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3.3 Schreibend Lernen

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Eng mit dem Lesen ist das Schreiben im Studium verbunden, denn oft ist das Gelesene im Nachgang als schriftliche Prüfungsleistung zu Papier zu bringen. Schreiben zwingt zur Klarheit des Denkens und der Gedankenführung. Wer einen Text schreibt, schult nicht nur sein Denken und seinen sprachlichen Ausdruck, sondern auch die Fähigkeit zur systematischen Darstellung seines Gegenstandes.

Im Studium wird dieser multiple Lerngewinn des Schreibens über verschiedenartige Studienleistungen gefördert:

• Hausarbeit (auch: Seminar- oder Semesterarbeit genannt): Sie behandelt eine fachwissenschaftliche Fragestellung, die in begrenzter Zeit auf ca. 15–20 Seiten systematisch abzuhandeln ist. Der erarbeitete Text kann die Grundlage für einen → Seminarvortrag darstellen; der Seminarvortrag ist aber nicht mit dem Vorlesen einer Hausarbeit zu verwechseln ( Kap. D). Die Arbeit kann als Einzel- oder als Gruppenarbeit angefertigt werden. Bei einer Gruppenarbeit muss erkennbar sein, wer von den Verfasser*innen welchen Teil erstellt hat.

• Projektarbeit: Eine Projektarbeit begründet die Ziele, beschreibt das Vorgehen und dokumentiert die Ergebnisse eines im Studium durchgeführten Praxis-Projektes ( Kap. A-3.5). Ein Projekt ist ein zeitlich begrenztes, in seinem Ablauf systematisch geplantes Vorhaben, wie z. B. der Aufbau von Gruppenarbeit mit muslimischen Mädchen in einer offenen Jugendeinrichtung oder die Einrichtung eines niedrigschwelligen Kontaktangebotes für psychisch kranke Menschen. Die zeitliche Begrenzung schließt nicht aus, dass ein erfolgreich verlaufenes studentisches Lernprojekt in der Praxis später weitergeführt wird.

• Praxisbericht: Das Studium der Sozialen Arbeit sieht regelmäßig eine oder zwei Praxisphasen vor, deren Verlauf und Lernergebnisse in einem Bericht zu dokumentieren sind. Im Kern geht es dabei um die reflektierende, kritisch distanzierte Beschreibung und Diskussion von Beobachtungen und Erfahrungen, die die Studierenden in ihrer Auseinandersetzung mit berufstypischen Aufgaben gemacht haben. Beobachtung setzt Kriterien voraus, die sich aus fachwissenschaftlichen Diskursen und Theorien ableiten lassen (»Klientenorientierung«, »Wirksamkeit«, »Ganzheitlichkeit« etc.). Oft geben die Fachbereiche Leitfäden heraus, die die systematische Aufarbeitung eines Praktikums unterstützen.

• Thesenpapier: Ein Thesenpapier steht oft in Verbindung mit einem → Seminarvortrag ( Kap. D), dessen Inhalt und Ertrag es – ggf. entlang der Gliederung des Vortrags – thesenartig und pointiert für die Zuhörer*innen zusammenfasst.

Soziale Arbeit studieren

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