (Über die Umschwünge der himmlischen Kreise), welches die Erde nicht nur als rund, sondern als nicht mehr im Mittelpunkt eines nunmehr helio-(statt geo-)zentrischen Weltbildes postulierte. Mit anderen, einfacheren Worten: Es drehe sich nicht mehr die Sonne um die Erde, vielmehr die (runde) Erde um die Sonne.

Lange soll Kopernikus mit dieser Veröffentlichung gezögert haben; in neupythagoreischer (will meinen: freimaurerischer) Tradition (s.: Anmerkung. Zu Pythagoras, S. 64 ff.) durften solch fundamentale Erkenntnisse nur „Insidern“ vermittelt, jedoch nicht dem gemeinen Volk publik werden (Kearney, H.: und es entstand ein neues Weltbild – Die wissenschaftliche Revolution vor einem halben Jahrtausend. Kindler Verlag, München, 1971).

Vor Kopernikus hatten bereits andere ein heliozentrisches Weltbild diskutiert; Nikolaus von Kues (Nicolaus Cusanus, 15. nach-chr. Jhd., Mystiker, Philosoph und Mathematiker an der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit) dürfte der bekannteste von ihnen sein: „Nachdem Nikolaus von Kues im ersten Buch ´De docta ignorantia´ (1440) am Begriff des Absolut Größten (maximum absolutum) seine Gotteslehre dargelegt hat, entwickelt er nun in Buch II aus dem Begriff des Eingeschränkt Größten (maximum contractum), unter dem das Universum gedacht wird, in spekulativer Entfaltung eine in neuzeitliches Denken vorausweisende Kosmologie, durch die er berühmt und Giordano Bruno zum Vorbild wurde: die Theorie des einen unendlichen Universums, das weder geozentrisch noch heliozentrisch zu denken ist (https://meiner.de/die-belehrte-unwissenheit-11519.html, abgerufen am 27.06. 2017; e. U.).

Zunächst wurde das kopernikanisch-heliozentrische Weltbild als Hirngespinst abgetan; Martin Luther soll geäußert haben: „Der Narr will mir die ganze Kunst Astronomia umkehren! Aber wie die Heilige Schrift zeigt, hieß Josua die Sonne stillstehen und nicht die Erde!“ (Zit. nach: Hosemann, J. P.: Auf dem Weg zur Erklärung der Welt. Meilensteine der Physik und Astrophysik. Logos Verlag, Berlin, 2014, S. 33.) Er, Luther, habe sich dabei auf Josua 10,12-13 bezogen: „Damals redete Josua mit dem Herrn an dem Tage, da der Herr die Amoriter vor den Israeliten dahingab, und er sprach in Gegenwart Israels: Sonne, steh still zu Gibeon, und Mond, im Tal Ajalon! Da stand die Sonne still und der Mond blieb stehen, bis sich das Volk an seinen Feinden gerächt hatte. Ist dies nicht geschrieben im Buch des Redlichen? So blieb die Sonne stehen mitten am Himmel und beeilte sich nicht unterzugehen fast einen ganzen Tag“ (zit. nach der Lutherbibel von 2017).

Melanchthon bezichtigte Kopernikus (1550, Initia doctrinae physicae, s. beispielsweise Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10192385_00369.html, Abruf am 27.06. 2017) des Plagiats; er, Kopernikus, habe lediglich bei Aristarch(os) von Samos (s. S. 79) Anleihe ge- und dessen heliozentrische Vorstellung übernommen.

Wie dem auch sei – Kopernikus´ Werk diente zunächst nur als Rechenmodell: Es war Galileo Galilei, der (Anfang des 17. Jahrhunderts) durch seine astronomischen Beobachtungen (mit Hilfe des nach ihm benannten Fernrohrs) weitere Argumente für die reale Existenz eines heliozentrischen Universums liefern zu können glaubte.

Dass Galilei dieses nach ihm benannte Fernrohr selbst erfunden oder wesentlich weiterentwickelt habe, wird im Übrigen nicht nur von Brecht in Abrede gestellt (Leben des Galilei, 2. Akt: „Galilei: Ich habe es [das Fernrohr] verbessert. Ludovico: Jawohl, Herr. Ich sah, Sie machten das Futteral rot. In Holland war es grün“):

„Sechs Jahre vor ihm schon hatte nämlich ein Zacharias Janssen aus Middelburg das Fernrohr erfunden. Zwei Jahre vor Galilei war die holländische Erfindung bereits auf der Frankfurter Messe im Dutzend feilgeboten worden. Tatsächlich hat Galileo Galilei das protestantische Fernrohr ein bisschen katholisch umgebastelt“ (Zander, H. C.: Warum die Inquisition im Fall Galilei Recht hatte. Welt N24 vom 18.01.2008, https://www.welt.de/kultur/history/article1564612/Wa-rum-die-Inquisition-im-Fall-Galilei-Recht-hatte.html, abgerufen am 27.02.2017).

Und „[u]m die Wahrheit herauszufinden, braucht man in den meisten Fällen kein Fernrohr. Manchmal genügt … ein gutes Gedächtnis. ´Erstens: Für alle Himmelskreise gibt es nicht nur einen Mittelpunkt´, hatte schon im Jahr 1507 ein gewisser Domherr Koppernigk in Heilsberg im Ermland geschrieben. Und weiter: ´Zweitens: Die Erde ist nicht der Mittelpunkt der Welt. Drittens: Alle Planeten umkreisen die Sonne als ihren wahren Mittelpunkt ... Sechstens: Die Sonne dreht sich nicht um die Erde, sondern umgekehrt.´ Und so weiter und so fort. Und so weiter und so fort, rund 100 Jahre vor Galilei“ (ibd.).

Mit anderen Worten: Galileo hatte das heliozentrische Weltbild nicht begründet, nicht einmal entscheidend weiterentwickelt; selbst das nach ihm benannte Fernrohr hatte er nicht erfunden: „Dass sie es da mit einem Genie zu tun hatte, war der Inquisition [gleichwohl] klar. Frage nur, was für ein Genie. Eher wohl Europas erstes Medien-Genie. Ein Genie der Selbstdarstellung“ (ebd.).

Der dänische Astronom Tycho Brahe (1546-1601) widersprach entschieden der (kopernikanisch) heliozentrischen Vorstellung: Bei einem Kreisen der Erde um die Sonne müssten die Abweichungen der (zur Erde dann relativen, nicht fixen) Positionen der Sterne auf jeden Fall zu sehen sein – wenn sich die Erde auf ihrer von Kopernikus postulierten Bahn um die Sonne den Sterne nähere, müssten diese scheinbar zusammen-, wenn sie, die Erde, sich von den Sternen entferne, müssten diese auseinanderrücken.

Indes: Eine Positionsänderung der Sterne sei nicht wahrnehmbar; das Fehlen irgendeiner sichtbaren Verschiebung sei als (ein) entscheidender Mangel des heliozentrischen Modells zu werten.

Kopernikus versuchte, die Ungereimtheit zu lösen, indem er behaupte, die Entfernung der Erde zu den Sternen sei so (unendlich) groß, dass eine kleine Verschiebung letzterer – dadurch, in der Tat – rein mathematisch nicht feststellbar (und natürlich auch nicht wahrnehmbar) sei.

Dem Gegenargument, so weit entfernte Sterne seien überhaupt nicht mehr sichtbar, begegnete Kopernikus mit der Behauptung (die indes allenfalls als Spekulation bezeichnet werden kann), dass die Sterne riesige Gaskugeln seien, Milliarden mal größer als die Sonne.

Kopernikus konnte sein heliozentrisches Weltbild mithin nur dadurch aufrechterhalten, dass er die Sterne ins Gigantische aufblähte und Billionen von km von der Erde „wegrückte“ (Dubay, E.: Die Geschichte der flachen Erde, https://www.youtube.com/watch?v=3LYWTwaDdq8, abgerufen am 28.06. 2017).

Die Entfernung der Erde zur Sonne „berechnete“ Koper-nikus mit 5.457.607 km und 373 m (ibd.); man ist geeignet anzumerken, dass die Exaktheit seiner Vermessung bei den gigantischen Größenordnungen der zu vermessenden Dimensionen als geradezu genial zu bezeichnen ist. Oder aber als Konstrukt mit eher spekulativer Grundlage und zweckdienlicher Absicht.

Brahe seinerseits argumentierte, weiterhin, eine Kanonenkugel, die in Richtung der sich (angeblich von West nach Ost) drehenden Erde abgeschossen werde, müsse viel schneller und weiter fliegen als eine in Gegenrichtung, mithin entgegen der Erddrehung abgefeuerte (Grant, E. [Ed.]: In Defense of the Earth´s Centrality and Immobility: Scholastic Reaction to Copernicanism in the Seventeenth Century. Trans-actions of the American Philosophical Society. Volume 74, Part 4, 1984, p. 43; eine vergleichbare Problematik ergibt sich heute bei Flugzeugen, die von West nach Ost resp. von Ost nach West fliegen).

Diesem Einwand begegnete – in der zweiten Hälfte des 16. Jhd. – der Mathematiker und Astronom Christoph Rothmann (in seinem berühmten Brief an Tycho Brahe vom 14. Januar 1595. In: Dreyer, E.: Tychonis Brahe Dani Opera omnia VI, Kopenhagen, 1919) mit der Entgegnung, dass sowohl Geschoss als auch Kanone an der Erdbewegung teilnähmen; dadurch sei Brahes Einrede hinfällig.

Rothmann. Liebster, nimmt damit (implizit) Isaac Newtons Gravitationslehre vorweg, vernachlässigt jedoch den eklatanten Widerspruch, dass, angeblich, Kanone und Kugel – letztere auch während ihres Fluges! – durch die Gravitation in der Erdanziehung gehalten werden (somit beide, Kanone wie Kugel – vermeintlich, vorgeblich –, gemeinsam der Erdbewegung folgen), dass andrerseits aber die Kanonenkugel die Gravitation überwinden muss, ansonsten sie nicht (von der Kanone weg) fliegen könnte. Während sie – angeblich, gleichzeitig – von der Erde und von deren Anziehung festgehalten wird!

Ähnlich der Kanonenkugel erginge es einem Schmetterling, der sich, einzig und allein durch den zarten Schlag seiner Flügel, in die Luft erheben kann, obwohl er doch, angeblich, von den gewaltigen Kräften der Gravitation festgehalten wird. Der somit, mit Leichtigkeit, jene Schwerkraft überwinden würde, die gleichwohl so groß sein müsste, dass sie uns alle auf der Erde festhält.

Obwohl diese, letztere, sich, angeblich, mit ca. 1600 km/h um sich selbst dreht – am Äquator betrage die Geschwindigkeit: 2πr/24h ≈ 40.000km/24h ≈ 1.670km/h; an einem definierten Breitengrad sei die Geschwindigkeit am Äquator mit dem cos (Kosinus) eben dieses Breitengrades zu multiplizieren – und mit einer Geschwindigkeit von etwa 100.000 km/h durchs All rast.

Eine merkwürdige Kraft, diese Schwerkraft: Einerseits riesengroß, andrerseits durch den Flügelschlag eines Schmetterlings zu überwinden!

Oder aber. Liebster: Die Gravitationslehre ist ein fulminanter Schwindel, eines der bombastischen Lügengebilde, die zu erklären versuchen, was sich dem gesunden Menschenverstand nicht zu erschließen vermag (s. im Folgenden, namentlich den Exkurs S. 109 ff.).

Ex nihilo nihil fit - Die Lüge von der Evolution, die Mär, die Erde sei eine Kugel

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