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Kapitel 15

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Aus der Freien Westfälischen; Februar 2019

Weiterhin keine Spur von Thomas Berger

Der 39jährige Thomas Berger aus Bielefeld bleibt verschwunden.

Vor zwei Wochen hatten Freunde den Manager einer Elektrohandelskette als vermisst gemeldet, nachdem er nach einem Abstecher ins Bielefelder Nachtleben nicht mehr nach Hause zurückgekehrt war.

Die daraufhin durch die Polizei ergriffenen Maßnahmen sind bis heute ohne Ergebnis geblieben.

Hinweise, die Berger mit einer unbekannten Frau auf einer angesagten House–Party gesehen haben wollen, brachten keine neuen Erkenntnisse. Ebenso schließt die Polizei einen Zusammenhang des Verschwindens mit der organisierten Kriminalität aus.

„Wir wissen heute, dass der Vermisste Kontakte zu Leuten aus der Drogenszene besaß. Allerdings beschränkten sich diese Kontakte lediglich auf den Erwerb kleinerer Mengen Kokains für den Eigenbedarf, so dass wir nicht davon ausgehen, dass diese Kontakte etwas mit dem Verschwinden von Herrn Berger zu tun haben. Hinweise auf organisierte Drogenkriminalität, in die die vermisste Person verstrickt sein könnte, liegen uns nicht vor.", erklärte ein Sprecher der Kriminalpolizei dieser Zeitung.

Der Leser findet ein Lichtbild der vermissten Person auf der Homepage www.fw-kripohilfe.de.

Sachdienlich Hinweise nimmt die Polizei weiterhin unter der Rufnummer 0521-278000 entgegen.

Westfalen Anzeiger; Ende Juni 2019

Ursache für Stromausfall in Teilen Münsters und Umgebung geklärt

Katze löste partiellen Blackout aus

Die Ursache für den Stromausfall, der in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch Teile von Münster und Umgebung für gute zwei Stunden in Dunkelheit hüllte, wurde durch den Energiekonzern On-E ermittelt.

Wie die Essener Zentrale in einer kurzen Pressemitteilung bekannt gab, habe eine Katze einen Hochspannungsmast im Großraum Münster erklettert und sei dabei mit der Oberleitung in Kontakt geraten, woraufhin das Tier in einem Feuerball verbrannt sei und dadurch den Stromausfall ausgelöst habe.

Dem Konzern waren deswegen Kosten in Höhe von mehreren hunderttausend Euro entstanden.

Dortmunder Tageblatt; Anfang Juli 2019

Beschädigte Oberleitung sorgt für Verzögerungen auf der Strecke

Münster – Lünen

Zahlreiche Pendler kamen zu spät zur Arbeit

Eine defekte Oberleitung hat am frühen Dienstagmorgen für erhebliche Verzögerungen im Regionalverkehr zwischen Dortmund und Münster gesorgt. Viele Pendler kamen mit teilweise erheblichen Verspätungen zu ihren Arbeitsplätzen.

Wie die DB Netz AG mitteilte, sei in der Nacht von Montag auf Dienstag eine Oberleitung auf der Strecke Münster – Lünen bei Ascheberg gebrochen.

Die Ursache für den glatten Bruch ist noch nicht hundertprozentig geklärt, die DB Net Ag hält Materialermüdung für wahrscheinlich.

Für die frustriert wartenden Berufstätigen wurden Busse organisiert, welche den Regionalverkehr temporär ersetzten.

Am späten Vormittag war der Schaden endlich behoben und der Zugverkehr normalisierte sich allmählich wieder.

Allgemeine Zeitung/Kreis Warendorf; Anfang Juli 2019

Grausiger Fund im Straßengraben

Autofahrer findet an einer Landstraße bei Sassenberg menschliche Gliedmaße

Als Bernard W. am Donnerstagmorgen auf dem Weg zur Arbeit war und am Straßenrand einen PKW mit offener Fahrertür und eingeschalteter Warnblinkanlage ausmachte, hatte er nicht erwartet, einen grausigen Fund zu machen.

Der zweiundfünfzigjährige Elektriker steuerte seinen Wagen auf den Standstreifen, um eventuell Hilfe anbieten zu können.

Weil er im Fahrzeug selbst niemanden antraf und zudem feststellte, dass der Zündschlüssel noch steckte, machte er sich daran, die nähere Umgebung abzusuchen.

Keine fünfzig Meter von dem herrenlosen Fahrzeug entfernt entdeckte Bernard W. im Straßengraben einen menschlichen Fuß samt einem Teil des Unterschenkels. Der Fuß befand sich noch in einem Turnschuh, rund um den Beinstumpf klebten die vollkommen blutigen Überreste einer Jeanshose.

Wie sich schnell herausstellte, gehörte die Gliedmaße zum Halter des abgestellten Autos, einem 24jährigen Angestellten aus Heessen, der für eine Firma in Sassenberg arbeitet. Bis auf den Fuß wurden keine weiteren Körperteile gefunden. Suchaktionen in der näheren Umgebung blieben ergebnislos.

Die Polizei geht von einem sadistischen Verbrechen aus und schreibt dem Opfer eine Zufallsrolle zu.

Eine Sonderkommission, an deren Spitze Polizeihauptkommissarin Claudia Lieblich steht, wurde eilig ins Leben gerufen in der Hoffnung, dieses bizarre und grausige Verbrechen schleunigst aufzuklären.

„Zum jetzigen Zeitpunkt nehmen wir an, dass der oder die Täter eine Wagenpanne vorgetäuscht hat/haben und das Opfer eigentlich nur helfen wollte. So ist es förmlich in eine perverse Falle gelockt worden. Es hätte jeden treffen können. Der junge Mann war einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Wir nehmen weiterhin an, dass der Täter aus puren, sadistischen Trieben gehandelt hat."

Eine plausible Erklärung, gab es doch, wie Untersuchungen herausstellten, im Umfeld des Opfers keinerlei Hinweise auf ein Motiv. Dennoch ermittelt die Polizei auch weiterhin in diese Richtung.

Dass der Fuß mit dem Beinstumpf gezielt am Tatort zurückgelassen wurde, gilt für Lieblich als sicher.

„Es ist davon auszugehen, dass das Körperteil gezielt am Tatort in dem Straßengraben platziert wurde. Der Täter will damit ausdrücken, hier bin ich und das habe ich getan. Es ist wohl so eine Art Visitenkarte. Viele Täter, die aus sadistischen Antrieben heraus Gewaltverbrechen begehen, tun so etwas. Dafür spricht auch, dass der Unterschenkel praktisch sauber amputiert wurde. Das Ganze war eine geplante Aktion."

Die Frage, ob die Kriminalpolizei davon ausgehe, ob der Täter eine solche Tat wiederholen könne, wollte Lieblich abschließend nicht beantworten.

Hoffnungen, der Vierundzwanzigjährige könne verwundet noch an einem unbekannten Ort am Leben seien, schob Lieblich einen Riegel vor.

„Bei einer solch schweren Wunde, wie sie beim Abtrennen eines Unterschenkels entsteht, muss der Betroffene anschließend in einem professionellen, medizinischen Umfeld betreut werden. Ist dies nicht der Fall, ist ein Überleben unmöglich. In den Krankenhäusern und Arztpraxen der Umgebung wurde kein Mann mit einer solchen Verletzung eingeliefert."

So habe die Suche nach dem Leichnam des Heesseners zunächst erhöhte Priorität.

Weitere Informationen zu diesem seltsamen, wie brutalen Kriminalfall findet der Leser auf der Homepage dieser Zeitung.

Online–Ausgabe der Gütersloher Rundschau; Mitte Juli 2019

Vandalismus im Windpark Borgholzhausen

Unbekannte richten beträchtlichen Schaden im Transformatorenhäuschen an

Als Ingenieur Johannes Hartmann am Freitagmorgen seinen routinemäßigen Rundgang durch den Windpark Borgholzhausen im Kreis Gütersloh machte, staunte er nicht schlecht.

Ein unbekannter Täter oder unbekannte Täter hatten sich Zugang zu einem der Transformatorenhäuschen verschafft.

„So wie es aussieht, haben die Täter sich den Weg ins Innere des Trafohäuschens geebnet, in dem sie das Türschloss einfach herausgeschweißt haben.", erklärte Hartmann gegenüber GR–Online.

Drinnen erwartete den Ingenieur dann die nächste Absonderlichkeit. Leitungen, die unter Spannung standen, wurden freigelegt, die Isolierung entfernt.

„Ich kann mir da keinen Reim drauf machen. Es sah so aus, als wollte sich hier jemand Strom abzwacken, was natürlich praktisch gesehen vollkommen sinnfrei ist. Vielleicht war die ganze Aktion nur eine hirnlose Mutprobe unter Halbstarken.", so Hartmann weiter.

Hinweise auf den oder die Täter und sonstige Beobachtungen zu diesem seltsamen Fall, bei dem ein Schaden von mehreren zehntausend Euro entstand, nehmen die örtlichen Polizeidienststellen entgegen.

Neues Westfalen; Ende Juli 2019

Landwirt Gerrit A. aus Jöllenbeck verschwunden

Polizei schließt ein Gewaltverbrechen nicht aus

Ein Spaziergänger machte am Montagmorgen eine seltsame Entdeckung.

Als er in Jöllenbeck bei Bielefeld einen Feldweg entlangging, stieß er auf einen führerlosen Traktor, dessen Motor im Leerlauf lief. Nachdem er auf mehrere Ausrufe keinerlei Rückmeldung erhalten hatte, griff der Spaziergänger zum Handy und rief die Polizei.

Die herbeigerufenen Beamten stellten schnell fest, dass das Gefährt dem 49jährigen Landwirt Gerrit A. gehört. Von dem Fahrzeugbesitzer konnten auch sie keine Spur finden, allerdings wurden Blutspritzer in der Fahrerkabine entdeckt. Ob diese von Gerrit A. stammen, kann, da Untersuchungen noch ausstehen, zu diesem Zeitpunkt nicht abschließend gesagt werden.

Die Kriminalpolizei ermittelt im Umfeld des Opfers und schließt ein Gewaltverbrechen nicht aus, obgleich ein Motiv aktuell nicht erkennbar ist.

„Laut ersten Hinweisen scheint der Verschwundene ein recht angenehmer Zeitgenosse zu sein. Er wird als hilfsbereit, gesellig und stets gut gelaunt beschrieben. Anzeichen auf tiefergehende Konflikte mit seinen Mitmenschen sind bislang keine zu erkennen.“, so ein Polizeisprecher.

Sachdienliche Hinweise zum Verschwinden nehmen die Polizeidienststellen entgegen und können unter der Rufnummer 0521-688399 abgegeben werden.

Neues Westfalen; Anfang August 2019

Blut aus Traktorkabine stammt von Gerrit A.

Polizei ist sicher, dass der verschwundene Landwirt Opfer eines Verbrechens wurde

Was die ermittelnden Beamten in der Vermisstensache Gerrit A. (NW berichtete) vermuteten, ist nun gewiss. Der verschwundene Landwirt Gerrit A., der Ende Juli von seinem Traktor verschwand, wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Die in der Fahrerkabine gefundenen Blutspuren konnten nach der Analyse im Labor eindeutig dem Landwirt zugeordnet werden.

„Wir gehen davon aus, dass der oder die Täter Gerrit A. auf dem Traktor überwältigt haben. Wahrscheinlich haben sie ihn mit einem Gegenstand auf den Kopf geschlagen und anschließend vom Tatort verschleppt. Dabei ist es zur Entstehung der in der Kabine entdeckten Blutspuren gekommen.", gab Polizeisprecherin Wehmeyer gegenüber der NW bekannt.

Die Polizei hat die Ermittlungen im Umfeld des Landwirtes verstärkt. Weiterhin durchsuchen Einheiten ein nahegelegenes Waldstück, weil man nicht ausschließt, dass der oder die Täter nach einem eventuellen Mord die Leiche dort entsorgt haben könnten.

Einen Zusammenhang mit einem weiteren, seltsamen Verbrechen bei Sassenberg sieht die Polizei bislang nicht. Damals war ein junger Angestellter aus seinem PKW verschwunden. Sein abgetrennter Fuß wurde im Straßengraben gefunden. Von der Leiche fehlt bis heute jede Spur.

Die Geburt eines finsteren Universums

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