Читать книгу Stracciatella und Mitropa - Rocco Reichelt - Страница 18

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1 Bjoerndalen in Taucherflossen

Nullviernullneun auf dem Radiowecker, ich erwache aus einem Alptraum, in dem der flattrige Lehrlingsknabe Bogumil aus dem Halbdunkel der Produktionshalle zu mir eilt, um zu sagen, dass etwas Schreckliches geschehen sei.

„Mahmut ist im Pausenraum tot zusammengebrochen! Ich konnte nichts mehr tun!“

Ich werfe mich filmreif auf die Knie und klage mit Stirn auf dem dreckigen Boden:

„Ausgerechnet Mahmut!“

Mahmut und Ambrosius sind zum SPARKASSEN- CrossDeLuxe gemeldet.

Die kleine Runde zu achtkommafünf Kilometer.

Ambrosius, der atmet wie eine alte Dampflok.

Ambrosius („Haste was dabei?“), der das Paradebeispiel für einen hochfrequenten Tremor über sieben Hertz abgibt und dabei weit ausladend zittert.

Ambrosius, der läuft, wie ein Skispringer springt- die Arme weit hinter dem Rücken abgespreizt.

Ambrosius, ein Nacheiferer des kürzlich abgelebten Nykänen- Parallelen aufzeigend zumindest in seinen turbulenten Freizeitphasen.

Und Mahmut, der im Traum Verstorbene, der eher Unauffällige.

Und Mahmut, der.

Fehlend nicht nur die Einsatzbereitschaft von Leuten wie Bogdan, dem Bjoerndalen der Produktion, Skatingtechnik in Arbeitsschutzschuhen mit Stahlkappe, der sich wie ein Taucherflossenträger von Maschine zu Maschine hievt, der etwas Froschmannartiges im Gang hat.

Es bleiben schlussendlich nur zwei einsame Heldenunterschriften in einer großen Firmenwandzeitungstabelle, deren Schriftgeber sich bereit erklären zu beweisen, dass sie trotz Schichtarbeit noch Reserven haben.

Und wo bin überhaupt ich?

Um halb drei ins Bett, um kurz nach vier wieder wach und wacher werdend.

In der kleinen sponsorenfreien Strafrunde Schlaf unterwegs seiend.

Stracciatella und Mitropa

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