Читать книгу Ex nihilo nihil fit - Die Lüge von der Evolution, die Mär, die Erde sei eine Kugel - Richard A. Huthmacher - Страница 29
VON TYCHO BRAHE UND JOHANNES KEPLER BIS ZU ISAAC NEWTON
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Im Gegensatz zu dem heliozentrischen Modell von Kopernikus und Galilei entwickelte Tycho Brahe sein eigenes Tychonisches Weltsystem und Welt-/Planetenmodell, wonach im Zentrum der Welt (des Universums) fest und unverrückbar die Erde steht, um die sich die Sonne dreht. Um letztere – die Sonne – indes (und nicht um die Erde) drehen sich, so Brahe, die (anderen) Planeten. Insofern kann man Brahes Modell auch als geo-helio-zentrisch bezeichnen (Siebert, H.: Die große kosmologische Kontroverse. Rekonstruktionsversuche anhand des Itinerarium exstaticum von Athanasius Kirchner SJ [1602-1680]. Franz Steiner Verlag, 2006).
Gegen dieses tychonische System gab es indes erheblichen Widerstand, nicht zuletzt durch den Brahe-Schüler Johannes Kepler (1571-1630), Mathematiker Kaiser Rudolphs II.:
„Wie Tycho Brahe starb, steht noch in den Sternen (FAZ vom 19.11.2012, http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/daenischer-astronom-wie-tycho-brahe-starb-steht-noch-in-den-sternen-11964614.html, abgerufen am 29.06.2017) … Die Quecksilber-Hypothese geht auf das Jahr 1996 zurück. Damals hatten sich schwedische und dänische Forscher ein Barthaar vorgenommen, das bei der letzten Öffnung der Grabplatte 1901 entnommen worden war und das einschließlich der Wurzel erhalten ist. Sie kamen zu dem Schluss, dass der Astronom einen Tag vor seinem Tod eine hohe Dosis Quecksilber zu sich genommen hatte …
Über die Todesursache soll nun eine Untersuchung der Zähne des Gelehrten Auskunft geben. Bis dahin darf weiter spekuliert werden, zum Beispiel über Johannes Kepler, Brahes deutschen Assistenten, Konkurrenten und Erben seines wissenschaftlichen Nachlasses. Über Kepler schwebt der Verdacht, Brahe aus Neid und Eifersucht aus dem Weg geräumt zu haben …“
Jedenfalls erhielt Kepler nach Brahes Tod – die offizielle Todesursache war eine „Blasen-Infektion“ (heute würde man wohl von einer Urosepsis aufgrund einer geplatzten Harnblase sprechen) –, jedenfalls erhielt der Schüler Kepler Zugriff auf die begehrten Aufzeichnungen seines Meisters Brahe; Kepler gestand unumwunden: „Als Tycho starb, nutzte ich die Abwesenheit von Nachfolgern oder seinen Mangel an Umsicht schnell aus, indem ich mich … des Observatoriums bemächtigte“ (Dubay, E.: Die Geschichte der flachen Erde, https://www.youtube.com/watch?v=3LYWTwaDdq8, abgerufen am 29.06,2017).
Und Kepler verwendete fürderhin Brahes Aufzeichnungen und Erkenntnisse, um das kopernikanische Modell der Erde zu verfechten (und dachte sich sogar eine neue Entfernung der Erde zur Sonne aus; 19.918.528 km und 819 m sei der wahre Abstand zwischen den beiden Himmelskörpern [ibd.]) – so viel zur Integrität von „Wissenschaftlern“ und „Wissenschaft“.
Diese kopernikanische-keplersche-galileische Vorstellung von einer runden Erde in einem heliozentrischen All überdauerte die Jahrhunderte; aus einem All wurden im Laufe der Zeit unendlich viele Universen; dadurch verloren Erde und Menschheit – ganzheitlich betrachtet – immer mehr an Bedeutung, waren sie doch nur winzige Partikel eines unermesslich großen Ganzen.
Dieser Umstand indes soll, hic et nunc, nicht Gegenstand weiterer Überlegungen sein; vielmehr steht die flache Erde im Fokus der Betrachtungen: „Seit etwa 2015 erlebt die Theorie von der flachen Erde wieder eine gewisse Verbreitung durch diverse Verschwörungsideologen im Internet“, schreiben die Verschwörungs-Praktiker von Wikipedia (Wikipedia: Flache Erde, https://de.wikipedia.org/wiki/Flache_Erde#cite_note-21, abgerufen am 29.06.2017).
Ergo: Schauen wir uns diese „Verschwörungstheorien“ im Folgenden näher an.
Zuvor indes scheint vonnöten, eine conditio sine qua des heliozentrischen Weltbildes unter die Lupe zu nehmen – die (Hypothese von der) Schwerkraft (Gravitation), die (wohl) von Isaac Newton entwickelt (zumindest mathematisch formuliert) wurde.
Nebenbei bemerkt – wie Dir sicher bekannt, Liebster – erhob auch Robert Hooke, Zeitgenosse Newtons, namentlich bekannt durch das hooksche Elastizitätsgesetz, den Anspruch, Begründer der Gravitations-Theorie zu sein, und war mit Newton diesbezüglich in einen langjährigen Prioritätsstreit verwickelt (Birch, T.: The history of the Royal Society of London for improving of natural knowledge from its first rise. As a supplement to: The same [Ed.]: The philosophical Transactions. Band 2. A Millar in the Strand, London, 1756):
„During the second half of the seventeenth century, the outstanding problem in astronomy was to understand the physical basis for Kepler’s laws describing the observed orbital motion of a planet around the Sun. In the middle 1660s, Robert Hooke (1635-1703) proposed that a planet´s motion is determined by compounding its tangential velocity with the change in radial velocity impressed by the gravitational attraction of the Sun, and he described his physical concept to Isaac Newton … in correspon-dence in 1679. Newton denied having heard of Hooke´s novel concept of orbital motion, but shortly after their correspondence he implemented it …” (Nauenber, M.: Robert Hooke’s Seminal Contribution to Orbital Dynamics. Abstract. Physics in Perspective. March 2005, Volume 7, Issue 1, pp 4-34. DOI: 10.1007/s00016-004-0226-y.)
Plagiieren, Lügen und Betrügen waren im damaligen „Wissenschaftsbetrieb“ anscheinend ebenso präsent wie im heutigen.