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Als ich an der Grabstelle ankam, war der Steinmetz schon da. Er hantierte am Sockel des Grabsteins.

Die Schwierigkeit bleibt die Verschraubung. Am sichersten wäre, den ganzen Stein auszuheben, sagte er zur Begrüßung. Ich müsse ihm helfen. Allein schaffe er es auf keinen Fall. Die paar Meter von der Grabstelle zum Lieferwagen haben es in sich, meinte der Steinmetz.

Erst jetzt sah ich das Auto. Es stand quer zum Aufgang G. Mit Aufgang G begannen die Erdstellen für Familiengräber. Sie zogen sich hin bis Aufgang L. Der Motor des Lieferwagens lief. Die Laderampe war herruntergefahren. An ihre Enden rechts und links leuchten rot Blinklichter.

Der Gottesacker war glücklicherweise nicht tief gefroren. Der Steinmetz zeigte auf einen Erdbohrer. Er hatte ihn in den Boden des Gehweges gedreht. Er holte ihn heraus und hielt ihn mir vor die Nase.

Höchstens zehn Zentimeter.

Mit den Fingern wischte er die Erde ab, die oberhalb der zehn Zentimeter am Bohrer haften geblieben war.

Ich habe die Expertisen mitgebracht, sagte ich. Es ist ein echter Vargas.

Der Steinmetz winkte ab.

Das habe ich mit geschlossenen Augen gesehen. Dazu brauche ich keine Spezialisten. Laß mal stecken den Schriftkram. Am besten, vergiß ihn. Wenn wir den Stein hier heute loskriegen, hast du unverschämtes Glück. Ich habe einen Abnehmer. Bis 20 Uhr müssen wir geliefert haben. Das war die einzige Bedingung. Glaub mir, das ist ein gutes Geschäft. Du sparst den ganzen Krempel mit dem Amt für Deutsche Kulturgüter und die Erbschaftssteuer dazu.

Und wie bekommen wir den Stein von hier fort? Der Friedhof schließt gleich.

Ich habe vom Friedhofsverwalter die Schlüssel für die Ausfahrt zum Nordtor. Natürlich gegen ein Entgelt.

Und wenn der Stein in falsche Hände gerät? Welche Garantien bieten Sie? Schließlich ist das der Grabstein meiner Großmutter.

Ich habe einen Schuldschein vorbereitet, sagte der Steinmetz. Im Auto auf dem Sitz liegt er. Er war schon wieder am Graben.

Ich will ihn sehen.

Nachher.

Nein, jetzt. Ansonsten wird die Buddelei hier augenblicklich eingestellt.

Der Steinmetz ließ die Hacke fallen, ging zum Auto und gab mir einen Briefumschlag.

Ich las ihn laut.

Einverstanden! Unter einem Zusatz: Die Verwertungsrechte in Wort, Ton und Bild fallen an mich.

Ja, ja, sagte der Steinmetz, wenn wir dann endlich weitermachen können. Es ist gleich dunkel.

Ich schrieb mit einem Filzstift hellgrüner Phosphorfarbe den Satz über die publizistischen Verwertungsrechte am Grabstein auf den Schuldschein und bestand auf einer zweiten Unterschrift. Der Steinmetz gab sie ohne weiteren Kommentar. Dann buddelte er weiter.

Es war stockfinster, als der Stein endlich im Lieferwagen lag.

Die gefundene Frau

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