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5. JANUAR
ОглавлениеDas Geschenk der Gnade
Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.
EPHESER 2, 8
Dieser Spitzensatz des Apostels Paulus hat es in sich. Dass alle vier Hauptwörter in der Lutherübersetzung mit einem „G“ beginnen, ist sicher eine Besonderheit der deutschen Sprache. Diese vier Worte fassen auf eindrückliche Weise das zusammen, was das Evangelium ausmacht. Was als „gute Nachricht“, als unerhörte Neuigkeit, die alte römisch-griechische Kulturwelt und auch die jüdische Volksgemeinde aufrüttelte. Es sind die vier Worte: Gnade, Glaube, Gott, Gabe.
Gnade: Die Nachricht, dass Gott nicht käuflich ist, dass seine Gunst nicht erlitten oder erstritten werden muss, bewirkte ein großes Aufatmen in der antiken Welt, die von Angst vor den Launen der Götter geprägt war. Gott ist für uns. Er, der Schöpfer und Vater, der Erlöser und Bruder, er, der Erneuerer und kraftvolle Gottesgeist, will uns beschenken mit seiner Gnade. Diese Erkenntnis, noch mehr, diese Gewissheit befreit Menschen zum Leben mit erhobenem Haupt.
Glaube: Als Geschöpfe Gottes, ja noch mehr, als seine über alles geliebten Kinder leben wir unter seiner Gnade. Wir begegnen ihm im Glauben, im Vertrauen, dass er es gut meint und dass er uns niemals aus den Augen verlieren wird.
Gottes Gabe: Dass Gott uns aus Gnade annimmt, als unverdientes Geschenk, war auch der Auslöser für die geistliche Bewegung, die vor fünfhundert Jahren Europa veränderte. Die umwälzende Entdeckung der Reformation war nichts anderes als eine Wiederentdeckung dieser vier „G“s: Gott schenkt uns seine Gnade als unverdiente Gabe. Das können wir im Glauben ergreifen und so einen festen Grund für unser Leben finden. Und eine Hoffnung, die über den Tod hinaus aufleuchtet.
Wer das begreift, kann sein Leben als Christ zugleich entspannt und engagiert leben. Die Gnade Gottes ist dann kein leerer Glaubenssatz, sondern eine Erfahrung, die das Leben umfasst und beflügelt.