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1.4 Medien und Diktatur

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Genau diese, bis dahin unbekannte Situation von Millionen Bürgern gegenüber einem Massenmedium wurde von totalitären Herrschern ausgenutzt, allen voran Adolf Hitler mit seinem Propagandaminister Joseph Goebbels. In der Sowjetunion war es Stalin, der die Massenmedien über mehrere Jahrzehnte zur Bevormundung vieler Länder und Völker einsetzte.

Zu den Möglichkeiten von Rundfunk und Film kamen noch riesige Plakatwände hinzu, die an allen Straßen sichtbar die Parolen der Zentrale verkündeten. Auch dies war eine technische Neuerung. Solche Druckverfahren und den schnellen Transport von Plakaten und Flugschriften über weite Distanzen gab es noch nicht, als die Parlamentarische Demokratie in Frankreich, USA und England geschaffen wurde.

Gegen Ende des Sowjetreichs wurde Stalin für den Totalitarismus allein verantwortlich gemacht, aber Stalin war nicht der erste; die Entwicklung geht schon auf den Staatsgründer Lenin zurück. Er hat die erhoffte Demokratie nach der Oktober-Revolution nie eingeführt; sie existierte nur in der Propaganda-Maschine, die Lenin schon früh in Gang setzte, zuerst mittels des Mediums Film.

Panzerkreuzer Potemkin von Sergei Eisenstein ist einer der berühmtesten Filme der Filmgeschichte, aber es ist auch eindeutig ein Propagandafilm, der Mythen und Ideologie verbreitet. Es gab keine Grenze zwischen Kunst und Propaganda. Auch im Dritten Reich existierte so eine Grenze zwischen Kunst und Nazi-Propaganda nicht. Leni Riefenstahl, Gustav Gründgens und Heinrich George sind Namen von Künstlern, die auf beiden Seiten agierten.

Ohne Propaganda und Falschinformationen in den Massenmedien wäre die Mobilisierung der Völker für den größten Krieg aller Zeiten kaum möglich gewesen. Die deutschen Rundfunkanstalten haben dazu ihren nicht unwesentlichen Beitrag geleistet.

Die innere Struktur der Rundfunk- und Fernsehanstalten ist aber immer noch recht hierarchisch und kann relativ leicht wieder für Propaganda von oben nach unten ausgenutzt werden. In jüngster Zeit wurde das bei ARD und ZDF sehr deutlich. Der langjährige Kulturjournalist beim ZDF Wolfgang Herles äußerte sich so:

In besonderen Zeiten aber wird das ZDF zum Gesinnungssender. Sagen wir es netter: Die Tendenz bricht durch. […] Zweifel und Einwände an der Willkommens-Euphorie wurden und werden moralisch abqualifiziert. Auf dem Sender und hinter den Kulissen des Senders auch. Lange gab es nirgends Berichte zu sehen über Gewalt gegen Christen und Übergriffe gegen Frauen in Flüchtlingslagern. Das Positive sehen, das Negative übersehen! Ausgesprochen und unausgesprochen war es die Direktive. Es bedurfte gar keiner direkten Zensur von oben. Obwohl die Missstände längst evident waren.

Wolfgang Herles auf: http://www.tichyseinblick.de/dailiessentials/meinungsfreiheit-anordnung-zur-anpassung/

(2.2.2016)

Neustart mit Direkter Digitaler Demokratie

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