Читать книгу Warum mit 40 sterben, wennman sich erst mit 70 begraben lassen will? - Rolf Thieme - Страница 6

Eltern

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sollten ihre Kinder, ob Mädchen oder Junge, frühzeitig an einen körperlich aktiven Lebensstil heranführen und ausgewogen, dem jeweiligen Bedarf angepasst ernähren, auch wenn sie selbst nicht die großen Vorbilder sind und auch nicht mehr werden wollen (aber vielleicht doch sollten). Das Erscheinungsbild vieler Kinder ist erschreckend und lässt für die Zukunft nichts Gutes erwarten. Die im Kindesalter geprägte Trägheit und Abneigung gegen körperliche Aktivität wird in den späteren Jahren schwer zu überwinden sein. Bei geringsten Anzeichen von Übergewicht im Kindesalter, auch im frühen, sollten bei den Eltern die Alarmglocken läuten. Dies ist der Anfang allen Übels (ich schließe ausdrücklich krankheitsbedingte Fehlentwicklungen aus). Die Warnungen der Medizin sind alarmierend und sollten nicht ignoriert werden. Ernähren sie ihre Kinder bedarfsgerecht und vollwertig. Vermeiden Sie weitestgehend übersüßte Getränke. Mein Großvater sagte häufig: „Vielfraße werden nicht geboren, sondern erzogen“. Betrachten Sie außerdem frühzeitig Ihr unbekleidetes Kind im Liegen, im Stehen, von vorn, hinten und beobachten sie seinen Gang, um äußerliche Asymmetrien im Erscheinungsbild festzustellen. So z.B. bei der Ausprägung der Hautfalten und der Taillendreiecke beim Klein- und Schulkind, Becken- und Schulterschiefstand sowie Ansatz zu skoliotischen Veränderungen der Wirbelsäule. Unbeachtet können diese Fehlentwicklungen zur „Geisel eines Menschenlebens“, wie es W. P. Ackermann ausdrückte, werden. Viele der im Kindesalter auftretenden Asymmetrien sind, sofern sie auf erworbenen Gelenkfehlstellungen beruhen, zu beheben. Deshalb sollte man rechtzeitig einen Arzt, Chiropraktor oder Therapeuten aufsuchen, die sich auf die Behebung von Fehlstellungen verstehen. Besondere Aufmerksamkeit sollte auf Kinder gerichtet werden, die schon im Vorschulalter an einen leistungssportlichen Trainingsrhythmus, wie Turner, Eiskunstläufer, Akrobaten u.a. herangeführt werden. Zwar ist der frühkindliche Körper einerseits extrem elastisch, dehnfähig und anpassungsfähig, andererseits dadurch auch verletzungsanfällig und auf lange Sicht extrem gefährdet. Dies betrifft insbesondere die durch das Training zu erreichende und teilweise erzwungene Beweglichkeit der Gelenke und der Wirbelsäule. So verhindert z.B. das Rückwärtsbiegen bei Turnern, Akrobaten, Wasserspringern, Gym-nastinnen, Tänzern u.a. die regelrechte Entwicklung der Dornfortsätze an den unteren Brust- und den Lendenwirbeln. Dies kann in späteren Jahren zu Stabilitätsverlust im gesamten Bewegungsapparat führen. Vielleicht hat sich die einstige Weltklasseturnerin Karin Büttner-Janz, habilitierte Orthopädin und Erfinderin der ersten künstlichen Bandscheibe deshalb so intensiv mit dieser Problematik beschäftigt. Auch Kinder, die im Vorschulalter z.B. mit dem Geigenspiel und anderen immer wiederkehrenden asymmetrischen Bewegungsabläufen beginnen, bedürfen einer regelmäßigen Kontrolle des Stützapparates, verbunden mit gezielten Maßnahmen zur Vermeidung muskulärer und skelettaler Dysbalancen. Die auftretenden Belastungen sind zwar scheinbar gering und demzufolge leicht zu bewältigen, aber die teilweise zigtausendfache Wiederholung ein und desselben Bewegungsablaufes bringt die schädigende Wirkung. Muskuläre Dysbalancen belasten die mit den jeweiligen Muskeln verbundenen Gelenke asymmetrisch. Dies wiederum kann auf Dauer zu Gelenkfehlstellungen und asymmetrischem Verschleiß der Gelenkflächen führen.

Warum mit 40 sterben, wennman sich erst mit 70 begraben lassen will?

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