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2.2.4 Aussagen

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Exakt definierte Begriffe ermöglichen nicht nur die Verständigung über ein zu untersuchendes Phänomen, sie ermöglichen es auch, zwei oder mehrere Phänomene zueinander in Beziehung zu setzen, indem sie durch sprachlichen Äußerungen nach den Regeln der Logik miteinander verbunden werden. Meist werden hier Variablen zueinander in Bezug gesetzt. Solche Aussagen ermöglichen es, Behauptungen über die mit den Begriffen erfassten Phänomene aufzustellen (vgl. Dreier 1997, 145). Aussagen bilden die Grundelemente von Theorien und von empirischer Wissenschaft, denn sie können an der Wirklichkeit überprüft werden. Sie können sich in empirischen Untersuchungen als wahr oder falsch erweisen (was für Begriffe nicht gilt).

Dabei kann zwischen sehr konkreten Aussagen bezüglich einzelner Fälle (singuläre Aussagen) und solchen Aussagen, die sich auf eine Gruppe identischer Fälle beziehen (Allaussagen) unterschieden werden. Eine singuläre Aussage wäre etwa: »Deutschland ist eine Demokratie«. Eine Allaussage wäre: »Alle Länder sind Demokratien«. Die erste Aussage ist durch eine Fallstudie relativ leicht zu prüfen, wenn Demokratie entsprechend definiert wird. Die zweite Aussage ist deutlich schwerer zu prüfen, da man sich alle Länder genau ansehen müsste. Komplizierter wird es, wenn bei Allaussagen verschiedene Phänomene verknüpft werden, etwa »Reichtum führt zu Demokratie« oder »Je reicher ein Land, desto wahrscheinlicher ist es demokratisch«. Aussagen müssen zudem logisch widerspruchsfrei sein. Wenn sie empirisch überprüfbar sein sollen, dann müssen sie zudem beobachtbare Merkmale enthalten, die sie der Überprüfung zugänglich machen. Eine solche empirische Aussage ist dann wahr, wenn sie mit der Wirklichkeit übereinstimmt.

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