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1 Pagenschnitt und Käse

Täglich bereichern frische Entdeckungen unseren Alltag und je unerheblicher sie sich auf das einzelne Individuum beziehen und konkrete Auswirkungen auf sein Leben haben oder haben werden, desto hartnäckiger bleiben sie ihm im Kopf kleben, zerlaufen zur Soße oder überbacken auf hinterhältige Weise unser Informationseinkommen.

Ich war nicht aus dem Häuschen, als ich neulich im Radio hörte, dass Emmentaler Käse milder schmecken würde und größere Löcher hätte, wenn man ihn mit Hip- Hop- Musik beschallt, wie eine Schweizer Forschungsgruppe herausfand.

Ich war nicht aus dem Häuschen, aber ich weiß vom dehnbaren NEULICH bis JETZT immer noch, dass ich DAS gehört und gelesen habe.

Obwohl mich nicht interessiert was Käselaibe unter Zwang hören müssen und auch nicht der Zwang und die Form des Zwanges, der ihnen sonst so auferlegt wird, um uns zu schmecken.

Wesentlich spannender fände ich da schon eine Untersuchung einer (meiner) bisher unerwähnten These, dass Mezzosopranisten und Mezzosopranistinnen generell strukturierte Pagenschnitte tragen sollten.

Weil dies der ihnen angedachten Hosenrollen, also der Darstellung junger Männer, sehr zuträglich und zudem glaubwürdigkeitsfördernd wäre.

Der Käseproduzent Beat Wampfler und der Musik- und Medienkunstprofessor Michael Harenberg von der Hochschule der Künste in Bern, der behauptet, dass da was „gustatorisch spürbar sei“ und das „der Käse mit einem oder zweien ihrer Sinustöne korreliert“ drängen natürlich nur in die Öffentlichkeit, um den Milchprodukteabsatz anzukurbeln.

Warum ich den beiden Frohnaturen und Fachsimplern Wampfler und Harenberg nicht traue: sie haben offensichtlich für sich festgelegt, dass Pagenschnittgesang nichts für ihren Käse ist.

Stracciatella und Mitropa

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