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7.

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Charles Stewart reagierte mit einem Tobsuchtsanfall.

Fast sah es aus, als würde sein Kopf auseinanderfliegen – so sehr rötete sich seine Haut vom Hals an aufwärts, und so sehr schwollen seine Adern an. Ruckartig wandte er sich um und stürmte auf den wilden Haufen von der „Lady Anne“ zu.

„Mister O’Leary!“ brüllte Stewart mit sich überschlagender Stimme. „Sofort zu mir!“ Es sollte wie die Anweisung eines ordnungsgemäß eingesetzten Kommandanten an einen ordnungsgemäß eingesetzten Untergebenen klingen.

Doch die Männer von der „Dragon“ vernahmen es mit um so mehr Verachtung. Was Stewart da von sich gab, war das Befehlsgeschrei eines Halunken, der einen Galgenstrick übelster Sorte heranrief.

Widerstrebend hatte sich O’Leary aufgerappelt. Die übrigen Kerle von der Karavelle des alten Killigrew zeigten keine Anstalten, ihre gerade begonnene „Pause“ beim Ausrüsten der Jollen schon wieder zu beenden.

„Sir?“ sagte der Bootsmann unwirsch.

O’Leary war nicht einfältig genug, um nicht in etwa zu ahnen, was jetzt bevorstand. Es entwickelte sich eben doch alles anders, als Stewart geplant hatte.

„Nehmen Sie Ihre Männer!“ schrie Stewart, und es klang beinahe kreischend. „Entwaffnen Sie die verdammten Meuterer. Und dann besetzen Sie alle drei Jollen, wie ich angeordnet habe, verstanden?“

„Mal sehen, wie die Stimmung ist“, entgegnete O’Leary gelassen. „Die da drüben haben wenigstens ihre Blankwaffen, unsereins nur die leeren Hände.“ Bevor Stewart etwas einwenden konnte, drehte sich O’Leary zu seiner Meute um. „Ihr habt gehört, wie die Lage ist. Kann sein, daß wir was auf die Jacke kriegen, wenn wir drauflos gehen. Also, was ist?“ Fragend blickte er in die Runde.

Der Stolz der Kerle war angestachelt.

„Sehen wir so aus, als ob wir den Schwanz einziehen?“ knurrte einer von der wüstesten Sorte.

„Wir doch nicht!“ schrie ein anderer, sprang auf und reckte die rechte Faust. „Diese Marineaffen schlagen wir auch so zu Klump!“

„Auf was warten wir dann noch?“ brüllte ein dritter.

Gleich darauf schrie die ganze Meute Zustimmung.

„Langsam, langsam“, sagte O’Leary dröhnend, als sie blindlings auf die „Orion“-Crew losstürmen wollten. „Sucht euch wenigstens ein bißchen was zusammen, Knüppel oder so was. Oder wollt ihr einen Schiffshauer mit dem Arm parieren?“

Das leuchtete ein. In aller Eile begannen die Kerle, sich im nahegelegenen Dickicht umzusehen.

Charles Stewart begab sich unterdessen zur Gruppe der Gentlemen, um sich während der Angriffsvorbereitungen O’Learys mit Sir Robert Monk abzusprechen.

„Meine Freunde und ich haben immerhin Blankwaffen“, sagte Sir Robert.

Die Gentlemen erbleichten unter den kümmerlichen Resten ihrer Puderschicht. Hatte dieser Monk den Verstand verloren? Glaubte er etwa, daß ein Mann von Stand sich in Handgreiflichkeiten einmischen würde?

„Zierdegen“, sagte Charles Stewart verächtlich. „Die können Sie Kindern zum Spielen geben, aber gegen einen ausgewachsenen Mann richten Sie damit nichts aus. Und in Ihren ziselierten Pistölchen dürfte das Pulver naß geworden sein – wenn die Dinger überhaupt geladen waren.“

Ein Aufatmen ging durch die Reihe der Gentlemen. Dieser Stewart sah die Dinge wenigstens realistisch. Wozu sollte man sich mit irgendwelchem Pöbel herumschlagen, wenn es doch keinen Sinn hatte! Die Gentlemen konnten indessen nicht ahnen, wie sehr ihre augenblicklich gute Meinung von Stewart schon bald ins Gegenteil umschlagen sollte.

Arthur Gretton und seine Männer hatten sich derweil seelenruhig auf den bevorstehenden Angriff vorbereitet. Die Offiziere und Decksleute von der „Orion“ hatten sich zu einer breiten Front halbkreisförmig auseinandergezogen. Schiffshauer, Enterbeile und Messer blitzten in ihren Fäusten.

Für Arthur Gretton schien es unverständlich, daß die achtundzwanzig Killigrew-Schnapphähne allen Ernstes einen Angriff auf die achtzigköpfige Übermacht der „Dragons“ riskieren wollten. Dieser O’Leary und seine Halunken schienen der Ansicht zu sein, es mit den Männern von der Marine aufnehmen zu können.

Gewiß, Schlägereien und alle anderen Arten von Kämpfen und Gefechten waren ihr Metier, und darin fühlten sie sich stark. Aber es gegen eine mehr als zweieinhalbfache Übermacht zu versuchen, die noch dazu bewaffnet war, das übertraf denn doch das Maß aller Dreistigkeit, die Gretton bislang erlebt hatte.

Diese Strolche mußten übergeschnappt sein. Oder die Gier nach dem Gold im Bauch der „Lady Anne“ hatte ihnen den Verstand geraubt.

Minuten später begann mit Gebrüll der Vormarsch der Horde. Die meisten hatten sich mit langen Knüppeln aus dem Dickicht versorgt. Vier waren es, die Bootsriemen vom Strand geholt hatten und diese wie Lanzen führten.

Den Männern von der „Dragon“ verschlug es jedoch endgültig die Sprache, als sie sahen, wer an der Spitze der Horde losstürmte.

Charles Stewart, ihr eigener Kommandant!

Nein, dieser Hundsfott war nie und nimmer mehr Kommandant. Auch dem letzten Mann in den Reihen der „Dragon“-Crew schwand in diesem Moment jeglicher Zweifel. Stewart war ein Halunke ohnegleichen. Er verdiente nicht, daß man im Zusammenhang mit ihm überhaupt noch daran dachte, daß er jemals den Kommandantenrang innegehabt hatte.

Das Gebrüll der anrückenden Horde schwoll an.

Die Männer von der „Dragon“ standen geduckt und mit angespannten Muskeln.

Geoff Kearney und sein Freund Thomas Haddock gehörten zu jenen, die eine der Bootsriemen-Lanzen auf sich zurasen sahen. Wie die anderen auch wichen sie diesem Angriff im letzten Moment durch einen blitzschnellen Sprung zur Seite aus.

Doch sie begingen nicht etwa den Fehler, die wertvollen Riemen durch Säbelhiebe zu zerschmettern. Vielmehr ließen sie die dazugehörigen Kerle kurzerhand leerlaufen und trieben sie dann mit wohlgezielten Hieben der Plattseiten ihrer Klingen zurück.

Erste Schmerzensschreie gellten, als die Riemen zu Boden fielen und die Kerle sich fluchtartig herumwarfen.

Im nächsten Augenblick war die Hauptangriffswelle der Killigrew-Meute heran. Mit schwirrenden Knüppelhieben versuchten sie, die drohenden Klingen von Schiffshauern, Enterbeilen und Messern beiseite zu fegen. Ein Versuch, der im Ansatz erstickt wurde.

Nachdem die Bootsriemen-Träger gleich zu Beginn die Flucht ergriffen hatten, kamen auf jeden Angreifer mindestens drei Männer von der „Dragon“. Arthur Gretton konnte es sich leisten, Stewart an den Rand des Kampfgetümmels zu treiben und die Klinge mit ihm zu kreuzen.

Nur wenige der Knüppelhiebe trafen überhaupt. Innerhalb von zwei, drei Minuten mußten O’Learys Kerle begreifen, daß sie den Mund zu voll genommen hatten. Säbel und Äxte zerschmetterten ihre primitiven Schlagwaffen, und dann setzten die Männer von der „Dragon“ ihre keineswegs ungeübten Fäuste ein.

Das verbissene Keuchen der Kämpfenden wurde immer mehr von Schmerzenslauten und Schreien überlagert. Nach wie vor klirrten die Säbelklingen Grettons und Stewarts, doch schon jetzt war abzusehen, daß der Erste Offizier seinen ehemaligen Kommandanten in zunehmende Bedrängnis brachte.

Plötzlich mußte Arthur Gretton voller Verblüffung feststellen, daß sich Stewart mitten in einer neuen Attacke Hals über Kopf herumwarf und die Flucht ergriff.

Erst einen Atemzug später erkannte Gretton den Grund für dieses absonderliche Verhalten. Lächelnd ließ er den Säbel sinken.

Am Rand der Lichtung waren etwa dreißig Männer von der „Orion“ aufmarschiert. Unter dem Kommando von Marc Corbett nahmen sie Aufstellung und brachten ihre Musketen in Anschlag. Zusätzlich waren sie noch mit Pistolen und Entersäbeln bewaffnet.

Sekunden später hatten auch O’Leary und seine Kerle begriffen.

Hals über Kopf warfen sie sich herum und folgten Stewarts Beispiel, als säße ihnen der Gehörnte persönlich im Nacken. Jene, die von den „Dragons“ nicht sofort Abstand gewinnen konnten, kriegten zur Untermalung der neuen Lage noch einen Tritt in den Hintern.

„Auf geht’s, Freund, so kommst du schneller in Fahrt!“ brüllte Geoff Kearney, nachdem er einem der O’Leary-Strolche seinen Stiefel in den Achtersteven gerammt hatte.

Der Mann stolperte armrudernd, raste mit kleinen schnellen Schritten los und hatte gleich darauf die übrigen Fliehenden eingeholt.

Brüllendes Gelächter von der „Dragon“-Crew hallte den Kerlen nach, und gleich darauf stimmten auch die Männer von der „Orion“ mit ein. Sie ließen ihre Musketen sinken, denn es war nicht erforderlich gewesen, auch nur einen einzigen Schuß abzugeben.

In panischer Hast erreichten Charles Stewart und Sir Robert als erste die „Privat-Jolle“ des ehemaligen Kommandanten. Keuchend verharrten sie, nachdem sie die beruhigende Feststellung getroffen hatten, daß sich die beiden Goldkisten noch an ihrem Platz befanden.

Joe Doherty hockte unerschütterlich wie ein Granitfelsen auf der Achterducht.

Mit einer Kopfbewegung deutete er zu den beiden anderen Jollen, die etwa einen Steinwurf weit entfernt lagen.

„Gibt wohl Ärger, was?“

Stewart und Monk ruckten herum.

Drüben marschierten die Bewaffneten unter dem Kommando von Marc Corbett auf und versperrten den Weg zu jenen Jollen, die Arthur Gretton für sich beanspruchte.

„Dieser Hurensohn!“ fluchte Stewart. „Dieser verdammte Schweinehund von einem Ersten Offizier erdreistet sich …“

Sir Robert unterbrach ihn mit einer heftigen Handbewegung. Schon waren die Schritte der anderen im Dickicht zu hören.

„Lamentieren hilft uns nicht weiter, Stewart. Wir müssen sehen, wie wir mit dem Problem fertig werden. Wie viele Männer passen in die Jolle?“

Stewart starrte ihn an.

„Neunzehn“, sagte er tonlos. „Das ist die äußerste Belastung.“

„Dann müssen wir unsere Auswahl treffen“, sagte Sir Robert kalt.

Aus dem Unterholz brachen sie jetzt hervor, stolpernd, fluchend und keuchend. Auch die sieben Gentlemen waren dabei, das Entsetzen stand in ihren bleichen Gesichtern.

Charles Stewart hatte augenblicklich verstanden, auf was Sir Robert hinauswollte. Eilends wandte sich der Ex-Kommandant zu seinem Leibwächter um.

„Es könnte wirklich Ärger geben, Mister Doherty. Aber mehr von unseren eigenen Leuten. Wenn einer gegen meine Befehle verstößt, hauen Sie ihm was aufs Maul. Klar?“

Ein Grinsen kerbte sich in das wüste Gesicht des Monstrums.

„Aye, aye, Sir“, sagte er, und es klang wie ein Grollen aus der Tiefe seines mächtigen Oberkörpers. Voller Vorfreude auf mögliche Taten richtete er sich auf und nahm hinter Stewart Aufstellung, als dieser die heranstürmende Meute mit Donnerstimme und energischen Handbewegungen zum Stehen brachte.

„Halt, halt! Zur Panik gibt es keinen Grund, verdammt noch mal. Haltet gefälligst Ruhe. Wir müssen jetzt sorgfältig überlegen, wie es weitergeht.“

Einer der Gentlemen trat einen Schritt vor und zupfte dabei mit blasierter Miene an seiner verdreckten Kleidung. Die Art, wie er es tat, hatte etwas Vorwurfsvolles – als sei Stewart für den derzeitigen erniedrigenden Zustand der Hochwohlgeborenen verantwortlich.

Der Mann war ein dünnes und blasses Bürschchen von fünfundzwanzig Lenzen, doch er sah wesentlich älter aus. Das zügellose Leben hatte unübersehbare Spuren in sein Gesicht gegraben. Sein Name war Sir James Sandwich. Stewart kannte ihn bereits.

„Was gibt es da zu überlegen?“ sagte Sandwich mit unangenehm hoher Stimme. Er deutete mit einer Kopfbewegung auf die Bewaffneten unter Corbetts Kommando. „Allem Anschein nach steht uns nur diese eine Jolle zur Verfügung. Es dürfte eine Selbstverständlichkeit sein, daß zuerst wir, die Angehörigen des Adels, damit in Sicherheit gebracht werden. Später können Sie dann Ihre Überlegungen anstellen, Stewart.“

Sandwich wollte allen Ernstes auf die Jolle zustelzen, und er forderte seine Standesgenossen mit einer Handbewegung auf, ihm zu folgen.

„Keinen Schritt weiter!“ brüllte Stewart mit Donnerstimme.

Wenn die Hochwohlgeborenen tatsächlich erschrocken zurückprallten, lag das aber nicht an ihm, sondern an Doherty. Das Monstrum war einen Schritt neben seinen Gebieter getreten und neigte drohend den riesenhaften Oberkörper vor. Mehr war nicht nötig.

„Was soll das heißen?“ schrie Sandwich schrill.

Sir Robert Monk gab ihm die Antwort mit eiskaltem Grinsen.

„Daß Sie hierbleiben, mein Bester. Sie und die anderen. Mister Stewart und ich brauchen Sie nicht. Sie sind absolut nutzlos.“

Sir James Sandwich sperrte den Mund auf, und auch die übrigen Gentlemen starrten Monk fassungslos an. Ausgerechnet er, einer der ihren, war ihnen in den Rücken gefallen. Das war mehr, als sie auf Anhieb verkraften konnten. Eine bittere Medizin, die sich nicht so schnell herunterwürgen ließ.

Und in den nächsten Minuten gab es keine Gelegenheit mehr für sie, abermals Proteste zu äußern.

„Mister O’Leary“, sagte Stewart entschlossen.

„Sir?“ Der Bootsmann der „Lady Anne“ trat vor.

„Sie gehen mit an Bord, außerdem die beiden Söhne Sir John Killigrews. Bestimmen Sie weitere dreizehn Mann aus Ihrer Crew, die Sie für geeignet halten, die Jolle zu besetzen.“

„Aye, aye, Sir“, sagte O’Leary knapp. Er hatte sofort begriffen. Jetzt war sich jeder selbst der Nächste, nichts anderes zählte mehr. Und er wußte, daß sich die Auserwählten haargenau nach diesem Grundsatz richten würden.

Im Handumdrehen bestimmte O’Leary die brutalsten und rücksichtslosesten Schläger aus der „Lady Anne“-Crew als Jollenbesatzung. Sie waren gewitzt genug, sich schnellstens auf die Seite von Charles Stewart, Sir Robert Monk und O’Leary zu begeben, wo inzwischen auch die ferkelgesichtigen Killigrew-Söhne erleichtert Aufstellung genommen hatten.

Die übrigen Kerle aus O’Learys Meute brüllten ihren Protest hinaus. Doch die Stentorstimme ihres Bootsmanns übertönte alles.

„Schnauze halten, oder ich lasse sie euch stopfen!“

Das wirkte. Denn die von O’Leary Bevorzugten bauten sich mit drohendem Grinsen in einer Linie auf. Ihre Pranken, zu Fäusten geballt, waren deutlich genug.

Im nächsten Moment war es Sir Robert Monk, der den Gentlemen einen erneuten Schock zufügte.

„Mister O’Leary!“ rief er. „Bitte veranlassen Sie, daß Sir James und seinen Freunden die Waffen abgenommen werden.“

Der Bootsmann der „Lady Anne“ brauchte es nicht ausdrücklich zu wiederholen.

„Dann mal los, Männer“, sagte er grinsend und teilte mit knappen Handbewegungen fünf Kerle ein, die die Spezialaufgabe zu übernehmen hatten.

Während die Hochwohlgeborenen vor Entsetzen zu zittern begannen, erkannten die Zurückgewiesenen aus der Killigrew-Meute ihre Chance.

„Los jetzt!“ schrie einer von ihnen. „Das lassen wir uns nicht gefallen!“ Und mit erhobenen Fäusten stürmte er als erster auf die Jollen-Crew zu. Die anderen folgten ihm wutentbrannt.

O’Leary und die anderen duckten sich verteidigungsbereit.

„Mister Doherty!“ rief Stewart schneidend.

Das Monstrum walzte auf die Angreifer los und fällte drei von ihnen mit einem einzigen sensenartigen Hieb.

Zur selben Zeit stießen die Gentlemen quiekende Schreie aus, als ihnen von derben Pranken die zierlichen Prunkdegen entrissen wurden. Viel ließ sich mit diesen Waffen nicht anfangen, aber sie waren besser als nichts.

O’Leary und seine Auserwählten ließen nun ebenfalls ihre Fäuste wirbeln. Gemeinsam mit dem wild grunzenden Doherty gelang es ihnen, die Angreifer zurückzutreiben. Ein halbes Dutzend der Kerle wälzte sich jammernd am Boden – die Auswirkung von Dohertys Hieben. Der Anblick wirkte auf die übrigen demoralisierend.

„Los jetzt!“ befahl Charles Stewart. „Bringt die Jolle zu Wasser! Und dann nichts wie weg!“

Joe Doherty stemmte sich als erster gegen den Spiegel des Bootes, folglich genügte es für die anderen, mit halber Kraft zu schieben.

Die Kerle an Land erwachten aus ihrer Fassungslosigkeit, als die Jolle bereits vollständig bemannt war und im Uferwasser Fahrt aufnahm.

Mit wildem Gebrüll stürmten ein paar von ihnen in die Fluten und schwammen dem Boot nach.

Die sieben Gentlemen beschränkten sich darauf, ein schrilles Wehklagen anzustimmen.

Unterdessen erreichten drei, vier Kerle schwimmend die Jolle und versuchten, das Dollbord zu packen. Es blieb beim Versuch. Doherty hieb ihnen die Faust auf die Schädel, daß sie unter Wasser gestoßen wurden und blubbernd zurückblieben.

Einer aus der Meute, der mit den anderen in ohnmächtiger Wut am Strand ausharrte, bückte sich nach einem Stein und schleuderte ihn mit einem wilden Schrei dem Boot nach. Augenblicklich folgten die anderen seinem Beispiel.

Schon der erste Stein war ein Volltreffer.

Charles Stewart verspürte einen harten Schlag am Kopf und kippte bewußtlos nach vorn. Doherty konnte ihn gerade noch abfangen und verhindern, daß sein Master zwischen die Duchten fiel.

Im nächsten Moment ging bereits ein Steinhagel auf die Jolle nieder. Flüche und Aufschreie der Getroffenen waren die Folge.

Die Kerle am Strand stimmten ein Triumphgeheul an. Ein paar von ihnen liefen auf den für sie erreichbaren Ausgang der Bucht zu, um die Jolle von dort aus mit weiteren Steinwürfen einzudecken. Daß sie Monk und Stewart nicht mehr aufhalten konnten, dämmerte ihnen bereits. Doch die mit aller Kraft geschleuderten Steine milderten, wenigstens ihre Wut.

Seewölfe Paket 22

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